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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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nicht um derlei. Ihr werdet hier untergebracht werden und eingekleidet und versorgt in einer Art und Weise, wie sie der Lady von Belgrume zusteht. Die Ausgaben werden von Clem erledigt – schickt ihm alle Kosten, die Euch entstehen.“
    Madelyne versagte die Stimme, als sie ihn mit einer Mischung aus Entsetzen und Empörung anstarrte. „Lord Mal Verne, ich kann es nicht annehmen, dass Ihr die Kosten für meine Unterbringung bei Hofe übernehmt.“ Sie rang die Hände, immer noch in den Ärmeln ihres Obergewandes verborgen, aber hielt ihre Stimme leise und gelassen.
    Er blickte sie an, als wäre sie eine Fliege, die ihm am Ohr summte, und seine Augenbrauen fanden sich zu einem dunklen Strich zusammen. „Ihr wurdet unter meiner Obhut an den Hof gebracht und werdet eben darunter verbleiben, bis der König mich von dieser Pflicht entbindet – daher werden Eure Ausgaben von Mal Verne getragen werden.“ Als sie gerade wieder ansetzen wollte etwas zu sagen, warf er ihr einen furchterregenden Blick zu, sein verärgertes Gesicht eine schroffe, finstere Wand aus Stein. „Habt keine Angst – Mal Verne kann ohne Weiteres jede Summe tragen, die Ihr hier vielleicht an Kosten habt. Ich will in der Angelegenheit nichts mehr hören.“
    Er wandte sich ab, um mit Clem zu reden, was Madelyne nur übrig ließ, ihn mit vergeblicher Wut anzustarren. Der Mann hatte eine unwahrscheinliche Vorliebe dafür, einen giftig anzufahren, wenn er ein Gespräch nicht weiter fortzusetzen wünschte. Sie zog die Hände aus den Ärmeln und verschränkte ihre Arme vor sich, wobei sie sich in ihrer Wut von ihm wegdrehte. Sie hatte nicht vor, ihm eine Last zu sein – noch irgendjemand anderem. Sie würde zum Kloster zurückkehren, sobald sie die Erlaubnis des Königs dazu hatte. Welchen Grund könnte der König haben, sie – eine Nonne – an seinem Hof zu behalten?
    Ein unerwartete Enttäuschung zerschnitt sie da wie ein Messer und sie musste den Mund verziehen, als Gavins Worte ihr richtig bewusst wurden. Sie war Gavin de Mal Verne eine Pflicht – und nichts weiter. Wenn der König ihm die Sorge für sie abnahm, würde sie ihn nicht wiedersehen.
    Ob das ein Segen oder ein Fluch war, wusste sie nicht.

Zwölf
     
    „Nein, das ist nicht Recht“ , protestierte Madelyne, als Peg ihr eine Elle Tuch in der Farbe von Granatsteinen ans Gesicht hielt, um die Farbe mit ihrem Teint zu vergleichen.
    Die Zofe beachtete sie gar nicht, als sie und Tricky wie Glucken zusammensaßen, mit der Näherin Farben und Schnitte diskutierten. Die Frau war am Morgen nach ihrem Eintreffen auf der Schwelle zu ihrer Kammer erschienen.
    „Das ist wie der Nachthimmel!“, hauchte Tricky, die gerade über einer leuchtend blauen Rolle Tuch mit Silberfäden durchwirkt seufzte.
    „So ist es, Herrin. Mit silbernen Sternen und Monden auf die Ärmelenden gestickt“, nickte die Näherin. Mit leichter Verärgerung ging Madelyne da auf, dass die Frau beinahe auf der Stelle gelernt hatte, ihre Einwände zu ignorieren und sich an die zwei kleinen, molligen Frauen zu wenden, die um ihre Herrin herum flatterten. Die Augen der Näherin leuchteten zufrieden auf, als sich ein weiterer Ballen Stoff zu dem stetig größer werdenden Stapel von Seide, Leinen und Wolle gesellte.
    „Das ist nicht Recht“, wandte Madelyne erneut ein, diesmal mit etwas mehr Nachdruck. „Es wird zu viel – das wird zu viel kosten und ich brauche all diese Kleider nicht!“
    Dieses Mal wurde ihr Protest nicht ignoriert. Tricky drehte sich mit zornig blitzenden Augen zu ihr um und überraschte selbst Madelyne mit der Empörung auf ihrem Gesicht. „Mylady, als ich meine Zustimmung gab mit Euch zu kommen, schwor ich, so gut es mir möglich ist, für Euer Wohlergehen zu sorgen – Euch zu beschützen und Euch zu dienen. Ich kann es nicht zulassen, dass Ihr in Lumpen geht, oder in Kleidern, die einer anderen Frau einmal gehört haben. Ihr müsst Eurem Stand gemäß gekleidet sein und Ihr müsst Euch mit Juwelen schmücken sowie mit Gold – andernfalls werdet Ihr von den Wildkatzen da draußen bei lebendigem Leibe verspeist!“
    Madelyne blinzelte. Wann war Tricky nur so eine ausgekochte Strategin geworden, was das Leben am Hof anbetraf? Und von wo kam nur diese sture Art von ihr? „Ich bin nichts als eine einfache Nonne“, erwiderte sie, „und ich glaube nicht, dass Ihr zugestimmt habt mit mir zu kommen ... in der Sache habt Ihr mir, glaube ich, wenig Wahl gelassen.“ Ein trockenes Lächeln blieb ihr auf

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