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Eine Frau zum Heiraten

Eine Frau zum Heiraten

Titel: Eine Frau zum Heiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Offenbar sah er in ihr eine berechnende Frau, die sich bewusst einen wesentlich älteren, wohlhabenden Mann geangelt hatte. Mit Berechnung hatte ihre Beziehung zu John allerdings überhaupt nichts zu tun gehabt.
    “Ja, er war älter als ich”, bestätigte Claire leise. Plötzlich war sie müde und fühlte sich völlig ausgelaugt. Ich müsste eigentlich ihm Fragen stellen und nicht umgekehrt, sagte sie sich empört. Wie konnte sie nach dem, was Alex getan hatte, überhaupt noch zulassen, dass er bei ihr einzog? Als sie ins Esszimmer gingen, musste Claire sich jedoch eingestehen, dass sie in seinen Armen alles andere als gleichgültig geblieben war und sehr stark auf ihn reagiert hatte.
    Alex hatte mit seinem Kuss vielleicht gegen alle Regeln verstoßen, doch sosehr sein Verhalten sie auch überrascht hatte, hatte ihre unerwartete Reaktion darauf sie viel mehr schockiert.
    Nachdem sie jahrelang in der Annahme gelebt hatte, dass sie keine besonders sinnliche Frau wäre, war es keine sehr angenehme Erfahrung gewesen, so stark auf einen Fremden zu reagieren. Bisher hatte sie geglaubt, so etwas wäre nur in Büchern oder Filmen möglich und hätte nichts mit der Wirklichkeit zu tun.
    Claire war immer noch nicht ganz sicher, was ihr dabei am wenigsten gefiel – die Tatsache, dass Alex sie so erregt hatte, oder die Tatsache, dass sie sich plötzlich selbst infrage stellte.
    Beides veranlasste Claire dazu, über sich und über die Vergangenheit nachzudenken. Das fiel ihr natürlich schwer, und es war vermutlich auch der Grund dafür, dass es ihr nicht nur peinlich war, Alex wiederbegegnet zu sein, sondern dass sie ihm gegenüber auch so feindselig gesonnen war.
    Sobald sie am Tisch saßen und aßen, begann Irene, Claires häusliche Tugenden aufzuzählen, was Claire ärgerlich und verlegen zugleich machte.
    “Claire ist eine hervorragende Köchin”, erklärte Irene, nachdem Alex sich anerkennend über ihre Kochkünste geäußert hatte. “Mein Bruder John war sehr eigen, was das Essen anging, und er war eigentlich nie damit einverstanden, dass Claire unbedingt ihr eigenes Gemüse anbauen wollte.”
    “Oh.” Alex warf Claire einen neugierigen Blick zu. “Die meisten gesundheitsbewussten Leute sind doch der Meinung, dass selbst angebaute Produkte am besten sind.”
    “Das hat John auch gar nicht kritisiert”, erklärte Irene. “Er war nur der Ansicht, dass diese Art von Gartenarbeit nichts für eine Frau sei. Er …”
    “Meinem Mann wäre es lieber gewesen, wenn ich jemanden eingestellt hätte, der sich um unseren Gemüsegarten kümmert”, mischte Claire sich ein. “Er war der Meinung, dass diese Art von Gartenarbeit … Er war der Meinung, ich sollte mich lieber …”
    “John hatte sehr altmodische Ansichten”, bemerkte Tim und lächelte ihr dabei aufmunternd zu. “Er glaubte, dass Gartenarbeit für eine Frau aufs Blumenpflücken beschränkt sein sollte.”
    “John wollte einfach nicht, dass Claire sich übernimmt”, verteidigte Irene ihren verstorbenen Bruder. “Außerdem hatte unsere Mutter immer jemanden für die groben Arbeiten. Und du weißt ja, Tim, dass John stets dir die Schuld daran gegeben hat. Du hast Claire dazu ermutigt, sich um den Gemüsegarten zu kümmern, und ihr fast jedes Wochenende bei der Arbeit geholfen.”
    Während Claire und Tim verschwörerisch und ein wenig schuldbewusst Blicke tauschten, seufzte Irene und murmelte etwas davon, wie viel Zeit Tim in seinem geliebten Garten verbrachte.
    “Ich werde es noch einmal mit dem Spargel versuchen und ein neues Beet anlegen”, begeisterte sich Tim, an Claire gewandt. “Außerdem habe ich mir überlegt … Wir könnten doch versuchen, an deiner Südmauer einen Weinstock zu pflanzen.”
    “Sie ziehen es also vor, sich in Haus und Garten zu betätigen?”, mischte sich Alex ein und bedachte Claire mit einem unerwartet scharfen Blick. “Sie hatten nie den Wunsch zu arbeiten?”, fügte er spitz hinzu – oder zumindest schien es ihr so.
    “Ich habe es als meine Aufgabe betrachtet, John eine gute Frau und Sally eine gute Stiefmutter zu sein”, erklärte sie gestelzt.
    “Und diese Aufgabe ist jetzt beendet”, bemerkte er. “Waren Sie denn nie versucht, sich in der Berufswelt zu behaupten? Schließlich gibt es so etwas wie den Job fürs Leben heutzutage nicht mehr. Wir müssen alle flexibel sein und akzeptieren, dass wir zu unserem eigenen Wohl manchmal einen neuen beruflichen Weg einschlagen müssen.”
    Claire bemerkte, wie Tim bei

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