Eine Sündige Nacht
kreischte: »Oh, gütiger Gott!« und rang die Hände über ihrem gewaltigen Busen. Diejenigen, die Caroline am nächsten waren, drängten zu ihr, fielen auf der Bühne auf die Knie.
Rink, der außer sich vor Angst war, pflügte sich mit seinen Armen durch die Menge und stieß Männer aus dem Weg, die doppelt so schwer waren wie er. »Geht weg von ihr. Los - bewegt euch! Lasst mich durch. Verdammt, geht mir aus dem Weg!«
Endlich war er bei ihr. Er fiel auf die Knie und ergriff ihre Hand. Sie lag leblos in seiner. »Caroline, Caroline. Um Gottes Willen, ruf doch jemand einen Arzt. Caroline, Liebste. Oh Gott, sag doch was!«
Er kämpfte mit der Schleife an ihrer Bluse und riss die obersten Knöpfe ab. Er schob ihre Jacke beiseite und ruinierte das teure Outfit. Der Hut wurde ihr vom Kopf gerissen und irgendwo auf den Boden geschmissen. Ihre dunklen Haare ergossen sich auf den Boden. Mit kurzen, harten
Schlägen bearbeitete Rink ihre Wangen. Ihre Augenlider flatterten, und er stieß einen leisen Schrei aus. »Ruhig, mein Schatz. Was ist mit dir? Was fehlt dir? Nein, sprich jetzt nicht. Der Arzt ist unterwegs.«
»Rink«, flüsterte sie, lächelte benommen und heiter. »Rink.«
»Du bist ohnmächtig geworden, Süße.« Mit Mühe hob sie ihre Hand und berührte sein Gesicht, sein Haar.
Wie aufs Stichwort hoben die Menschen, die einen Kreis um sie bildeten, die Augenbrauen. Man hörte jemanden murmeln: »Na, sieh mal einer an.«
»Dir geht’s bald wieder besser. Ich versprech’s dir. Ich kümmere mich darum.« Rink führte ihre Hand zu seinem Mund und presste ihre Handfläche darauf. Er zog sie in seine Arme hoch, damit sie nicht mehr auf dem Boden liegen musste, sondern in seinem Schoß. »Der Arzt wird bald hier sein.«
»Ich brauche keinen Arzt.«
»Bitte nicht reden. Du warst ohnmächtig. Es war sicher die Aufregung, die das verursacht hat. Du wirst …«
»Ich bin schwanger, Rink.«
Ihr sanfter Einwurf brachte seinen Redeschwall abrupt zu Ende, und er sah sie sprachlos an. Sie lachte leise über seinen verständnislosen Gesichtsausdruck. »Das ist alles, was mit mir los ist. Ich bekomme ein Baby.«
Sie ließ den Blick über den Kreis neugieriger Gesichter gleiten, die auf sie hinabstarrten. Die Führer der Gemeinde hörten gespannt zu, wie sich das Drama, das in den nächsten Monaten Gegenstand ihrer Klatschgeschichten sein sollte, vor ihren Augen entrollte. Es waren Menschen wie diese, die sie und ihre Familie als Gesindel etikettiert hatten. Es waren Menschen wie diese, denen sie imponieren
wollte, deren Zustimmung zu erhalten ihr zur Lebensaufgabe geworden war.
Jetzt fragte sie sich, warum sie so viele Jahre darauf verwendet hatte, sich einer so unwichtigen Aufgabe zu widmen. Sie sah Rink an. Diese goldene Augen, die schon immer in ihr Leidenschaft, Verlangen und Liebe geweckt hatten. Sie legte ihre Hand auf seine Wange und sagte: »Ich werde dein Baby bekommen, Rink.«
Seine Gefühle ließen seine Augen leuchten. Er umfasste sie fester, senkte seine Lippen an ihr Ohr und flüsterte: »Ich liebe dich. Ich liebe dich, Caroline.«
Wie ein Wirbelwind war er plötzlich auf den Beinen und nahm sie auf seine Arme. »Lasst uns durch. Ihr habt die Dame gehört, sie ist schwanger. Ich bringe sie nach Hause. Herr Bürgermeister, machen Sie die verdammte Zigarre aus. Der Geruch macht mich krank, und ich bin nur der Vater, nicht die werdende Mutter. Mrs. Haney, holen Sie doch bitte Carolines Sachen, die noch auf ihrem Stuhl liegen. Steve, wenn du so nett wärst und schon mal das Auto holen würdest? Laura Jane, alles in Ordnung? So ist’s gut.«
Während er seine Befehle erteilte, lag Carolines Kopf behaglich an seine Brust gelehnt. Er manövrierte sie sicher durch die Menge, versicherte jedem, dass es ihr gut ginge, dass sie vor Aufregung, der Hitze im Gebäude und weil sie nicht gefrühstückt hatte zusammengebrochen war. »Ich bringe sie nach Hause, damit sie etwas essen und sich hinlegen kann. Ihr könnt alle weitermachen und euch amüsieren. Sie ist bald wieder auf den Beinen. Soviel ich weiß, passiert das schwangeren Frauen ständig.«
Er lächelte sie an, und die ganze Stadt wurde Zeuge, wie sie ihre Arme um seinen Hals legte.
»Du bist schon wach?« Rink lehnte sich vor und drückte ihr einen süßen Kuss auf die Stirn.
»Warst du die ganze Zeit hier?« Sie hatte beim Einschlafen seine Hand gehalten.
»Jede Sekunde.«
»Wie lange habe ich geschlafen?« Sie streckte sich träge.
»Ein
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