Eine tollkuehne Lady
dass ihre Brüder sich dafür entschieden hatten, ihre Entscheidung nicht anzuzweifeln.
Dies hier betraf nur sie und Lord Griffith, und sie wollte nicht, dass die beiden darin verwickelt wurden. Sie durfte nicht riskieren, dass Lord Griffith seinen Ärger über sie an ihnen ausließ, denn wenn er es wollte, konnte er seine hohe Stellung ohne Weiteres ausnutzen, um ihren Brüdern schlechte Beurteilungen in den Bericht zu schreiben, der diesem Einsatz folgen würde. Ein böses Wort von einem Mann mit seinem Einfluss konnte einen Schatten auf ihre hervorragenden Militärkarrieren werfen, und Georgie wusste sehr genau, dass für Gabriel und Derek die Armee alles bedeutete.
Auch wenn sie den gefährlichen Beruf ebenso wenig schätzte, wie sie es gemocht hatte, dass ihr Vater für die grässliche East India Company arbeitete, so würde sie nie etwas tun, das ihrer Karriere schaden würde, wenn ihr doch klar war, wie wichtig ihr Beruf ihnen war.
Ian hielt ihr die Tür auf, und sie unterdrückte ein Gefühl von Anspannung, als sie an ihm vorüberging und den Raum betrat.
Er folgte ihr, schloss die Tür hinter sich und drehte sich zu ihr um, die Arme vor der breiten Brust verschränkt. „So, so, Miss Georgiana. Hier sind wir also wieder“, sagte er wieder in dem spöttischen Ton von vorhin, aber sie hielt einen Finger hoch, um ihn zum Schweigen zu bringen, während sie den Raum mit den Augen nach einem Anzeichen für Gucklöcher und Lauschgitter absuchte.
In diesen weitläufigen Palästen besaßen die Wände Ohren.
Ein Wandgemälde, das den gesamten Raum umlief, erzählte die Geschichte der Quelle des Ganges, mit fliegenden Göttinnen und stilisierten himmlischen Wächtern zu Pferde. Ein gewebter Teppich in schimmernden Farben bedeckte den kühlen Steinboden. Oben hing ein schmiedeeiserner Kronleuchter von der Decke hinunter, der jetzt um die Mittagszeit noch nicht entzündet war. Die einzigen anderen bemerkenswerten Objekte im Raum waren eine niedrige Couch mit roten Kissen, ein langer, schwerer Tisch mit gedrehten Beinen und zu beiden Seiten des einzigen Fensters zwei kleine Mangobäume in Tontöpfen.
Georgie huschte schnell dorthin und lugte aus dem Fenster, um sich zu vergewissern, dass man sie von dort aus nicht belauschen konnte. Man konnte nicht vorsichtig genug sein. „Gut“, murmelte sie, als sie sah, dass das Fenster hoch über einer Ecke des belebten Platzes lag. „Jetzt können wir frei sprechen. “ Oder besser, sie konnte dem Grobian sagen, was sie von ihm hielt.
„Was tun Sie hier? “, fragte er und betrachtete sie nachdenklich, während er mit seinen langen, schmalen Fingern auf seine Oberarme trommelte.
„Ich stelle hier die Fragen, Sie Schlange! “ Georgie fuhr herum. „Wissen Sie, was Sie sind? Sie sind ein despotischer, tyrannischer... “
Er lachte leise. „Ein Tyrann? “
„Sie haben mich gehört! “ Tagelang hatte sie darauf gewartet, ihrem Zorn freien Lauf zu lassen, jetzt traf dieser Ian mit voller Wucht. „Für wen halten Sie sich, mir zu sagen, was ich tun darf oder und was nicht? Mich einzusperren, wie eine Gefangene in meinem eigenen Haus? Sie hatten kein Recht, mir das anzutun. Wie konnten Sie es wagen! Und... “ Sie unterbrach ihn, als er etwas entgegnen wollte. „... Sie haben mich angelogen! “
Bei dieser Anschuldigung zog er seine Brauen hoch, aber vielleicht begann er jetzt zu verstehen, dass ihn eine härtere Auseinandersetzung erwartete, als er vermutet hatte.
»Sie haben mich wie eine Närrin glauben machen, dass Sie mich in Ihre Reisepläne einschließen würden, aber stattdessen haben Sie mich festgesetzt, als lebte ich nach dem Purdah, und sind ohne mich abgereist! Das war niederträchtig. So niederträchtig! Aber wie Sie sehen können, mein lieber Marquess, haben Sie keinerlei Macht über mich. “ Sie streckte die Hände aus, deutete mit einer schwungvollen Bewegung auf sich, stemmte die Hände in die Hüften und reckte das Kinn. „Ich bin hier, und Sie können gar nichts dagegen tun! Ihr kleiner Plan, mich einzusperren, hat nicht funktioniert. “
Kühl betrachtete er sie, aber der angespannte Zug um seinen Mund zeigte, dass er nicht so ungerührt geblieben war, wie er sich gab. Gut! Sie hoffte, sie machte ihn genauso wütend wie er sie gemacht hatte. Wenn es ihr gelang, ihn wütend genug zu machen, dann würde er in Zukunft vielleicht darauf verzichten, sie zu manipulieren.
„Ich bat Sie wiederholt, zu Hause zu bleiben, Miss Knight“, erklärte er
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