Eine Marcelli geht aufs Ganze
welchen?«, hakte Katie nach.
»Meine eigene Marke zu gründen.« Sie hob die Hand, bevor ihre Schwestern etwas erwidern konnten. »Ich weiß es nicht. Bisher ist es nur so eine Idee. Darüber nachzudenken macht mir ein wenig Angst.«
Francesca konnte sich gar nicht vorstellen, wie viel Arbeit ein eigenes Weinlabel bedeuten würde. Oder wie viel erforderliches Geld. Sie atmete tief durch. »Will ich wissen, was das an Startkapital bedeuten würde?«
Brenna grinste. »Irgendwas in der Größenordnung von einer Million Dollar.«
Francesca wäre beinahe vom Stuhl gefallen. Katie keuchte.
»Nun guckt nicht so schockiert. Ich müsste es von Anfang an groß aufziehen. Wein herzustellen ist nicht mehr das Geschäft von kleinen verträumten Winzereien. Jeden Tag gehen kleine Weingüter ein oder werden von größeren Konzernen aufgekauft. Ich müsste es groß genug aufziehen, um überleben zu können.«
»Eine Million Dollar?« Francesca war kaum in der Lage, sich so viel Geld vorzustellen. »Was würde das an Zinsen bedeuten?«
»Das willst du nicht wissen.« Brenna nahm ein Stück Brot und brach es in zwei Hälften. »Ehrlich gesagt will ich es auch nicht wissen. Wie schon gesagt, ich habe noch nicht entschieden, was ich tun will. Im Moment ist es noch ein reines Fantasiegespinst.«
Katie tätschelte ihr den Arm. »Wenn du dich entscheidest, es zu machen, bin ich mit ein paar Tausend Dollar dabei. Auch wenn das im Vergleich zu einer Million nicht nach sonderlich viel klingt.«
»Behalt dein Geld«, erwiderte Brenna. »Du wirst es brauchen, wenn du erst mal anfängst, Babys in die Welt zu setzen.«
Katie lachte. »Wir sind ja noch nicht mal verheiratet.«
»Ich habe gehört, dass Frauen heutzutage auch schon vor der Hochzeit schwanger werden können«, gab Francesca zurück. »Ist der medizinische Fortschritt nicht wundervoll?«
Katie warf ihr einen finsteren Blick zu. »Sehr lustig. Zach und ich wollen ungefähr ein Jahr warten, bevor wir uns an die Planung einer eigenen Familie machen. Erst wollen wir einander noch ein wenig genießen.«
»Ich weiß.« Francesca grinste. »Wohin geht eigentlich eure Hochzeitsreise?«
»Zach hat was von Tahiti erwähnt.«
»In eines dieser FKK-Resorts?«, wollte Brenna wissen.
»Was ist nur los mit dir?« Katie schüttelte den Kopf. »Ich will meine Flitterwochen nicht nackt verbringen.« Sie runzelte die Stirn. »Das kam falsch rüber. Lass es mich anders ausdrücken: Ich will in meinen Flitterwochen niemanden nackt sehen außer Zach.« Sie wandte sich an Francesca. »Wo wir gerade von nackt sprechen, was, zum Teufel, ist bitte in deinem Leben los?«
Francesca verschluckte sich beinahe an ihrem Stück Brot. Sie hatte das dumpfe Gefühl, dass sie heftig errötete.
»Ich bin nicht nackt.«
»Vielleicht nicht, aber du hast ein zwölfjähriges Mädchen mit nach Hause gebracht. Soweit ich es von den Grands gehört habe, triffst du dich mit dem Vater der Kleinen. Stimmt das? Muss ich diese Art Klatsch wirklich von meinen Großmüttern hören anstatt von meiner Schwester?«
»Du hattest viel zu tun«, verteidigte sich Francesca. »Ist ja nicht so, als hättest du mich alle Viertelstunde angerufen.«
»Weil du dann immer unleidlich wirst«, erwiderte Katie. »Also, schieß los.«
Die Kellnerin brachte die Salate. Mit Hühnchenstreifen für Katie und Francesca, mit Mais für Brenna.
»Oh bitte, lass mich es ihr erzählen«, flehte Brenna grinsend.
Francesca zuckte mit den Schultern. »Wenn es dich glücklich macht.«
Brenna beugte sich vor und senkte die Stimme. »Erinnerst du dich noch, als wir uns vor ein paar Monaten gemeinsam betrunken haben und zugaben, mit Nic Giovanni schlafen zu wollen?«
Abwehrend hob Katie die Hand. »Entschuldige mich, aber wir haben alle zugegeben, dass wir damals in der Highschool mit ihm schlafen wollten. Nicht heute. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied.«
»Wie auch immer«, fuhr Brenna fort. »Wir beide haben Francesca damit genervt, dass sie sich endlich einen neuen Kerl suchen soll.«
»Stimmt. Wir haben sie uns versprechen lassen, mit dem ersten normalen Singlemann ins Bett zu gehen, den sie ...« Katie blieb der Mund offen stehen. »Das hast du nicht wirklich getan, oder?«
Francesca steckte sich ein Stück Hühnchen in den Mund und kaute.
Katie wandte sich an Brenna. »Hat sie?«
»Offensichtlich. Sie hat diesen Mann während eines ihrer Experimente getroffen.«
Katie zuckte zusammen. »Doch nicht etwa als tätowierte
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