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Eine unberührte Welt - Band 2 (German Edition)

Eine unberührte Welt - Band 2 (German Edition)

Titel: Eine unberührte Welt - Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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dass die Brüder verurteilt sind.«
    »Tatsächlich.« Irgendwas geschah mit seinen Nackenhaaren, sie schienen sich aufrichten zu wollen oder so was. Der ganze Morgen hatte plötzlich etwas Falsches, Schiefes. »Und er will die Kartentanks?«
    »Ja. Hat einen, der sich dafür interessiert.«
    »Für die Kartentanks. Na so ein Zufall.«
    Sie sahen sich an. Pugwat zuckte mit den Schultern. »Mir ist das so was von egal. Die Bruderschaft hat’s schon immer gegeben, da werd ich auch nichts dran ändern.«
    Jowesh schüttelte langsam den Kopf. »Du wirst nie irgendwas ändern, nicht wahr? Es macht dir überhaupt nichts aus, wenn alles immer so weitergeht.«
    »Da hast du verdammt recht«, nickte Pugwat und legte seine fleischige Hand besitzergreifend auf die Schatulle mit den Schlüsseln. »Überhaupt nichts.«
    Jowesh nickte und wandte sich ab, ging wie von ungefähr in die Nähe der Treppe. »Mach dir keine Hoffnungen«, sagte er. »Ich hab die Siegelschlüssel immer noch in der Tasche.«
     
    Trelpaum kam in einer Staubwolke an, und er wirkte etwas gehetzter als sonst, was bei ihm einiges heißen wollte. Es war schwer zu sagen, ob der Ausdruck in seinen Augen von Geldgier herrührte oder von Angst. Er sprang aus dem Wagen wie ein Gummiball voller Ölflecken und wuselte auf Pugwat zu, der abwartend an der Treppe lehnte. »Und?«, hechelte er. »Alles klar? Ich bin ziemlich in Eile, vielleicht könntest du die Sachen abladen, während ich …«
    Pugwat hob die Hand und stoppte damit den Redefluss. »Ich fürchte, wir haben ein kleines Problem.«
    »Ein Problem? Was denn für ein Problem? Ist es wegen dem Grav? Ich kann dir ein Büschel Drillip drauflegen, wenn du das meinst, oder auch zwei …«
    »Zwei«, sagte Pugwat und pulte ein Stück Drillip-Rinde zwischen seinen Zähnen hervor. »Einen für den Zahlungsverzug und einen, weil du dir einen Gravitonenneutralisator gekrallt hast, der für ein Schlachtschiff ausreichen würde.«
    »Einverstanden.« Trelpaum breitete die Hände aus. »Problem beseitigt?«
    »Ich fürchte, nein.«
    »Sag nicht, dass ich die Kartentanks nicht haben kann. Du weißt, was die mit mir machen, wenn ich ohne zurückkomme.«
    Pugwat nickte voll falschen Mitleids. »Ja, man kann schon verdammt Pech haben mit Geschäftspartnern.« Er deutete mit einem Kopfnicken hinter sich, in Richtung des Schrottplatzes. »Ich weiß, wie das ist, glaub mir.«
    Trelpaum begriff erst nicht, weil man gegen den weißglühenden Mittagshimmel kaum etwas sah und die Luft über den Metallbergen ohnehin flimmerte von der aufsteigenden Hitze. »Bei der Gnade des Kaisers …!«, entfuhr es ihm, als er es sah, und sein Unterkiefer sackte herab, als seien alle Muskeln durchtrennt worden, die ihn hielten.
    Über den beiden Schmugglerschiffen erhob sich die irisierende Kuppel eines gefechtsbereiten Schutzschirms.
     
    Sie drohten ihm. Sie schmeichelten ihm. Sie versuchten ihn zu überreden, zu bestechen, zu verführen. Und er konnte den Funk nicht einfach abschalten, konnte nicht einmal die Steuerkanzel verlassen, solange er auf Antwort wartete.
    »Ich schicke dir Fiudara«, versprach Trelpaum mit bebender Stimme. »Ich zahle. Eine ganze Woche, wenn du willst. Wirklich, das ist mein Ernst. Du weißt nicht, was für mich auf dem Spiel steht …«
    »Du kannst dich da drin nicht ewig verbarrikadieren, du verrückter Kimmebauldi«, dröhnte Pugwat. »Irgendwann gehen deine Vorräte zu Ende, oder ein Patrouillenschiff kommt und schießt dir einen Haufen Löcher in deinen Schutzschirm. Und dann? Was hast du dann davon?«
    Jowesh saß schweigend vor dem Kommunikator, starrte die Tastatur an, die in Cheymee beschriftet war, und kaute auf seinen Fingernägeln. Vielleicht war er tatsächlich verrückt geworden. Allein, es zu wagen, eine solche Nachricht zu schicken, wegen einer solchen Lappalie, einer solchen Spinnerei … Er musste verrückt sein, auf Antwort zu hoffen. Lachen, das würden sie. Lauthals lachen.
    Aber er wartete trotzdem. Pugwat wurde es irgendwann müde, und auch Trelpaum, der vor Angst schlotterte, hörte auf zu flehen und zu bitten, als die Sonne unterging. Es wurde ringsum dunkel, man sahnur noch das blaue Glimmen der Energiezäune und den orangenen Schein hinter den Scheiben des Büros am Hügelwall und hörte das tiefe Summen des Schirmfeldprojektors. Jowesh hielt es lange aus, dann ging er schlafen, legte sich in irgendein Bett und versank sofort in tiefe, beunruhigende Träume.
    Am nächsten Morgen war eine

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