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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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die Hälse nach ihm verdrehen. Sie
sind sicher nicht der Erste oder der Letzte, dem das passiert.”
Sollte er etwa ein Lob dafür erwarten, dass er damals nicht weggelaufen war,
als die anderen Wölfe ihm im Wald aufgelauert und die Sophora bedroht hatten?
Auch diese Geschichte wurde unter Salamas Dach gern wiederholt und erzählt.
Eine, die man glauben konnte, jedoch vielleicht nur aufgrund seines guten
Aussehens so breit getreten wurde. Und seine Arbeitseinstellung in allen Ehren,
aber für Concordia war diese nun wirklich nur als selbstverständlich
einzustufen. Unter anderen Umständen wäre er niemals zum Wolf berufen worden
und das hielt er sich als Mann der Tat doch wohl jeden Tag selbst glasklar vor
Augen. Er nahm seine Aufgabe mit Sicherheit todernst. Ihm da noch Honig um die
Bartstoppeln zu schmieren, wäre absolut naiv.
    Brock hatte
nur in sein zweites Bier hinein gegrinst, als die kleine Blume seinen Verdacht
bestätigte, dass die Schwester das ein oder andere über ihn aufgeschnappt
hatte. Allerdings schlug die Zusammenfassung seiner angeblichen Eskapaden doch
tatsächlich dem Fass den Boden aus. Er warf den Kopf zurück und lachte
schallend und höchst amüsiert, so dass es gut war, dass er gerade kein Bier im
Mund hatte, das wäre ihm dann unweigerliche aus der Nase gelaufen. Brock
wischte sich schließlich mit dem Handballen die Lachtränen aus den
Augenwinkeln.
„Gott, Nico! Das ist ja schon hart, aber Flavia?! Wenn ich mich recht entsinne
hat sie einen afrikanischen Krieger zum Ehemann, der die Erde zum Beben bringen
kann. Ich hoffe mal, dass ihm solche Gerüchte nicht zu Ohren kommen. Ich bin
nun wirklich nicht scharf auf Duelle, wenn ich zuvor keinen Spaß gehabt habe.“
Die gute Flavia konnte ihn höchst selbst mit Leichtigkeit zum Frühstück
verspeisen, die brauchte sich kaum hinter ihrer Meute oder ihrem Ehemann zu
verstecken. Ein echtes Urweib, an dem er höchstens ein rein freundschaftliches
und kollegiales Interesse hatte, da sie ihm noch einiges beibringen konnte.
Über Nico würde er kein Wort verlieren. Die Meinung, dass es sich bei ihr um
ein zartes Pflänzchen handelte, würde sich bald ändern. Noch wussten ja nur die
wenigstens, dass sich eine neue Riege an Kriegern formiert hatte.
    Sein Lachen
gefiel Cordi. Es entlockte ihr unwillkürlich ein Lächeln, das diesmal nicht nur
höflich gemeint war und insgeheim die Anerkennung dafür, dass er sich von
dieser Art Gerüchte, die nun wirklich nicht mehr als solche waren, nicht ärgern
ließ. Zugegebenermaßen war die Vorstellung, wie er eine Herausforderung
gehörnter Männer nach der anderen annehmen und ausfechten musste, durchaus als
lustig anzusehen. Jedoch nicht sehr lange und da sie schon so einige Duelle aus
Eifersucht hatte miterleben müssen, war sie eigentlich der Meinung, dass solche
erstens für alle Beteiligten unschön und zweitens in der Realität nur sehr
selten belächelt werden konnten.
    „Sie haben
wohl ein besonderes Talent darin, Menschen wieder auf den Boden zurückzuholen…
Selbst wenn ich mir etwas auf diese Geschichten und die Reaktionen gewisser
Damen eingebildet hätte, dann wäre ich nach dieser erhellenden Zusammenfassung
wieder ernüchtert worden. Falls es Sie beruhigt: Ich habe sicher nicht vor,
hier irgendwem auf die Zehen zu treten oder mich auf dargebotene Avancen einzulassen…
Ihre Schwester ist absolut sicher vor mir.“
Er war ein Wolf und seine Natur kam nun nach der Umwandlung vollends durch.
Nico war sozusagen sein Rudelführer, die Verbindung zwischen ihnen war
untrennbar bis zum Tod. Sollte er sich jemals entschließen, sich an eine andere
Frau zu binden, würde sie die Tatsache akzeptieren müssen, dass sie an zweiter
Stelle kam. Aber das musste er dieser Dame wohl kaum erklären, wenn sie hier
praktisch zum Inventar gehörte. Sie wusste über die Gepflogenheiten der Immaculate
weit mehr als er, die für ihn teilweise noch ein Buch mit sieben Siegeln waren.
Brock bedachte die mit Tautropfen beschlagene Bierflasche in seinen Händen und
lächelte hämisch vor sich hin.
    Cordi wurde
schlagartig wieder ernst.
“Sie haben mich gefragt, warum meine Schwester vor Ihnen davon gelaufen ist.
Ich habe Ihnen geantwortet. Es ist nun mal nicht meine Art, jemandem zu
schmeicheln, den ich nicht kenne. Ich bin ehrlich und halte nichts davon, einem
Feuer Nahrung zu geben, das sowieso ausgehen wird. Ehrlich gesagt,
interessieren mich die Liebschaften meiner Mitbewohner wenig. Würde ich mich
auch nur

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