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Eine Marcelli geht aufs Ganze

Eine Marcelli geht aufs Ganze

Titel: Eine Marcelli geht aufs Ganze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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»Mom hat mich gebeten, während meiner Zeit in D. C. nicht wie eine Schlampe auszusehen. Das waren ihre exakten Worte. Sehe ich für dich wie eine Schlampe aus?
    Francesca musterte die hübschen Gesichtszüge, die runden Wangen und den zu einem Grinsen verzogenen Mund ihrer Schwester. »Heute nicht.«
    Mia knüllte das Haushaltstuch zusammen und warf es nach ihr. »Katie macht mir wegen meines Make-ups auch ständig die Hölle heiß. Ich denke, das liegt daran, dass ihr alle schon so alt seid. Ihr seid nur neidisch.«
    »Ja, ich bin sicher, daran liegt's.«
    Mia schluckte das letzte Stück Donut hinunter und griff nach dem nächsten. »Mein Flug geht morgen ganz früh. Mom und Dad fahren mich heute Nachmittag nach L. A., und ich übernachte im Airport Hotel. Videokanal und Zimmerservice. Hast du Lust mitzukommen? Das geht auf sie. Und sag nicht, dass du nicht schnorrst. Das hier ist etwas anderes.«
    Francesca war mehr wegen ihrer Verabredung besorgt als darüber, ihren Eltern auf der Tasche zu liegen. »Ich weiß, dass es etwas anderes ist.«
    Mia verdrehte die Augen. »Du bist so stur. Mom und Dad würden dir nur zu gerne finanziell aushelfen. Warum lässt du sie nicht? Ich bin auf dem College und mir helfen sie auch. Soll ich mich deswegen schuldig fühlen?«
    Es war eine vertraute Diskussion. »Natürlich nicht. Mia, du bist achtzehn, du bist begabt, und natürlich wollen unsere Eltern dir dein Studium finanzieren.«
    »Na und, dann bist du eben alt. Das heißt doch aber nicht, dass sie dir nicht helfen würden.«
    »Ich werde den Teil mit dem ›alt‹ ignorieren«, gab Francesca zurück. »Ich war verheiratet. Ich habe schon allein gelebt. Es war meine Entscheidung, noch einmal aufs College zu gehen, nachdem Todd gestorben ist. Für mich ist es wichtig, das selbst zu bezahlen. Ich will unabhängig sein – das ist auch einer der Gründe, warum ich meinen Mädchennamen wieder angenommen habe.«
    »Man würde meinen, der alte Furzkopf hätte dir wenigstens ein paar Dollar hinterlassen«, grummelte Mia.
    »Ja, das würde man«, stimmte Francesca zu. »Aber das hat er nicht und mir geht es gut.«
    Mia schaute sich in der winzigen Küche um. »Wenn du meinst.«
    »Ja, meine ich. Und jetzt lass uns über dich sprechen. Bist du schon aufgeregt wegen Washington?«
    Mia rutschte auf ihrem Stuhl hin und her. »D. C. ist so riesig. Ich wünschte immer noch, ich könnte meinen Sprachkurs in Japan machen, aber das hier ist fast genauso gut. Ich nehme an, wenn ich gerade nicht studiere, hänge ich ein wenig am Capitol ab und schnappe mir ein paar schnuckelige Kongressmitarbeiter.« Sie trank einen Schluck Kaffee. »Ich meine, immerhin muss ich mich von einem gebrochenen Herzen erholen.«
    Francesca schüttelte den Kopf. Mia hatte zwar erst vor Kurzem ihre Verlobung gelöst, aber ein gebrochenes Herz war weit und breit nicht in Sicht.
    »Du scheinst die Erholungsphase schon abgeschlossen zu haben«, stellte sie fest.
    »Ja, kann sein. Was bedeutet, es war die richtige Entscheidung, David nicht zu heiraten, oder? Und, was hast du heute noch so vor?«
    »Das Übliche. Erledigungen.« Sie zeigte auf die angefangene Liste, die auf dem Tisch lag.
    Mia nahm sie in die Hand.
    Genau zwei Sekunden später bemerkte Francesca ihren Fehler. Mia brauchte noch fünf Sekunden länger. Ihr Mund öffnete sich, sie stieß einen verächtlichen Laut aus und lachte dann erstickt auf.
    »Du musst dein Diaphragma überprüfen? Irgendwie fürchte ich, dass du damit nicht die medizinische Bezeichnung fürs Zwerchfell meinst.«
    Das ist mir nicht peinlich, das ist mir nicht peinlich, redete Francesca sich gut zu. Sie griff über den Tisch, um sich die Liste zu schnappen, doch Mia hielt sie außer Reichweite.
    »Oh nein. Auf keinen Fall. Erst erzählst du mir, was es damit auf sich hat. Dann gebe ich sie dir zurück.«
    »Meinetwegen. Ist keine große Sache.« Sie nahm einen Donut in die Hand und biss ab.
    Mia starrte sie an. »Das reicht mir nicht. Ich will Einzelheiten. Fang am Anfang an und sprich schön langsam.«
    Francesca nahm an, dass es keinen Sinn hatte, das Unausweichliche hinauszuzögern. Mia hatte den typischen Dickkopf aller Marcelli-Schwestern. »Als ich mit Todd verheiratet war, habe ich die Pille nicht vertragen. Also habe ich angefangen, ein Diaphragma zu tragen. In den letzten Jahren gab es nur ein oder zwei Mal Anlass, es zu entstauben, und deshalb habe ich mich gefragt, ob es hier noch irgendwo herumfliegt.«
    Mia ließ die Liste

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