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Eine Frau zum Heiraten

Eine Frau zum Heiraten

Titel: Eine Frau zum Heiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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interpretiert hatte.
    Sie wandte sich ab und ging zu den Kindern zurück, die immer noch geduldig und ein wenig ängstlich bei der Bank warteten. Dabei stellte sie fest, dass der Fremde sie begleitete. Als sie vor Pauls Rollstuhl standen, ging der Mann neben Paul in die Hocke und lächelte ihm herzlich zu. “Vor einiger Zeit habe ich mal ein paar Monate in so einem Ding verbracht.”
    Claire beobachtete, wie Paul übers ganze Gesicht strahlte, während er dem Fremden vorführte, was sein Rollstuhl alles konnte. Und auch Janey ging auf den Mann zu und schäkerte mit ihm.
    Später, nachdem Claire die beiden nach Hause gebracht hatte, ließ sie den Vorfall noch einmal im Geiste Revue passieren. Dabei kam ihr ein entsetzlicher Gedanke.
    Dieser Amerikaner war doch nicht etwa Tims neuer Chef und ihr zukünftiger Untermieter gewesen, oder? Nein, das ist unmöglich, redete sie sich ein. Tims Chef würde nicht in einem T-Shirt und verwaschenen Jeans allein in einem Park sitzen und spielende Kinder beobachten, oder doch?
    Und falls er es tatsächlich gewesen war, hatte sie das Problem vermutlich gelöst. Sie brauchte ihr Angebot, ihn als Untermieter bei sich aufzunehmen, nicht mehr zurückzuziehen. Irene wird mich wahrscheinlich umbringen, überlegte Claire. Nein, nicht wahrscheinlich, sie
wird
mich umbringen.
    “Du siehst so … offiziell aus. Wohin gehst du?”, fragte Hannah neugierig, während sie den Blick über Claires Outfit schweifen ließ – ein strenges schwarzes Kostüm, das aus einem langen Rock und einem klassisch geschnittenen Blazer bestand.
    “Zum Essen zu Irene und Tim, um meinen zukünftigen Untermieter kennenzulernen”, erklärte Claire.
    “Hilfe! Der arme Kerl!”, rief Hannah und unterdrückte ein Lachen. “Wenn er dich darin sieht, denkt er glatt, dass er bei einer alten Matrone einzieht. Wo in aller Welt hast du bloß dieses Kostüm her?”
    “Ich habe es für Johns Beerdigung gekauft”, erwiderte Claire leise. Als sie den schuldbewussten Ausdruck in Hannahs Augen sah, fügte sie schnell hinzu: “Ist schon gut … Mir ging es damals so schlecht, dass ich das erstbeste schwarze Kostüm gekauft habe.”
    “Für eine Beerdigung ist es auch angemessen, aber warum trägst du es heute? Erst einmal wirst du darin umkommen, weil es viel zu warm ist.”
    “Irene möchte, dass ich einen guten Eindruck auf Tims neuen Chef mache”, erklärte Claire.
    “Darin wirst du ihn wohl eher zu Tode erschrecken”, gab Hannah zu bedenken. “Du kannst es unmöglich tragen. Was ist denn mit dem schönen Strick-Dreiteiler? Der steht dir ausgezeichnet.”
    Das hellbeigefarbene Strickensemble stand ihr tatsächlich ausgezeichnet, wie Claire insgeheim zugeben musste. Sally war dabei gewesen, als sie es gekauft hatte, und hatte sie praktisch dazu überredet. Claire hatte es zuerst nämlich viel zu sexy gefunden.
    “Ich glaube nicht, dass Irene es für angemessen halten würde”, wandte sie schnell ein.
    “Irene vielleicht nicht, aber dein neuer Untermieter bestimmt, darauf wette ich”, konterte Hannah. “Ich kann auf keinen Fall zulassen, dass du in diesem Kostüm aus dem Haus gehst, Claire. Auf keinen Fall …”
    Claire seufzte leise und lächelte zerknirscht.
    “Also gut”, willigte sie schließlich ein. “Ich gehe und ziehe mich um …”
    “Und du ziehst den Dreiteiler an.”
    “Irgendetwas”, wich Claire aus.
    “Den Dreiteiler”, beharrte Hannah. “Und ich komme mit und passe auf.”
    Da sie keine Lust hatte, sich mit ihr zu streiten, beschloss Claire nachzugeben. Außerdem wollte sie nicht zu spät kommen, denn damit würde sie Irene ganz sicher verärgern.
    “Also gut, den Dreiteiler”, willigte sie ein.
    Als Claire ihren Wagen in der Auffahrt hinter Tims Volvo und dem Ford parkte, der vermutlich dem Amerikaner gehörte, sagte sie sich, dass kein Anlass zu der Befürchtung bestand, dass der Amerikaner aus dem Park Tims Chef war. Schließlich hatte er nicht wie ein erfolgreicher Unternehmer ausgesehen, oder? Er hatte ausgesehen wie … wie …
    Schnell verdrängte sie das Bild, das vor ihrem geistigen Auge aufgetaucht war, und versuchte stattdessen, sich vorzustellen, wie Tims neuer Chef wohl aussehen mochte. Sehr wahrscheinlich würde es sich bei ihm sozusagen um eine amerikanische Ausgabe von Tim handeln – einen Mann mittleren Alters mit Bauchansatz und beginnender Glatze in einem dunklen Anzug.
    Irene hatte offenbar auf sie gewartet, denn sie öffnete die Haustür, noch bevor Claire

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