Eine Luege macht noch keine Liebe!
ist aber auch keineswegs auszuschließen. Für Sie ist wichtig, dass Sie dabei ohne bleibende Schäden davongekommen sind, und ich meine damit, dass es aus meiner medizinischen Sicht keinen Grund gibt, warum Sie nicht wieder schwanger werden sollten. Sie müssen aber grundsätzlich etwas mehr auf Ihre physische Verfassung achten, ansonsten sind Sie eine gesunde, junge Frau.“
„Und wie lange werden Sie mich hier behalten?“
„Ein, zwei Tage vielleicht, zur Beobachtung. So, und nun muss ich leider weiter. Einen schönen Tag noch.“
„Danke, Ihnen auch!“
Als man ihr das Mittagessen brachte, zwang sie sich lustlos, ein paar Happen zu essen. Dann langweilte sie sich weiter, fühlte sich rastlos und unruhig und wusste selbst nicht genau warum. Die Zeit verstrich in quälender Langsamkeit. Lara hatte in den letzten Monaten viel Zeit alleine mit sich selbst verbracht, doch dieses Alleinsein war ihre eigene Entscheidung gewesen und sie hatte es jederzeit beenden können, wenn sie es wollte. Hier hatte sie keine Alternativen, keine Ablenkung, als Gesellschaft nur ihre unsteten Gedanken.
Sie konnte noch Kinder bekommen, sie würde bald entlassen werden, alles war in Ordnung - warum nur fühlte sie sich dann so leer? Hin und her geworfen wie ein Pingpongball, fast verlobt, getrennt, schwanger, dann wieder nicht, alleine, ohne Heim – Lara fand, sie hatte alles Recht der Welt, sich selbst zu bemitleiden. So traf Gaia sie an, als sie zu Besuch kam.
Auch sie sah alles andere als glücklich aus und verbiss sich nur mühsam die Tränen.
„Ich mache mir die schrecklichsten Vorwürfe“, meinte sie beklommen, „wenn ich mich nicht eingemischt hätte, wäre das alles nicht passiert, jetzt hast du das Baby verloren und ich bin schuld daran!“
„Sch, sch, nein, bitte sag das nicht. Komm her“, Lara schloss ihre Freundin in die Arme und versuchte, sie zu beruhigen. „Wenn du jetzt auch noch anfängst zu heulen, kann ich bestimmt bis morgen nicht mehr aufhören! Du kannst nichts dafür, ich bin ganz allein dafür verantwortlich. Ich war so stur, dass es gar keine Worte dafür gibt und du hast doch bloß das getan, was du für richtig gehalten hast."
„Aber ich habe mein Wort gebrochen und die ganze Sache arrangiert! Den Termin mit dem Makler, Alessandros Anwesenheit, euer Treffen! Ich wollte, dass es für euch beide gut ausgeht und das hast du nun davon! Ich werde mir dafür wahrscheinlich ewig Vorwürfe machen!“
„Wenn du weiterhin meine Freundin sein willst, dann hör auf damit, ja? Ich bin erwachsen und muss selber wissen, was ich tue und was nicht und du hattest von Anfang an Recht, ich hätte vernünftig mit Alessandro reden und die Sache klären sollen. Wäre ich nicht so hoffnungslos verbohrt gewesen, dann hätte es gar nicht so weit kommen müssen. Ich habe dich in ganz schöne Gewissensnöte gestürzt, was?“
„Das kannst du aber glauben! Ich konnte mich lange nicht entscheiden, was ich tun sollte, ich hatte dir ja versprochen, ihm nichts zu verraten, aber das mit dem Baby war einfach zuviel.“
„Ich weiß“, Lara lehnte sich in die Kissen zurück, „das hätte ich viel früher begreifen müssen. Ich bin dir nicht böse, du hast es für mich getan und du hast mehr für mich getan, als ich eigentlich verdiene. Ich hätte das alles gar nicht erst von dir verlangen dürfen und dafür schäme ich mich sehr. Aber zum Glück ist ja alles gut ausgegangen.“
„So würde ich das aber gar nicht nennen!“
„Doch, es ist schon in Ordnung“, sie schilderte Gaia kurz das Gespräch, das sie mit dem Arzt gehabt hatte. „Außerdem sagte er noch, ich sei unterernährt, stell dir das mal vor! Aber jetzt erzähl du mir mal, wie du die Geschichte eigentlich eingefädelt hast.“
„Na ja, wie gesagt, als ich das mit dem Baby erfuhr, hielt ich es für absolut falsch, dass du Alessandro nichts davon sagen wolltest. Ich habe lange überlegt und dann entschieden, ihn anzurufen, wir haben uns getroffen und dann gemeinsam diesen Plan ausgeheckt.“
„Ganz schön schlau! Ich hätte nie freiwillig zugestimmt, mich mit ihm zu treffen.“
„Das war uns auch klar, deshalb nutzten wir die Gelegenheit mit deiner Suche nach einem Haus und hofften, du würdest keinen Verdacht schöpfen.“
„Und habt dann diesen Makler in euren Plan eingeweiht, damit er mich zu Alessandros Haus brachte.“
„Nein, das war kein Makler. Als Alessandro erfuhr, was du vorhattest, gab er mir die Nummer eines seiner Angestellten, mit
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