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Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Titel: Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Bill?«
    »Kein Grund zur Klage.« Hicks blickte zu dem Nachbarn. »Darf ich vorstellen? Das ist Mr Zahn. Er hat heute Morgen diese grausame Entdeckung machen müssen.«
    Vince streckte dem Mann, der neben Hicks auf der Bank saß, die Hand hin. Zahn starrte sie einen Moment lang an, dann blickte er auf. Sein Gesicht war seltsam ausdruckslos.
    »Entschuldigung«, sagte er mit atemloser, leiser Stimme. Er faltete die Hände im Schoß, fing dann aber sofort wieder an, sie zu kneten. »Ich gebe niemandem die Hand. Ich … Ich … Ich habe ein Problem damit. Entschuldigung.«
    Zahn war vollständig ergraut, obwohl er vermutlich erst Ende dreißig, Anfang vierzig war. Wie eine feine Wolke standen ihm die Haare vom Kopf ab. Er hatte ein kantiges, schmales Gesicht, seine großen Augen waren von einem hellen, durchscheinenden Grün und wirkten nach innen gewandt, so als würde er in seinem Inneren mit einer schrecklichen Erinnerung konfrontiert.
    »Mein Beileid«, sagte Vince ruhig. »Ich nehme an, Miss Fordham war eine Freundin von Ihnen, nachdem Sie bereits zu dieser frühen Stunde bei ihr vorbeigeschaut haben.«
    »Ja«, sagte Zahn. »Marissa und ich waren Freunde.«
    »Warum eigentlich so früh?«, fragte Mendez. Er stand gegen einen Pfosten gelehnt da, die Arme vor der Brust verschränkt.
    Zu forsch, dachte Vince. Es fehlte seinem Protégé noch an Einfühlungsvermögen. Zahn war ohnehin schon nervös. Bei dem Tonfall des Detective zuckte er zusammen.
    »Daran ist nichts Schlimmes«, sagte Zahn. »Marissa steht immer so früh auf. Sie mag das Morgenlicht.«
    »Waren Sie schon lange miteinander befreundet?«, fragte Vince.
    »Seit sie hier lebte. Und seit ich hier lebe. Vier Jahre vielleicht«, sagte er in fragendem Ton, als wüsste Vince Leone besser darüber Bescheid.
    »Vielleicht können Sie uns ja weiterhelfen, Mr Zahn«, sagte Leone. »Was können Sie uns über Miss Fordham erzählen? War sie verheiratet? Geschieden?«
    »Single. Sie war Single.«
    »Was ist mit ihrer kleinen Tochter?«
    »Haley. Bitte sagen Sie mir nicht, dass Haley tot ist«, sagte Zahn mit flehender Stimme. »Wenn Haley verletzt oder tot wäre, würde ich das nicht ertragen.«
    »Man hat sie ins Krankenhaus gebracht«, beruhigte Vince Leone ihn. »Sie lebt.«
    »Oh Gott. Danke.«
    »Was ist mit Haleys Vater? Wohnt er auch in der Nähe?«
    »Ich kenne ihn nicht. Ich weiß nicht, wer er ist. Marissa war sehr diskret.«
    »Wissen Sie, ob irgendwelche Verwandten von ihr hier in der Gegend leben?«
    »Nein.« Er schüttelte heftig den Kopf. »Sie hatten nichts mehr miteinander zu tun. Sie sprach nie von ihnen.«
    »Wissen Sie, woher sie stammte?«
    »Von der Ostküste, glaube ich. Gewiss aus einer guten Familie.«
    »Mr Zahn …«
    »Nennen Sie mich Zander, bitte. Von Alexander. So nennen mich alle von klein auf. Bitte nennen Sie mich Zander.«
    »In Ordnung, Zander. Ich heiße Vince. Das ist Tony«, sagte Leone und deutete mit dem Daumen auf Mendez. »Bill kennen Sie ja schon.«
    »Vince und Tony«, murmelte Zahn und knetete seine Hände. »Vince und Tony.«
    »Wissen Sie, ob Miss Fordham Streit mit jemandem hatte?«, fragte Mendez. »Ist sie in letzter Zeit belästigt oder bedroht worden? Hatte sie Angst vor jemandem?«
    »Marissa hatte niemals Angst. Angst war ihr völlig fremd. Sie war dem Leben zugewandt. Immer. Ich kenne niemanden, der couragierter war als sie.«
    Zahns Gesicht fing an, wie von innen zu leuchten, wenn er von der Toten sprach, so als habe er einen Engel gesehen.
    »Gibt es jemanden, der eine Bedrohung für sie dargestellt haben könnte?«, fragte Mendez.
    »Alle, die ihre Kunst verunglimpft haben«, sagte Zahn ernst, »stellten eine Bedrohung für ihre Kreativität dar.«
    »Ich meinte eher eine körperliche Bedrohung«, verbesserte sich Mendez.
    Für dieses geduldige Nachhaken bekam er einen Punkt, dachte Vince. Zahn schien Schwierigkeiten zu haben, eine Frage direkt zu beantworten. Der Mann war sozial inkompetent, sprach gestelzt, wiederholte sich. Er schien Blickkontakt zu vermeiden, und wenn er ihn denn herstellte, starrte er sein Gegenüber an. An sich wäre er ein interessantes Studienobjekt, wenn sie nicht jetzt zu Beginn ihrer Ermittlungen schnelle Antworten bräuchten.
    Zahn blickte auf seine Schuhe. »Nein«, antwortete er, aber Vince hatte den Eindruck, dass er etwas anderes meinte.
    »War Marissa Künstlerin?«, fragte Vince.
    »Aber ja. Kennen Sie sie denn nicht? Sie war ziemlich bekannt. Es erstaunt mich, dass Sie

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