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Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Titel: Lord Tedric 01 - Lord Tedric Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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I
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    FAUSTKÄMPFE
     
    Der blonde Fechter macht einen vorsichtigen Schritt nach vorn. Über seinem Kopf glüht das Auge einer rötlichen Sonne und verbreitet das schwache Licht einer ersterbenden Flamme. Die kahle, kraterdurchzogene Landschaft, deren Öde nur unterbrochen wird durch die knorrigen Überreste eines einzelnen Baumes, dehnt sich nach allen Seiten vor dem Ritter bis zum Horizont. Der Mann zieht das Schwert aus der Scheide und marschiert entschlossen voran. Seine grauen Augen, zu Schlitzen zusammengekniffen, suchen den Feind.
    Der Ritter denkt: ›Ich bin Lord Tedric von den Marschen, der Kriegskönig der zivilisierten Bevölkerung vor Lomarr. Sollte ich wirklich an diesem Tage fallen, in dieser Hölle hier umkommen, wird die Welt mir ein rühmliches Angedenken bewahren‹.
    Doch er mußte ja nicht fallen, nicht unbedingt sterben. Die Auslöschung des uralten Fluches der schwarzen Magie war nahegerückt. Nur noch wenige Schritte, dann ein paar Streiche mit dem Langschwert. Vor ihm unterhalb des unsichtbaren Horizontes liegt die verbotene Burg von Sarpedion. Er wird kämpfen, er wird triumphieren. Er wird als Lord Tedric sein Volk regieren, erster Imperator der menschlichen Welt.
    Dann, plötzlich sind sie über ihm, die Horden von Sarpedion. Sie kriechen aus allen Kratern und überschwemmen das Land wie ein riesiger Insektenschwarm. Tedric hebt sein Schwert und erwartet ihren Angriff. Seine Chancen für einen Sieg stehen eins zu hundert.
    Und doch wird er siegen.
    Er muß!
     
    Phillip Nolan, ein Seniorkadett an der Reichsakademie des Korps der Einhundert auf dem künstlichen Planeten Nexus mitten im Herzen des Reichs der Menschheit lehnte sich in seinem Sessel zurück und legte eine behandschuhte Hand über seine Augen, um sie gegen den grellen Schein der Deckenlampen abzuschirmen. Anderthalb Meter vor ihm in der Mitte des rechteckigen Boxringes umrundeten zwei von Kopf bis Fuß in eine schwere Metallrüstung gekleidete Männer einander mit den lauernden Bewegungen wilder Tiere. Plötzlich holte der größere der beiden weit aus, hell donnerte Stahl gegen Stahl. Der zweite Mann taumelte zurück, versuchte krampfhaft das Gleichgewicht zu halten. Sofort setzte der andere nach, wieder holte er aus und schmetterte krachend seine Faust gegen die Brust seines Gegners.
    »Wie wär’s mit einer Wette, Sir?«, fragte Traynor, Phillip Nolans persönlicher Diener, der neben seinem Sessel stand. »Ich wette fünf zu eins, daß der Größere den anderen innerhalb der nächsten drei Minuten auf die Bretter schickt.«
    Nolan schüttelte den Kopf. »Dein Gehalt ist ohnehin schon zu hoch, Traynor. Warum also sollte ich dich noch reicher machen?« Der größere der beiden Boxer, erinnerte sich Nolan, war unter dem Namen Tedric bekannt. Ob er sonst noch einen Namen trug – einen Familiennamen – entzog sich Nolans Kenntnis.
    »Der Kampf dauert nur deswegen so lange, weil Tedric versucht, freundlich zu sein.«
    »Glauben Sie, aus Mitleid?«
    Nolan zuckte die Schultern. »Man könnte es auch Barmherzigkeit nennen.«
    Ein lautes Krachen lenkte Nolans Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen im Ring. Tedric hatte seinen Gegner, einen gebürtigen Erdenmenschen namens Dani Bayne, in eine Ecke gedrängt. In ihren Rüstungen standen die beiden fast Zeh an Zeh und droschen mit stählernen Fäusten aufeinander ein. Doch jeden Schlag, den Tedric einsteckte, zahlte er doppelt und dreifach zurück. Für Nolan war es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Kampf beendet war. Tedric holte weit aus und schlug Bayne mit der Faust auf den Kopf. Die Wucht des Schlages ließ Bayne in den Knien zusammensacken. Krachend traf Tedrics Faust seine Brust, sein Kinn, wieder die Brust, dann beendete ein weit geschwungener Uppercut den Kampf. Die Wucht des Schlages hob Bayne von den Füßen, mit donnerndem Getöse stürzte er zu Boden. Tedric trat einen Schritt zurück, ließ seine Arme sinken und beobachtete seinen Gegner.
    Nolan stieß einen bewundernden Pfiff aus. »Das war verdammt beeindruckend.«
    Die restlichen Zuschauer, die kombinierten Senior- und Juniorklassen der Akademie, fast dreihundert Männer, applaudierten laut. Nolan starrte zu dem gestürzten Bayne hinüber und schüttelte langsam seinen Kopf.
    »Dieser Tedric ist der beste Boxer, den ich je gesehen habe«, bemerkte er zu Traynor.
    »Und gerade Bayne hat doch bisher jeden seiner Gegner in diesem Turnier mit Leichtigkeit besiegt.«
    »Er könnte mich

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