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Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Titel: Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí d'Angelo
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hatte, nicht früher!
    Im Geiste ging sie eine Reihe von
den Orten durch, die sie gemeinsam besucht hatten und die ihnen etwas
bedeuteten und versuchte, sie nach Wahrscheinlichkeiten zu ordnen. Viel blieb
nicht übrig, gestand sie sich ein, dennoch wollte sie es versuchen.
    Zuerst fuhr sie ins Dorf und
drehte dort eine Runde. Sorgfältig suchte sie die Parkplätze ab, es konnte ja
sein, dass er zufällig gerade hier war. Dann schaute sie bei Valeries Haus
vorbei, aber es lag natürlich verlassen da.
    Ihr nächster Weg war sein Haus,
das kleine, unscheinbare Fischerhäuschen, in dem sie so viele und intensive
Stunden miteinander verbracht hatten. Lange Minuten stand sie vor dem verschlossenen
Gartentor und starrte auf das verlassene Gebäude. Es schien Ewigkeiten her zu
sein, seit sie hier ihre letzte gemeinsame Liebesnacht verbracht hatten. Hätte
sie damals nur den Mut und die Vernunft aufgebracht, seine Frage zu beantworten
und seinen Heiratsantrag anzunehmen, dann hätte sich vielleicht alles ganz
anders entwickelt!
    Unsinn, schalt sie sich, du
verklärst das Ganze! Es hätte dich auch damals schon unendlich gestört, was du
dann von ihm erfahren hättest und du hättest genauso unvernünftig darauf
reagiert wie einen Tag später. Aber wenigstens hätte sie es von ihm erfahren,
und vielleicht hätte er die richtigen Worte gefunden, sie wieder zu beruhigen
und davon zu überzeugen, dass ihre Bedenken falsch waren.
    Hätte, hätte, hätte!
    Sie seufzte gequält. Mit aller
Macht kam ihr der erste Abend in Erinnerung, als er sie durch den Nebel hierher
gebracht hatte, sie dachte an ihre absurde Angst, er wolle sie entführen, ehe
sich ihr Irrtum endlich aufklärte. Wie ärgerlich er doch über ihr Misstrauen gewesen
war! Sie lächelte unter Tränen und rief sich zur Vernunft. Hier in Erinnerungen
zu schwelgen brachte sie auch keinen Schritt weiter und sie hatte ja gewusst,
dass es nicht einfach werden würde, ihn zu finden. Sie erinnerte sich daran,
wie sie ihn schon einmal gesucht hatte, als Andreas so unerwartet aufgetaucht
war. Im Gegensatz zu ihrer jetzigen Situation war das damals ein Kinderspiel
gewesen und sie hatte kaum annehmen können, dass er sie absichtlich hier
erwartete so wie damals. Für ihn schien das Kapitel ja erledigt zu sein und wie
sie vermuten musste, diesmal endgültig.
    Panik stieg in ihr hoch.
    Was, wenn Gaia nun doch recht
hatte? Wenn er tatsächlich den gleichen Dickschädel an den Tag legte wie sie
und sie wirklich nicht mehr sehen wollte? Er konnte einfach aus ihrem Leben
verschwinden und sie würde niemals erfahren, wohin. Er hatte jede Menge
Optionen und wenn sie es einem Menschen zutraute, seine Spuren zu verwischen
und ohne ein Lebenszeichen auf Nimmerwiedersehen abzutauchen, dann auf jeden
Fall Alessandro. Wenn er nicht wollte, würde sie nie im Leben von irgendeiner
Menschenseele erfahren, wo er sich gerade aufhielt, davon war sie überzeugt!
    Im Krankenhaus hatte er mit ihr
gesprochen, noch einmal versuchte sie so gut es ging, die vagen Erinnerungsfetzen
an diese Situation aus den Tiefen ihres Gedächtnisses zu kramen. Der Ton seiner
Stimme war nicht böse gewesen oder wütend, eher traurig und sehnsüchtig, das
zumindest glaubte sie herausgehört zu haben. War das ein gutes Zeichen? Konnte
sie daraus etwas schließen, etwas, das ihre wilden Hoffnungen bestätigen
konnte? Oder täuschte sie sich und interpretierte in ihre undeutlichen
Erinnerungen diesen positiven Eindruck nur hinein, weil sie sich der Wahrheit
nicht stellen wollte?
    Sie wusste es nicht. Ohne große
Hoffnung auf Erfolg versuchte sie noch einmal, ihn anzurufen, doch sie erhielt
wieder nur die höfliche, unpersönliche Nachricht, dass ihr gewünschter
Gesprächspartner momentan nicht zu erreichen sei.
    Sie atmete tief durch, dann nahm
sie ihren ganzen Mut zusammen und wählte die Nummer, die Antonia ihr gegeben
hatte. Ihr fiel keine andere Lösung ein, an wen sonst konnte sie sich denn
schon wenden? Sein neues Haus war ihr noch kurz in den Sinn gekommen, aber sie
schob den Gedanken von sich. Wenn er dort sein sollte, dann würde sie es
hoffentlich erfahren.
    Es läutete lange, ehe sich eine
Frauenstimme meldete.
    „Pronto?“
    „Pronto, Antonia?“
    „Sì?“
    „Ich bin es, Lara“
    „Ciao, wie geht es dir?“
    „Gut danke, ich bin heute
entlassen worden.“
    „Das freut mich zu hören.“
    „Antonia“, sie schluckte mutig
ihre Nervosität hinunter, „du hast mir deine Hilfe angeboten. Darf ich sie

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