Eine Zuflucht aus Rosen
schoben sie unter sich, während er sie tiefer in das Bett hinein presste.
Auf einmal hörte er auf, verharrte ganz still in seiner Position über ihr. „Maddie, wisst Ihr, was gleich geschehen wird?“, fragte er, seine Stimme angespannt, seine Augen suchten die ihren ab. „Ja“, hauchte sie und dankbar, dass Tricky – die für all ihr Gerede genau so unerfahren war wie ihre Herrin – das Thema bei Peg zur Sprache gebracht hatte. „Ja, ich bin bereit, Gavin.“
Mit einem letzten, tief zustoßenden Kuss, löste sich Gavin, um sich sanft zwischen ihre Beine zu schieben. Es kam zu einer geschmeidigen, gleitenden Empfindung und dann – eine rasche Bewegung, gefolgt von einem jähen Schmerz. Sie keuchte da kurz auf und er hielt inne, wartete, bis der Schock verging.
Er bewegte sich langsam, glitt in einen süßen, warmen Rhythmus. Der Schmerz ebbte ab und als auch das taube Gefühl von dem Schmerz verschwand, begann etwas anderes an dessen Stelle zu treten – jenes köstliche, anschwellende Gefühl von vorhin. Gavins Atem kam jetzt rauer und Madelyne machte unter ihm eine schnelle Bewegung zur Erwiderung. Da steigerte er allmählich seinen Rhythmus, wurde schneller, drängender, und Madelyne schloss die Augen, als die Lust anwuchs, sich erneut zu jener Explosion von Schönheit aufbauschte. Als sie – erneut! – einen leisen, überrumpelten Schrei ausstieß, bog er sich nach hinten durch und passte sich ganz und gar mit einem letzten wilden Zustoßen in sie ein.
Sie fühlte, wie er an ihr erbebte, und sah diese schutzlose Schönheit auf seinem Gesicht in jenem Moment absoluter Lust, und wie er leise, aber heftig ausatmete. Während Gavin allmählich wieder zu sich kam, hielt sie ihn umarmt, schloss die Augen und lächelte bei dieser Intimität, von der sie nie gedacht hätte, sie je erfahren zu dürfen.
Wie gesegnet sie doch in allem war.
* * *
Für Gavin kam der Morgen viel zu schnell, aber er überließ einem Schildknappen die blutigen Laken, damit sie als Beweis für die Jungfräulichkeit Madelynes zur Schau gestellt werden könnten, sowie als Beweis dafür, dass er in der Lage war die Ehe zu vollziehen. Mit einem solchen Beweisstück wäre eine Annullierung ausgeschlossen.
Trotz der Tatsache, dass es der Tag nach seiner Hochzeit war, erwartete man von ihm, Heinrich zur Hand zu gehen – und dass Madelyne in den Gemächern von Eleonores Hofstaat erschien. Also erhoben sich beide und gingen tagsüber ihren jeweiligen Pflichten nach.
Aber als der Abend sich senkte und sie gemeinsam in der Großen Halle zu Abend aßen, vermochte Gavin nicht den Blick von Madelyne abzuwenden ... und nach der Röte zu urteilen, die ihr da rasch ins Gesicht stieg, nahm er an, dass ihre Gedanken den gleichen Pfaden folgten wie die seinen. Er konnte sich nicht erinnern, sich je im Leben glücklicher oder zufriedener gefühlt zu haben.
Selbst in den frühen Tagen der Zeit mit Nicola – als er geglaubt hatte, dass sie eines Tages in Liebe zueinander finden würden – war dieses Gefühl von Zufriedenheit und von absolutem Frieden nie Teil seines Lebens gewesen. Madelyne hatte diese tiefe, heitere Ruhe in sein Leben gebracht und er hatte ihr da auch die Wahrheit erzählt. Irgendwann in den letzten paar Wochen seit er sie getroffen hatte, hatte Gavin diesen Todeswunsch verloren, sein Verlangen, diese Erde hinter sich zu lassen, das Gefühl achtlos mit seinem Leben umzugehen. Jetzt ... so wusste er mittlerweile, wollte er nur noch ein neues Leben mit Madelyne beginnen.
Das Einzige, was ihn noch davon abhielt, restlos glücklich zu sein, war die Gewissheit, dass Fantin de Belgrume immer noch lebte.
Später an dem Abend, als sie sich in einem Kokon aus Betttüchern eingenestelt hatten, war Madelyne gerade dabei, in den Schlaf hinüber zu gleiten. Da strich Gavins eine Hand ihr die ganze Länge ihres Rückens entlang, während seine andere sie oben auf seiner Brust sicher hielt. Er spielte mit ihren Haaren und als er sprach, rumpelte seine Stimme leise in seiner Brust, gerade unter ihrem Ohr.
„Wir werden nach Mal Verne aufbrechen, sobald Heinrich uns die Erlaubnis dazu erteilt“, sagte er zu ihr. „Es ist gefährlich für Euch bei Hofe zu bleiben. Ich habe Spione ausgesandt und es gibt keinerlei Anzeichen von ihm, aber ich weiß, dass de Belgrume noch nicht von seinem Wunsch abgelassen hat Euch zu entführen. Auf Mal Verne werdet Ihr in Sicherheit sein und dort werdet Ihr Euch dann auch an Euer neues Leben gewöhnen
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