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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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dem Schutz des Königs zu verbleiben ... und zum Kloster zurückzukehren, um ihren endgültigen Schwur zu leisten, sollte der König sie ziehen lassen.
    „Die Gemächer der Hofdamen sind hier“, sprach Gavin, als er am Eingang zu einer Seitenhalle zum Stehen kam. Er hielt inne, trat von Madelyne weg und ließ ihre Hand von seinem Arm gleiten. Er schien nach jemandem zu suchen und sie stellte sich mit dem Rücken zur Wand hin und steckte die Hände in die Ärmel ihres Obergewandes, um das Zittern derselben zu verbergen.
    Ein leicht schimmliger Geruch aus den feuchten Wandsteinen stieg ihr in die Nase und sie rümpfte die Nase da etwas und hoffte, dass ihre Unterkünfte nicht so kühl wären. Gavin warf ihr kurz einen Blick zu, gefolgt von einer raschen Handbewegung, die ihr sagte, sie solle hier bleiben. Dann ging er in eine angrenzende Halle hinein und verdrehte beständig den Kopf auf der Suche nach jemandem.
    Madelyne fühlte sich einsam, verlassen und fehl am Platze und versuchte so wenig wie möglich aufzufallen, indem sie sich in eine kleine Nische zurücklehnte. Schweigend beobachtete sie, wie Leute weiterhin vorübergingen, sie kaum eines Blickes würdigten, während sie tratschten, sich stritten oder lachten.
    Ein vertrautes Quietschen von Lachen drang ihr an die Ohren, genau als Gavin wieder an ihrer Seite auftauchte, und sie wandten sich beide um, um den Gang hinunter zu blicken, durch den sie hierher gekommen waren. Madelyne spürte, wie ihr Begleiter einen langen, heftigen Atemzug ausstieß, aber er sagte nichts, als sie von einer atemlosen Tricky mit hell strahlenden Augen begrüßt wurden, die von Jube, Clem und Peg flankiert war – ebenso wie von mehreren Leibeigenen, die Truhen und Kleidersäcke schleppten.
    Tricky beachtete Gavin gar nicht und ging direkt auf Madelyne zu, ergriff ihre Hände mit ihren weichen, rundlichen und machte etwas, was ein Knicks sein sollte. Als sie sich wieder zu ihrer ganzen kleinen Größe aufrichtete, leuchtete ihr Gesicht mit roten Apfelbäckchen. „Da seid Ihr ja, Mylady! Ich habe sichergestellt, dass man auf unsere Truhen wartet und dass man diese in das richtige Gemach schafft.“ Mit einem Blick zu Gavin, der aus seiner Verärgerung keinen Hehl machte, sagte sie, „man sagt seine Lordschaft habe genug Einfluss am Hofe Seiner Majestät, um Euch ein Privatgemach zu beschaffen, Mylady.“
    Madelyne schaute ihn entsetzt an. Ihr war nicht der Gedanke gekommen, dass sie vielleicht mit ein paar der anderen Hofdamen ein Zimmer teilen müsste, und sie wartete mit angehaltenem Atem auf seine Erwiderung.
    „Ihr müsst nicht derart beunruhigt dreinschauen“, antwortete er in einem sanfteren Ton, als sie erwartet hatte. „Das ist der Grund unseres Wartens hier – ich warte auf die Rückkehr des Pagen mit der Kunde von Eurem Gemach – ein privates Gemach für Euch, Mylady, da Eure Zofe zu glauben scheint, dass Euch ein solches zusteht.“
    „So ist es und etwas kosten wird das auch, Mylady. Aber das ist das Wenigste, was für Euch getan werden kann, dass Ihr nicht das Gemach mit anderen Damen teilen müsst.“ Tricky warf Gavin einen kurzen aber vielsagenden Blick zu.
    Madelynes Entsetzen wandelte sich zu Verwirrung. „Kosten? Aber ... was für Kosten kann es denn geben–seine Majestät hat mein Erscheinen hier gewünscht– nein–befohlen. Sicherlich erwartet man nicht...“ Ihre Stimme verstummte da, als sie den ungeduldigen Gesichtsausdruck von Gavin da sah.
    „Eine Unterkunft, die nichts kostet, die gibt es, wenn Ihr in den Frauensälen zu schlafen wünscht, auf einer Schlafstatt direkt auf dem Boden, mit Dutzenden von Frauen und Kindern, die mit dem Hof reisen–“
    Angriffslustig unterbrach Tricky ihn da – einem Terrier nicht unähnlich, der entschlossen seine Herrin gegen einen Löwen in dessen Höhle verteidigte. „Meine Herrin kann an einem solch öffentlichen Ort nicht bleiben! Lady Madelyne, es ist das Allermindeste, Euch ein Privatgemach zu beschaffen, da Seine Majestät Eure Anwesenheit hier verlangt hat.“
    „Aber was ist der Preis?“, fragte sie und war sich peinlich bewusst, dass sie keinerlei Mittel bei sich führte, um für ihre Unterbringung aufzukommen. Es schnürte ihr die Brust zu, als ihr die Realität da bewusst wurde: Sie war den Gepflogenheiten des Hofes schutzlos ausgeliefert und ohne Geld war sie sogar noch hilfloser. „Ich habe kein–“
    Mit einer raschen Geste seiner Hand wischte Gavin ihren Einwand weg. „Bekümmert Euch

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