Einfach gut - 99 Dinge, die nichts kosten und uns bereichern
herumexperimentieren können.
Und so bauen Sie ein Möbiusband: Schneiden Sie einen Papierstreifen zirka drei Zentimeter breit und zehn Zentimeter lang. Kleben Sie nun die kurzen Kanten zusammen, doch drehen Sie dabei eine Kante, sodass die Punkte A und D sowie die Punkte B und C aufeinanderliegen. Das Ergebnis ist eine Art Acht (siehe Abbildung Seite 122).
Dieses Gebilde hat es in sich. Mathematisch gesehen ist es eine zweidimensionale Oberfläche mit einer eindimensionalen Begrenzung, die im dreidimensionalen Raum eingebettet werden kann, aber keine Orientierung (oben/unten) hat. Wenn Sie das nicht verstehen, machen Sie sich keine Sorgen: Das ist ganz normal.
Das Faszinierende ist, wie gesagt, nicht auf den ersten Blick zu sehen. Schauen wir also mal genauer hin.
Ein Blatt Papier hat zwei Seiten. Oder? Erste Zweifel könnten Ihnen kommen, wenn Sie jetzt versuchen, eine Seite des Möbiusbands farbig anzumalen und die andere unbemalt zu lassen.
Wenn Sie das hier nur lesen, werden Sie nicht verstehen, was gemeint ist. Sie müssen es tatsächlich tun. Also los: Malen Sie eine Seite an …
So, nun wissen Sie, was gemeint ist. Es geht nicht. Aber das ist noch nicht alles. Das Band hat nicht nur keine zwei Seiten. Es hat nicht einmal zwei Kanten. Das klingt ja beinahe noch fantastischer. Sie meinen sicherlich, die zwei Kanten deutlich zu sehen!
Alles Nachdenken hilft nichts: Sie müssen es ausprobieren. Nehmen Sie einen Stift und fahren Sie dicht an einer Kante entlang. Überrascht? Nun, was, meinen Sie, passiert, wenn Sie längs in der Mitte des Bandes, parallel zur Kante schneiden - bis Sie wieder an den Ausgangspunkt zurückkommen? Zwei Möbiusbänder? Oder etwas anderes? Entstehen
neue Eigenschaften? Versuchen Sie, es herauszufinden, bevor Sie es ausprobieren. Und dann probieren Sie es aus.
Ein Experiment haben wir noch. Natürlich brauchen Sie nun ein neues Möbiusband, da Sie das alte zerschnippelt haben. Und dieses schneiden Sie dann wieder parallel zum Rand des Bands. Diesmal jedoch beginnen Sie nicht ganz in der Mitte, sondern ein kleines Stück näher zum Rand. Macht das einen Unterschied zum vorigen Experiment?
Sie können nicht nur allein darüber staunen. Es ist auch im Kreis von Freunden immer wieder eine Überraschung, wenn Sie nicht gerade in Topologenkreisen verkehren …
FÜR WEN?
Für jeden, der sich kein Blatt mit einer Seite vorstellen kann.
WAS BRAUCHT MAN?
Papier, Schere, Kleber.
WAS SOLLTE MAN VERMEIDEN?
Zu versuchen, die Kanten von zwei Möbiusbändern zusammenzukleben.
WIE LANGE DAUERT ES?
Das Basteln eine Minute, das Staunen Stunden.
Üben Sie eine Rede ein
Sie sind kein Politiker, Vereinsvorsitzender oder Wichtigtuer? Das macht gar nichts: Eine gute Rede halten zu können ist für jeden eine Bereicherung.
Eine Rede dient dazu, andere von Ihrer Aussage zu überzeugen, sie zu einer Handlung zu bewegen, Ihre Ansicht angemessen darzustellen - und um Ihre eigenen Gedanken zu klären. Und es gibt immer wieder Gelegenheiten, »Reden« zu halten. Selbst wenn es nur eine kurze Ansprache auf einem Fest ist, beispielsweise bei der Hochzeit oder dem Geburtstag eines Freundes.
Die Rhetorik, die Kunst der Rede, gehörte früher zum »Trivium«, den unabdingbaren drei Künsten, die jeder Gebildete beherrschen musste. (Die beiden anderen waren Logik und Grammatik.) Nun können wir Ihnen hier natürlich keinen ausführlichen Rhetorikkurs geben. Aber vielleicht eine Anregung, sich etwas mehr damit zu beschäftigen. Und ein paar erste Hinweise.
Die klassischen Rhetoriker hatten ja ganz genaue Vorstellungen davon, wie eine gute Rede zustande kommt: von der Idee über die Konzeption bis zum Vortrag. Diese Vorstellungen gelten heute noch genauso:
Die Grundidee: Zuerst sollten die Argumente zusammengestellt werden. Was spricht für sie, was dagegen?
Die Gliederung der Rede: Legen Sie die Reihenfolge fest, in der Sie Ihre Argumente, mögliche Einwände und Einwände gegen die Einwände vorbringen, um dann zu einem überzeugenden Schluss zu kommen.
Der Stil: Es ist nicht gleichgültig, welche Worte Sie verwenden. Berücksichtigen Sie auch rhetorische Mittel (beispielsweise Phrasen, die sich wiederholen) sowie die Kommunikation mit dem Hörer (Sie sprechen ja mit Menschen). Und auch ganz wichtig: Setzen Sie gezielt Sprechpausen ein.
Das Einprägen der Rede: Eine abgelesene Rede ist niemals so wirksam wie eine frei gehaltene. Also lernen Sie Ihre Rede auswendig. Auch wenn es Ihnen erst einmal
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