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Eine Marcelli geht aufs Ganze

Eine Marcelli geht aufs Ganze

Titel: Eine Marcelli geht aufs Ganze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Panik zu geraten. Sam hatte nicht direkt gesagt, dass er sein Kind nicht wollte, aber was er gesagt hatte, kam dem sehr nahe. Nahe genug für sie, um sich schützend eine Hand auf den Bauch zu legen. Das war nicht gut.
    In diesem Augenblick wurde die Haustür geöffnet. »Ich bin wieder da!«, rief Kelly. »Francesca, du bist ja auch hier. Hat Sam dich angerufen und gefragt ...«
    Kelly betrat die Küche und schaute von Sam zu Francesca und zurück. »Was ist los?« Plötzlich wirkte sie sehr unsicher.
    »Hast du mich heute Morgen gefragt, ob du nach dem Unterricht mit zu Cindy gehen darfst?«, wollte Sam wissen.
    Bei seinem harschen, anklagenden Ton zuckte Francesca innerlich zusammen.
    Kelly trat einen Schritt zurück. »Natürlich hab ich das. Und du hast gesagt, dass es in Ordnung ist. Ich hab dir sogar ihre Telefonnummer aufgeschrieben.«
    Sam blinzelte. »Du hast was?«
    Kelly ging zu dem Block, der neben dem Telefon lag, und riss das oberste Blatt ab. Sie brachte es zu ihrem Vater und knallte es neben ihm auf die Arbeitsplatte.
    »Mein Gott«, murmelte Sam. »Ich schätze, ich habe vollkommen überreagiert.«
    Kellys Blick verengte sich. »Warum bist du so böse? Ich habe nichts falsch gemacht.«
    »Ich weiß«, gestand Sam. »Ich bin früher nach Hause gekommen, und als du nicht da warst, habe ich mir Sorgen gemacht. Francesca sagte mir, dass du bei einer Freundin bist, und ich konnte mich nicht daran erinnern, mit dir darüber gesprochen zu haben.«
    Kelly trat einen Schritt zurück. »Du hast mir gar nicht zugehört?« Sie klang verletzt und enttäuscht. »Langweile ich dich?«
    »Natürlich nicht. Ich war ...«
    Kopfschüttelnd unterbrach sie ihn. »Du hast deine verdammte Zeitung gelesen.«
    »Hör auf zu fluchen, junges Fräulein.«
    »Warum? Du hörst doch sowieso nicht hin. Ich dachte, du wärst anders«, rief sie. »Ich dachte, du wärst nicht wie sie. Aber das bist du doch. Du bist ein lausiger Vater. Du bist schrecklich. Ich hasse dich!«
    Sam trat einen Schritt auf sie zu. »Kelly, es tut mir leid, dass ich deine Gefühle verletzt habe. Das wollte ich nicht.«
    »Du hast meine Gefühle nicht verletzt. Du bist mir völlig egal. Nein, das stimmt nicht. Es tut mir leid, dass du mein Vater bist. Ich wünschte, du wärst es nicht. Ich wünschte, ich wäre niemals hierhergekommen.«
    Sie drehte sich um und rannte auf ihr Zimmer. Francesca zögerte, wusste nicht, ob sie ihr hinterhergehen sollte.
    Stöhnend lehnte Sam sich gegen die Arbeitsplatte und rieb sich die Augen. »Das war dann wohl mein Fehlschlag des Tages. Warum schaffe ich es nicht, diese Situation unter Kontrolle zu kriegen? Ich habe doch auch alle anderen Bereiche meines Lebens im Griff. Nur Kelly nicht.«
    »Wenn du mit ihr sprechen würdest ...«, fing Francesca an.
    »Ich will nicht mit ihr sprechen.« Sam ging zum Kühlschrank und nahm sich ein Wasser. »Ich will mich mit alldem nicht beschäftigen müssen. Ich will, dass alles wieder so ist, wie es war, bevor sie hier aufgetaucht ist.«
    Er bot ihr einen Schluck Wasser an. Francesca konnte kaum noch atmen, doch sie schaffte es, den Kopf zu schütteln. Ihre Kehle war eng, ihr Herz schwer. Sie wusste, Sam versuchte immer noch, sich an Kellys Anwesenheit zu gewöhnen, aber sie hatte gedacht, er hätte inzwischen eine gewisse Zuneigung zu seiner Tochter entwickelt.
    »Wenn du mich nicht mehr brauchst«, sagte sie, »sollte ich jetzt besser gehen.«
    »Es tut mir leid, dass ich so harsch zu dir war.«
    »Schon okay. Du hast dir Sorgen gemacht.«
    Er begleitete sie zur Tür. Francesca verabschiedete sich und eilte zu ihrem Truck. Sie musste weg von hier, bevor sie vor Sams Augen dem Drang nachgab, in Tränen auszubrechen. Sie war so ein Dummkopf gewesen, denn tief in ihrem Herzen hatte sie gehofft, dass Sam sich über das Baby freuen würde. Jetzt wusste sie, dass es für ihn nicht mehr als eine weitere Unannehmlichkeit in seinem Leben wäre und sie nur eine kleine Lügnerin, die ihn in die Falle gelockt hatte.
    Sam wartete eine Stunde, bevor er zu Kellys Zimmer hinaufging. Sie reagierte nicht auf sein Klopfen, aber die Tür war nicht verschlossen. Er nahm das als gutes Zeichen.
    Sie lag auf dem Bett, den Rücken der Tür zugewandt. Er ging zu ihr hinüber und setzte sich auf die Matratze.
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich hätte zuhören sollen.«
    »Ist egal.«
    »Ist es nicht.« Er betrachtete ihre roten Locken und die zierliche Gestalt. Wenn sie sich gegen ihn auflehnte, wirkte sie

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