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Eine unberührte Welt - Band 6 (German Edition)

Eine unberührte Welt - Band 6 (German Edition)

Titel: Eine unberührte Welt - Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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pikiert drein, die Männer lachten.
    Johannes ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »›Alles‹«, erläuterte er, »heißt erstens: keine elektronischen Geräte. Keine PAs, Voice Commander, Thinking Rings, Monitorbrillen, Earplugs und so weiter. Zweitens: keine Kreditkarten, nichts, was einen Identity Chip trägt, kein Bargeld. Drittens: kein Kleidungsstück, das sich ins Internet einklinkt. Keine Jacken mit GPS-Sensor. Keine Unterwäsche, die Blutdruck und EKG an eine medizinische Überwachung meldet …«
    »Aber die werden denken, ich bin tot!«, entfuhr es Henrik.
    Tim sah ihn überrascht an; er hatte nicht gewusst, dass sein Kollege sich schon dauerüberwachen ließ. Er war noch ein bisschen jung dafür, oder?
    Johannes blieb unbeeindruckt. »Sie melden sich einfach ab. Genau so, wie Sie es abends vor dem Schlafengehen machen.«
    »Da melde ich mich nur auf den Schlafanzug um.« Henrik sah mit roten Flecken im Gesicht in die Runde. »Ihr braucht nicht so zu gucken. Mit Schlafapnoe ist nicht zu spaßen.«
    »Sie werden während unseres Trainings keine Gefahr laufen, an Schlafapnoe zu sterben«, erklärte Johannes ungerührt. Er wies auf die Kabinen. »In Ihren Umkleidekabinen finden Sie ausreichend Wechselwäsche vor. Legen Sie die genannten Dinge in die bereitstehende Box. Diese lässt sich abschließen, nehmen Sie den Schlüssel an sich. Am Schluss erhalten Sie alles zurück.«
    »Und unsere Autos?«
    »Sie werden mit einem Bus hierher zurückgebracht.« Damit schien für Johannes das Nötige gesagt zu sein. Ein Kopfnicken, dann zog er sich wieder in seinen Verschlag zurück.
    Das fing ja gut an. Tim musste unwillkürlich schlucken. So hatte er sich das allerdings nicht vorgestellt. Den anderen ging es genauso, den beklommenen Blicken nach zu urteilen, die sie einander zuwarfen.
    Aber daran führte nun wohl kein Weg vorbei. Man konnte nur hoffen, dass dieser Johannes wusste, was er tat. Und dass er gut versichert war, für alle Fälle …
    An den Umkleidekabinen klebten Namensschilder; jeder hatte seine eigene. Tim war zu Mute, als hätte man ihm befohlen, sich nackt auszuziehen. Den PA ablegen, mit allen seinen Daten … Er vergewisserte sich, dass der Zugriffsschutz aktiviert war, ehe er ihn aus der Hand gab. Dann das Ohrhörerset. Musik war also verpönt beim Survival. Der Armreif mit dem Stresssensor, den Maren ihm zum Geburtstag geschenkt hatte, fiel sicher auch unter den Bann. Es wunderte Tim kein bisschen, dass alle drei Warnleuchten rot blinkten.
    Die bereitliegende Kleidung war laut Garantiesiegel der Wäscherei gereinigt, desinfiziert und allergiegeprüft. Sie hatte genau Tims Größe, was man ja wohl erwarten konnte. Trotzdem hätte er am liebsten seine eigenen Sachen anbehalten. In die meisten davon war allerdings ein Einmal-Notruf-Streifen eingewebt, wie in fast allem, was man heutzutage kaufte. Und sein Timed-Color -Hemd, das im Lauf des Tages mehrmals in sanften Übergängen die Farbe wechselte, war sicher auch unerwünscht.
    Als Tim wieder ins Freie trat, sah er, dass vier ebenfalls in Oliv gekleidete Männer und Frauen sie mit Scannern erwarteten. Wer nochein Signal von sich gab, wurde zurückgeschickt. Henrik zum Beispiel. »Es ist nur ein Diabetes-Sensor, zum Teufel«, rief er dabei mit hochrotem Kopf. »Der funkt nicht! Nirgendwohin!«
    Ben hatte die Kontrolle schon passiert, stand auf dem Sammelplatz und reckte und streckte sich, als Tim ankam. »Starkes Gefühl«, meinte er. »Man kommt sich fast vor wie ein wildes Tier. So … unzivilisiert.«
    Tim war alles andere als stark zu Mute. Im Gegenteil, ohne seine gewohnte Ausstattung fühlte er sich … verletzlich, das war das Wort. Sich vorzustellen, dass er völlig abgeschnitten war von der Welt! Keine Nachricht, keine Mitteilung würde ihn erreichen, egal wie wichtig und eilig … Es war beinahe wie taub sein. Als habe man ihm ein Sinnesorgan amputiert.
    Beruhigend wenigstens, dass es den anderen genauso zu gehen schien. Henrik passierte die Kontrolle beim zweiten Mal und blaffte den wartenden Johannes an: »Alles ziemlich leichtsinnig, würde ich sagen. Ich meine, die Regierung könnte stürzen, und wir würden es nicht mal mitkriegen. Ist doch so, oder?«
    Johannes hob kaum die Augenbraue. »Kann etwas wichtig sein, von dem man nichts mitkriegt?«
    Henrik stutzte, dann wandte er sich kopfschüttelnd ab. »Ein Witzbold«, grollte er. »Wir sind verflucht noch mal in den Händen eines Witzbolds.«
    Schließlich waren alle so weit, wenn

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