Eine Marcelli geht aufs Ganze
Kinder wir einmal bekommen und wie sie gemeinsam aufwachsen und genauso miteinander spielen wie du, Katie und ich? Dass wir sie mit zu dem kleinen Wäldchen nehmen wollen, wo sie Verkleiden spielen können? Und jetzt bekommst du ein Baby!«
Francesca berührte ihren noch flachen Bauch. »Ehrlich, Brenna, ich weiß nicht, was ich fühle. Ich habe Angst, ich bin aufgeregt, ich mache mir Sorgen. Und wenn unsere Kinder miteinander spielen sollen, müsstest du auch langsam mal loslegen.«
Brenna zog eine Grimasse. »Das würde bedeuten, dass ich Sex haben müsste, und im Moment ist das nicht sehr wahrscheinlich. Aber nach Katies Hochzeit wird es bestimmt bald einen Cousin oder eine Cousine für dein Kleines geben.«
Brenna stockte und hielt den Atem an. »Du hast es Sam noch nicht gesagt, oder?«
Francesca schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wie ich es ihm beibringen soll.«
Erstaunt schaute Brenna sie an. »Wie wäre es mit ›Hey Großer, eine deiner kleinen Kaulquappen ist ein bisschen zu forsch gewesen‹?«
Trotz ihrer Angst musste Francesca lächeln. »Du willst wirklich, dass ich ihn ›Großer‹ nenne und seine Spermien als Kaulquappen bezeichne?«
»Hm, vielleicht lieber nicht.« Brenna drehte sich zum Weingut um. »Das wird dein Leben auf jeden Fall ganz schön auf den Kopf stellen.«
»Wem sagst du das.«
»Warum hast du es ihm noch nicht gesagt?«
»Das hat viele Gründe. Zum einen stehe ich unter Schock. Wir haben ein Kondom benutzt. Ich weiß, die sind nicht zu hundert Prozent sicher, aber gleich in der ersten Nacht schwanger zu werden ist echt unfair.«
Brenna schüttelte den Kopf. »Das ist ein ziemlich lausiges Argument.«
»Stimmt. Ich ... ich habe Angst. Anfangs wollte ich nichts sagen, weil er noch so viel mit Kellys plötzlichem Auftauchen zu tun hatte und ...«
Brenna fluchte. »Kelly! Die hatte ich ganz vergessen. Oh Mädchen, du steckst in großen Schwierigkeiten. Quasi in der gleichen Woche, in der Sam herausfindet, dass er eine Tochter im Teenageralter hat, wirst du schwanger. Das nenne ich mal ein schlechtes Timing.«
»Du sorgst nicht gerade dafür, dass ich mich besser fühle«, erklärte Francesca ihr. »Aber du hast recht. Deshalb habe ich noch gewartet. Ich wollte ihn damit nicht überfallen, und außerdem musste ich mich selber erst mal an die Vorstellung gewöhnen. Na ja, und dann habe ich herausgefunden, dass wir einen Bruder haben, und das Chaos war perfekt.«
»Und?«
Francesca seufzte. »Sam hat Schwierigkeiten, sich an Kelly zu gewöhnen. Sie ist ein tolles Kind, aber nicht ganz einfach. Letztens ist er richtig wütend geworden und hat etwas in dem Sinne gesagt, dass sie sein Leben stört und er nicht um diese Verantwortung gebeten hat.«
»Wenn er Kelly nicht will, will er auch dein Kind nicht?«
Francesca war nicht erstaunt, dass Brenna sie sofort verstand. »Ja. Außerdem lief es mit Sam richtig gut, und ihm von der Schwangerschaft zu erzählen wird alles verändern.«
»Meinst du?«
»Ich stecke echt in der Scheiße«, murmelte sie.
»Und du gestehst dir nicht die Wahrheit ein.«
»Wie bitte?«
Brenna schaute sie an. »Du willst es Sam nicht sagen, weil du nicht hören willst, was er dazu meint. Nicht weil er ablehnend auf das Kind reagieren könnte, sondern weil du diesen Traum hast, dass er dich in die Arme reißt und dir seine unsterbliche Liebe gesteht.«
Francesca verdrehte die Augen. »So ein Schwachsinn.«
»Wirklich? Du bist beinahe so romantisch veranlagt wie Katie. Du bist wie das mittlere Kind, das jedermanns Standpunkt versteht und immer versucht, die Welt zu retten. Sam ist ein toller Kerl. Nach Jahren, in denen du keinen Mann in deinem Leben haben wolltest, findest du ihn und er ist einfach großartig. Sexy, klug, erfolgreich. Es ist okay, wenn du dich in ihn verliebst.«
»Ich bin nicht in ihn verliebt. Ich liebe ihn nicht. Ich will nichts von ihm außer Sex. Jetzt bekommen wir ein Kind, und das macht alles kompliziert.«
»Das stimmt nicht«, widersprach Brenna. »Das Baby ist mehr oder weniger nur eine Frage der Logistik. Wenn du nicht Angst hättest, verletzt zu werden, hättest du es ihm schon längst gesagt. Ihr müsst Einzelheiten besprechen wie das Sorgerecht. Wenn dein Herz nicht beteiligt wäre, würde dir das nichts ausmachen.«
Francesca gefiel überhaupt nicht, was ihre Schwester da sagte. »Du irrst dich.«
»Du willst nur nicht zugeben, dass ich recht habe, weil es dir höllische Angst macht und du es nicht leiden
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