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Eine für alle

Eine für alle

Titel: Eine für alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Blödes sagen, zum Beispiel, Sie werden sich schon damit abfinden.
    Vielleicht ja, vielleicht nein. Aber Sie und ich sind schon viel länger Freunde, als ich Conrad kenne. Es würde mir sehr weh tun, Sie zu verlieren.«
    Er holte von tief innen ein Lächeln hervor. »Stimmt, Engelchen. Ich kann jetzt nicht mehr darüber sprechen. Außerdem bin ich schon zu lange weg von der Prinzessin. Sie muss jetzt, wo sie säugt, viel öfter raus.«
    Mir war melancholisch zumute, als mein Nachbar gegangen war. Ich hatte eine Beziehung mit Rawlings angefangen, weil zwischen uns immer ein erotischer Funke gewesen war, und letzte Woche schien der Zeitpunkt richtig gewesen zu sein. Aber ich brauchte weder Jesse Helms noch Louis Farrakhan, um mir klarzumachen, dass der Weg vor uns steinig war, falls es ernst zwischen Rawlings und mir wurde.
    Während ich lustlos den Kühlschrank durchsuchte, rief Murray an, geradezu vor Eifer ins Telefon sabbernd, weil er meine Story wollte. Der Herald-Star hatte heute Morgen ein schönes Bild von den Wracks des Sattelschleppers und des Impala gebracht, aber der Text war kurz und mehrdeutig. Die Zeitung wollte die Felitti-Jungs nicht beschuldigen, etwas Böses getan zu haben, nicht angesichts ihrer politischen Verbindungen. Sie wollte jedoch auch nicht auf mich losgehen, weil ich im Lauf der Jahre eine wichtige Informantin gewesen war. Ich erzählte Murray meine Version der Ereignisse: Ich hatte nichts zu gewinnen und viel zu verlieren, wenn ich bissig zu ihm war, während die Felittis Munition sammelten. Als wir fertig waren, verwies ich ihn an Ben Loring in der Hoffnung, Paragon Steel könnte Unterlagen liefern, die meine Darstellung erhärteten. Inzwischen war es fast sechs. Ich wappnete mich und rief Luke Edwards an, um ihm das mit dem Impala zu berichten. Er war wütend. Die Tatsache, dass sein Liebling bei der Spurensicherung der Polizei war und als Beweisstück in einem Mordfall dienen würde, brachte ihn nur noch mehr in Rage. Er drohte, mit einem Vorschlaghammer auf den Trans Am loszugehen, damit ich wüsste, wie ihm zumute war. Ich telefonierte fast eine halbe Stunde mit ihm. Wir waren nicht gerade wieder Freunde, als ich auflegte, aber wenigstens war er schließlich damit einverstanden, dass ich den Trans Am abholte. »Obwohl ein weniger großzügiger Mann ihn als Geisel behalten würde, Warshawski«, war sein Abschiedsgruß.
    Außerdem rief ich Freeman Carter an. Ich war mir nicht sicher, ob ich mich bei den Prozessen und Verfahren, die vor mir lagen, von ihm vertreten lassen wollte. Freeman war zu Hause.
    Er hatte von seinen früheren Partnern eine ziemlich vollständige Version der Ereignisse gehört. Er brachte das Thema der anwaltlichen Vertretung von sich aus zur Sprache. »Ich war zu nahe dran an der Situation, Vic. Ich habe mir vom Ärger darüber, was Yarborough der Kanzlei antut, den Verstand benebeln lassen, und dann habe ich das an dir ausgelassen - was zwischen Anwalt und Mandant unentschuldbar ist. Aber das eigentliche Problem ist ein möglicher Interessenkonflikt. Du brauchst jemanden, der unangreifbar ist, weil Yarborough möglicherweise schweres Geschütz auffährt. Ich werde dir ein paar Namen nennen. Und ich sorge dafür, dass die Rechnungen nicht allzu hoch ausfallen. Und danach - ich weiß nicht recht -, danach kannst du dir Zeit lassen, dir zu überlegen, ob du willst, dass ich in der Zukunft für dich arbeite.« »Danke, Freeman«, sagte ich ruhig. Wir ließen es für den Augenblick dabei bewenden. Ich ging unruhig im Wohnzimmer auf und ab, hätte gern mit Lotty gesprochen, wollte aber kein weiteres schmerzliches Gespräch, als unerwartet Mr. Contreras auftauchte. Er hatte um die Ecke eine Pizza besorgt, die Sorte, die wir beide mögen, mit viel Gemüse und Anchovis obendrauf. Und er hatte eine Flasche von dem Ruffino mitgebracht, den er bei mir oft bekommt.
    »Ich weiß, ich hätte vorher anrufen sollen, mich vergewissern, dass Sie nicht vorhaben - dass Sie keine anderen Pläne für das Abendessen haben, aber ich habe gesehen, dass Sie nicht mehr viel zu essen im Haus haben. Und wir haben ein tolles Abenteuer hinter uns. Ich glaube, das sollten wir feiern.«
    Carol Alvarado kam unerwartet vorbei, als wir die Flasche schon fast geleert hatten. Sie habe heute die Nachtschicht übernommen, sei für eine Kollegin eingesprungen, erklärte sie, und wollte auf dem Weg zum Krankenhaus nur kurz hereinschauen. Sie hatte den kurzen Artikel im Herald-Star von heute Morgen

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