Einfach gut - 99 Dinge, die nichts kosten und uns bereichern
nicht leichtfällt. Mit bildlichen Vorstellungen funktioniert es einfacher.
Der Vortrag: Jetzt geht es um die Ausführung. Sie können am Ausdruck Ihrer Stimme, an Ihrer Körpersprache und Ihrem Blickkontakt mit den Zuhörern arbeiten.
Wie Sie sehen, gehört schon ganz schön viel dazu, eine gute Rede zu halten. Aber immerhin: Länge ist nicht erforderlich. Ihr Vortrag kann ganz kurz sein. Schreiben Sie doch einmal eine kurze Rede auf, vielleicht vier, fünf Sätze, und überraschen Sie Ihre Freunde und Bekannten an einem Geburtstagsfest damit. Möglicherweise wollen Sie aber erst einmal üben, eine Rede vorzutragen (ohne Publikum). Probieren Sie es mal mit Shakespeare, der berühmten Rede des Brutus in »Julius Cäsar«:
Römer! Mitbürger! Freunde! Hört mich an.
Glaubt mir um meiner Ehre willen und fällt das Urteil nach eurer Weisheit.
Ist jemand in dieser Versammlung, irgendein herzlicher Freund Cäsars?
Dem sage ich: Die Liebe von Brutus zu Cäsar war nicht geringer als die seine.
Wenn dieser Freund dann fragt, warum sich Brutus gegen Cäsar wandte, ist meine Antwort: »Nicht weil ich Cäsar weniger liebte, sondern weil ich Rom mehr liebte!« Wolltet ihr lieber, Cäsar lebte und ihr würdet alle als Sklaven sterben, als dass Cäsar tot ist und ihr alle als freie Männer lebt? Weil Cäsar mich liebte, weine ich um ihn; weil er glücklich war, freue ich mich; weil er tapfer war, ehre ich ihn - aber weil er herrschsüchtig war, brachte ich ihn um.
Also: Tränen für seine Liebe, Freude für sein Glück, Ehre für seine Tapferkeit und Tod für seine Herrschsucht. Wer ist hier so niedrig gesinnt, dass er ein Knecht sein möchte? Gibt es so jemand, so möge er sprechen, denn ihn habe ich beleidigt. Wer ist hier so roh, dass er nicht Römer sein möchte? Gibt es so jemand, so möge er sprechen, denn ihn habe ich beleidigt. Wer ist hier so schlecht, dass er sein Vaterland nicht liebte? Gibt es so jemand, so möge er sprechen, denn ihn habe ich beleidigt. Ich warte auf eine Antwort!
(Shakespeare-Kenner mögen uns die leichte Bearbeitung vergeben …)
Probieren Sie alles Mögliche aus: Betonungen, Sprechpausen und Gestik … Wenn Sie eine Videokamera oder einen Camcorder besitzen, nehmen Sie sich auf. Sie werden dabei viel über sich selbst erfahren.
Falls Sie eine stilistisch hervorragende Rede hören möchten, lauschen Sie doch zum Beispiel einmal Thomas Mann. Ja, das geht tatsächlich, und zwar im Internet auf www.youtube .
com. Im Zweiten Weltkrieg war Thomas Mann im Exil in den USA und zeichnete dort monatliche Folgen der Radiosendung »Deutsche Hörer!« auf. Diese Reden wurden in Kalifornien auf Platte gebracht, per Luftpost nach New York transportiert und dann über Kabel nach London geschickt und von der BBC ausgestrahlt - über Langwelle konnte man diese Reden dann in Deutschland hören. Bei Youtube finden Sie beispielsweise die Rede vom 18. Januar 1943: www.youtube.com/watch?v=T5t83t6ahHc .
FÜR WEN?
Für jeden, der sich klarer ausdrücken können will.
WAS BRAUCHT MAN?
Papier, Stift und ein Thema.
WAS SOLLTE MAN VERMEIDEN?
Schüchternheit.
WIE LANGE DAUERT ES?
Sie können sich immer verbessern.
Retten Sie die Welt
Wie fast jeder weiß, ist unser Planet in keinem guten Zustand. Kaminschlote, Autoabgase, Insektenvernichtungsmittel, Radioaktivität, Lebensmittelskandale, Chemikalien sowie einige Milliarden Menschen zu viel haben dafür gesorgt, dass kein Stein mehr auf dem anderen steht und wir uns Problemen gegenübersehen, die die Menschheit bisher so nicht kannte. Alles gute Gründe, die Welt zu retten - aber eines sollte klar sein: Allein schaffen Sie das nicht!
Einige große Nichtregierungsorganisationen (Non-Governmental Organizations, NGOs) kämpfen rund um die Uhr und teilweise auch rund um den Erdball dafür, unseren Nachkommen einen Planeten zu hinterlassen, auf dem man auch ohne Gasmaske überleben kann. Im Folgenden finden Sie einige interessante Organisationen, in denen Sie Gleichgesinnte finden werden und sich aktiv einsetzen können.
Greenpeace
Mit Schlauchbooten in die Abschusslinie von Walfängern zu fahren oder sich an Gleise zu ketten ist nicht jedermanns Sache, doch derartige Aktionen haben Greenpeace bekannt gemacht. Die Organisation wurde Anfang der siebziger Jahre von Friedensaktivisten gegründet. Inzwischen hat Greenpeace dafür gesorgt, dass der kommerzielle Walfang verboten ist, viele Atombombentests ausgesetzt und Naturschutzgebiete - vor allem in der
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