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Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Titel: Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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gelang es ihr, einigermaßen ruhig zu bleiben, obwohl sie sich vorkam wie in einem bösen Traum und sie fürchtete, bald mit ihrer Geduld am Ende zu sein. Die Absurdität der Situation wurde ihr langsam mehr und mehr bewusst: sie saß hier am Kamin eines Nobelhotels mit der Direktorin desselben und musste sich mit ihr eine harsche Auseinandersetzung über ihr Privatleben und ihren Freund liefern! Was zum Teufel ging diesen Drachen ihre Beziehung eigentlich an? Sie gab sich einen Ruck.
    Genug der Rücksichtnahme auf Alessandro! Wenn er wegen dieser Unterhaltung Schwierigkeiten bekommen sollte, dann nur zu, je schneller er von hier fortging, umso besser! Ein verstohlener Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass Mitternacht längst vorüber war. Sie stand auf und griff nach ihrer Tasche.
    „Zugegeben, Signora, er ist außergewöhnlich, gut. Ich stimme Ihnen zu. Und? Bei aller Besonderheit ist er immerhin auch noch ein menschliches Wesen, oder etwa nicht?“
    „Ja, er ist ein menschliches Wesen und irren ist ja nun mal leider menschlich“, hörte sie die gläserne Stimme hinter sich, „Sie sind der lebende Beweis für dieses Sprichwort. Dass er sich so in der Wahl seiner Frauen täuscht, ist beklagenswerterweise nicht das erste Mal und ich bedaure das zutiefst, glauben Sie mir! Sie sind weit unter seinem Niveau und das wird er sicher eines Tages zutiefst bedauern.“
    Lara fuhr herum. Nun wurde ihr richtig heiß vor Ärger, denn das ging ganz eindeutig unter die Gürtellinie!
    „Ich hoffe, er wird ganz schnell etwas anderes bedauern, nämlich hier zu arbeiten! Hier ist er absolut verschwendet und wenn er nur ein bisschen Stolz hat, sind Sie ihn hoffentlich bald los, wenn ich ihm von diesem Abend und Ihren Unverschämtheiten erzähle!“
    Sie schlüpfte in ihren Mantel und wandte sich ab. Ein kaltes Lachen hinter ihr war die Antwort.
    „Was Sie sich bloß einbilden! Glauben Sie denn im Ernst, dass Alessandro ihretwegen alles hier hinter sich lassen würde? Welche Anmaßung, er würde ja nicht einmal im Traum daran denken!! Niemals wäre er so pflichtvergessen, eine derartige Dummheit zu begehen, er ist ja immerhin mein Enkel, haben Sie das denn schon vergessen?“
    Lara erstarrte mitten in der Bewegung, alles in ihr schien urplötzlich zu Eis zu gefrieren. Bestimmt hatte sie das Gehörte nicht richtig verstanden - sie hatte gesagt „mio nipote“ - ihr Enkel? Konnte sie vielleicht ‚Neffe’ gemeint haben?
    Langsam, als hätte sie Mühe, sich überhaupt zu bewegen, drehte sie sich um. Die dottoressa war aufgestanden und sah sie triumphierend an.
    „Denken Sie immer daran: Familienbande in Italien sind etwas anderes als in Deutschland, hier bei uns zählen gewisse Werte noch etwas und mein Sohn, Alessandros Vater, hat ihn in diesem Sinne erzogen! Er würde das hier doch nie im Leben für Sie aufgeben, schlagen Sie sich das aus dem Kopf. Und außerdem – was hätten Sie denn dann noch davon, hm?“
    „Ihr Enkel?“, sie wiederholte das Wort mühsam und mit tonloser Stimme. „Alessandro ist Ihr Enkel? Nein, das glaube ich nicht.“
    „Was heißt hier, das glauben Sie nicht?“
    „Das kann ich nicht glauben“, wiederholte Lara mit einer Mischung aus Verzweiflung und Schaudern, „sagen Sie, dass das nicht wahr ist.“
    „Natürlich ist es wahr! Und was außer seinem Vermögen sollte Sie denn sonst an ihm interessiert haben?“
    Der Mann – der Mensch – dieser anbetungswürdige, charmante, zärtliche und unwiderstehliche Kerl, der mich wieder ins Leben zurückgeholt hat, wollte sie schreien, doch sie bekam keinen Ton heraus. Sie konnte oder wollte es immer noch nicht ganz fassen. In ihrer Verwirrung entging ihr, dass der Triumph ein wenig aus dem Gesicht ihrer Widersacherin gewichen war.
    „Vermögen? Sein Vermögen?“, krächzte sie schließlich
    „Na, das Familienerbe natürlich. Alessandro ist vor Fernando mein erstgeborener Enkel, was glauben Sie wohl, wer das alles einmal erben und die Hoteldynastie fortführen wird?“
    Lara schüttelte den Kopf.
    „Aber …“ sie wollte es noch immer nicht fassen, „vielleicht reden wir gar nicht von demselben Alessandro. Das kann doch nur ein Missverständnis sein!“
    „Nein, das ist gewiss kein Missverständnis! Wir reden hier von Alessandro Ronaldini, meinem Enkelsohn, dem Mann, der es sich leider in den Kopf gesetzt hat, ausgerechnet Sie heiraten zu wollen!“
    Ein Irrtum war also ausgeschlossen. Langsam drang die Realität zu Laras Bewusstsein durch: dass ihr

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