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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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er herum. Alle rannten in Deckung. Bis auf Slade.
    „Was zum Teufel soll das denn?“ brüllte Ruger. „Er darf nicht entkommen!“
    Aber Jonah bedeutete allen, dass sie sich heraushalten sollten.
    „Lasst ihn laufen“, rief er. „Lasst ihn laufen!“ Dann fuhr er, mehr zu sich selbst, als an die anderen gewandt, fort: „Er kommt sowieso nicht mehr weit.“
    French hatte den Motor angeworfen. Die Propeller begannen sich schneller zu drehen und wirbelten eine dicke Wolke aus Staub und Sand auf. Draußen sah niemand, dass Carl French langsam den Revolver an seine Schläfe setzte, als der Hubschrauber sich in die Luft erhob.
    Jonah hatte dem Soldaten sein Gewehr schon wieder zurückgegeben, als Ruger ihn am Arm packte.
    „Was um Himmels willen ist da passiert?“ schrie Ruger.
    „Er ist der Verräter“, sagte Jonah.
    „Was denn für ein Verräter? Ich dachte, der Mann ist Ihr Freund.“
    Jonah beobachtete, wie sich der Hubschrauber sich entfernte.
    „Ja, das dachte ich auch.“
    Erst als der Hubschrauber vor seinen Augen verschwamm, merkte Jonah, dass er weinte.
    „Er entkommt“, sagte Ruger und wandte sich ab, um French einen Hubschrauber nachzuschicken, aber Jonah legte ihm eine Hand auf den Arm.
    „Nein, er kommt nicht weit. Er kann nicht mehr.“ Jonah wusste, dass Carl French mit diesem Verrat nicht weiterleben wollte. Er hatte es in seinem Blick gesehen, bevor er in den Hubschrauber gestiegen war.
    Ruger schaute Jonah an, dann schaute er wieder aufs Meer hinaus. Niemand rührte sich. Niemand sprach. Schweigend beobachteten alle mit angehaltenem Atem, was geschehen würde.
    Ein paar Sekunden verstrichen, dann machte der Hubschrauber einen wilden Satz. Als er anfing, sich spiralförmig nach unten zu bewegen, zuckte Jonah zusammen, dann drehte er sich um, weil er den Aufprall nicht sehen wollte. Als der Hubschrauber auf der Wasseroberfläche aufschlug, explodierte er in einem Ball aus Feuer und Rauch, bevor er in den Fluten versank.
    „Woher wussten Sie es?“ fragte Ruger.
    Jonah war so übel, dass er befürchtete, sich übergeben zu müssen, aber er weigerte sich, den Schmerz an sich herankommen zu lassen. „Evan hat seine Stimme und eine öfter von ihm gebrauchte Redewendung erkannt. Als ich es Carl auf den Kopf zusagte, hat er es zugeben.“
    „Aber warum?“ fragte Ruger.
    Wortlos drehte Jonah sich um und suchte den Horizont mit Blicken ab, aber alles, was er sah, war eine über dem Meer aufsteigende Rauchsäule. Er starrte darauf, während er sich an die Gemeinsamkeiten erinnerte, die er mit einem Mann geteilt hatte, den er nie wirklich gekannt hatte. Dann wandte er sich ab und sah Ruger an. „Geld.“
    „Es tut mir Leid“, sagte Ruger. „Es muss hart sein, einen Freund auf diese Weise zu verlieren.“
    „Er war nicht mein Freund“, erwiderte Jonah, dann drehte er sich um und ging davon.
    Sie hatten Evan ins Cedars-Sinai gebracht. Sobald sie in der Notaufnahme angelangt waren, hatte man ihn auf eine Trage gelegt und weggerollt, während Macie in der Wartezone allein blieb. Überall war Polizei, die versuchte, die Medienvertreter unter Kontrolle zu halten und zu verhindern, dass irgendjemand aus Calderones Organisation die Gelegenheit nutzte, um zu beenden, was ihr
Padrone
begonnen hatte.
    Macie wusste, dass es eine Weile dauern würde, bis sie Evan wiedersehen konnte, aber das war in Ordnung so. Er lebte. Er war in Sicherheit. Aber da war noch etwas, womit sie sich befassen musste.
    Sie erkundigte sich an der Rezeption, ob Declyn Blaine nach seinem Schlaganfall auf eine andere Station verlegt worden sei.
    Die Schwester schaute im Computer nach. „Nein, Miss Blaine, er ist immer noch in Zimmer 407.“
    Macie bedankte sich und ging zum Aufzug.
    Der Mann, der vor der Tür Wache hielt, erkannte Macie auf Anhieb wieder. „Miss Blaine! Sind Sie allein gekommen?“
    Sie nickte. „Es ist okay“, sagte sie. „Ich denke, das Schlimmste ist vorüber.“
    „Wirklich? Ich weiß noch gar nichts.“
    Macie lächelte, aber es fühlte sich an, als ob ihr Herz in tausend Stücke zerspränge. „Sie werden es bald erfahren. Draußen vor der Notaufnahme wimmelt es von Reportern, sodass es bald alle wissen werden.“ Dann deutete sie auf die Tür. „Ich möchte zu meinem Vater.“
    Er nickte. „Es tut mir wirklich Leid, dass es ihm so schlecht geht.“
    Macie seufzte. „Ja, mir auch.“
    In dem Krankenzimmer war es still. Um das helle Tageslicht fern zu halten, hatte man die Vorhänge zugezogen. In

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