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Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Titel: Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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müde aus, und sein eines Ohr war rot vom stundenlangen Telefonieren.
    »Was gibt es, Doug?«, fragte Dixon.
    »Ich habe von der Bank Marissa Fordhams Sozialversicherungsnummer bekommen«, sagte der Detective. Er trat durch die offene Tür und lehnte sich gegen den Rahmen. Sie waren alle erschöpft. »Sie gehört zu einer Frau namens Melissa Fabriano. Ich überprüfe den Namen gerade nach Einträgen im Strafregister, Anzeigen und Haftbefehlen in Kalifornien.«
    »Du hattest also recht«, sagte Mendez. »Marissa Fordham hat vor 1981 nicht existiert.«
    »Nur Leute, die etwas zu verbergen haben, benutzen einen falschen Namen«, sagte Mendez. »Was ist mit Gina Kemmer?«
    »Was soll mit ihr sein?«
    »Überprüfen Sie ihr Strafregister«, sagte Dixon.
    »Kann ich das Department auf Schadenersatz wegen Blumenkohlohren verklagen?«, fragte Hamilton.
    »Wir brauchen endlich Computer«, beklagte sich Mendez.
    »Ich brauche den Weltfrieden.« Dixon erhob sich. »Und die Aufklärung dieses Falls. Wenn jemand zu dem einen oder anderen etwas beitragen kann, dann sollte er seinen Hintern in Bewegung setzen und es tun.«

44
    Vince ließ Mendez allein auf den Durchsuchungsbefehl für Gina Kemmers Haus warten. Er hatte darum gebeten, dass auch Fotos auf die Liste der zu suchenden Beweisstücke gesetzt wurden.
    Die Erpressungstheorie kam ihm plausibel vor. Eine saubere, klare Sache. Ein schlichtes Verhältnis von Ursache und Wirkung. Frau erpresst Mann. Mann wird es zu viel, Mann bringt Frau um.
    Warum hatte der Täter Milo Bordain die Brüste geschickt? Die Erklärung, die er sich für den Sheriff hatte einfallen lassen, klang im ersten Moment überzeugend, aber er war nicht sicher, ob sie tatsächlich standhalten würde.
    Das Verschicken von Körperteilen hatte etwas von einem Spielzug. In den meisten Fällen sollte damit die Familie des Opfers unter Druck gesetzt und/oder die Polizei verhöhnt werden. Der Täter drehte der Polizei sozusagen eine lange Nase. Das passte nun wiederum nicht zu der sauberen, schlichten Erpressungstheorie. Warum sollte sich der Täter mit so etwas aufhalten? Er hatte ein Problem – Marissa – und löste es. Warum Milo Bordain mit hineinziehen?
    Er dachte an das Foto an Gina Kemmers Kühlschrank. Gina, Marissa, Mark Foster und Darren Bordain.
    Mendez und Hicks hatten berichtet, dass Darren Bordain laut eigener Aussage kein Verhältnis mit Marissa gehabt hatte, aber darüber witzelte, das sei vielleicht ein Fehler gewesen, weil es seine Mutter auf die Palme gebracht hätte.
    Vince kannte Darren Bordain nur aus der Fernsehwerbung für die Bordain-Mercedes-Niederlassungen. Er war schätzungsweise Anfang dreißig. Auf eine androgyne Art gutaussehend – ähnlich wie seine Mutter. Eigentlich genau wie seine Mutter. Nur, wo das gemeinsame Erbmaterial seiner Mutter etwas Männliches verlieh, verlieh es dem Sohn vor allem eine gewisse Feinheit der Züge.
    Mendez und seine Leute würden die Beziehung der beiden noch einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen müssen. Angenommen, Darren Bordain hatte ein Verhältnis mit Marissa gehabt und ihr ein Kind gemacht und war deswegen von ihr erpresst worden … Falls der Sohn seine Mutter genügend hasste, war es durchaus möglich, dass er ihr die Körperteile geschickt hatte.
    Es fiele den meisten Menschen wohl schwer, sich vorzustellen, dass ein Mann wie Darren Bordain ein dermaßen abscheuliches Verbrechen wie den Mord an Marissa Fordham beging – der gebildete, privilegierte Sohn einer angesehenen Familie; der Mann, der jeden Abend auf dem Fernsehbildschirm in ihrem Wohnzimmer auftauchte und ihnen ein besseres Leben dank eines Mercedes versprach. Genauso wie es ihnen schwergefallen war, sich vorzustellen, dass ihr gutaussehender, freundlicher Zahnarzt, der sich treu um seine Familie sorgte, ein Serienmörder war.
    Vince wusste aus langer Erfahrung, dass sich Mörder hinter allen möglichen Masken versteckten und aus allen Gesellschaftsschichten und Familienverhältnissen stammten. Die Leute wollten einfach nicht glauben, dass ihr Nachbar, ihr Versicherungsvertreter oder ihre Tagesmutter morden könnten. Sie wollten, dass Mörder wie Gordon Sells aussahen.
    Gordon Sells war der Betreiber eines vor der Stadt liegenden Schrottplatzes und eine Zeitlang Hauptverdächtiger in dem Fall im letzten Jahr gewesen. Ein ungebildeter, heruntergekommener Mann, der wie ein übler Schläger aussah und schon einmal eine Haftstrafe wegen Kindesmissbrauchs abgesessen hatte. Sells

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