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Einfalt, Weisheit, Unglaeubigkeit

Einfalt, Weisheit, Unglaeubigkeit

Titel: Einfalt, Weisheit, Unglaeubigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilbert Keith Chesterton
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Individuen einer Art grundlegende Veränderungen der Lebensbedingungen überleben, die sich als die Geeignetsten erweisen: »survival of the fittest« bedeutet also keineswegs das »Überleben des Stärksten«. Lew Nikolajewitsch T. (1828 bis 1910), russischer Graf und Dichter, typischer Vertreter des psychologischen Realismus, von sinnenfroher Erdgebundenheit bei gleichzeitiger intensivster Suche nach ethisch-religiösen Wahrheiten, kam bei seiner Bemühung um eine Art Rekonstruktion des Urchristentums u. a. zu der Überlegung vom »Nichtwiderstehen dem Bösen« und angesichts der konstitutiven Verlogenheit der abendländischen Gesellschaftsordnungen und -theorien zu einer Art Kulturnihilismus.
    »Elysée« – der Palast des Präsidenten der französischen Republik zu Paris an der ehemaligen Prachtstraße Champs Elysées.
    S. 403: »Fall Dreyfus« – Alfred D. (1859–1935), französischer Offizier jüdischer Abstammung aus dem Elsaß, wurde 1894 wegen angeblichen Verrats an die Deutschen verurteilt, wobei bereits zum Zeitpunkt der Verurteilung klar war, daß Dreyfus den Verrat nicht begangen hatte; er wurde aus antisemitischen und nationalistischen Gründen zur höheren Ehre der Armee, die sich nie irren konnte, und der ihr verbundenen Politiker geopfert. Seine Rehabilitierung erzwang u. a. Emile Zola; dies währte von 1899 bis 1906. Der Fall Dreyfus führte u. a. zur Vereinigung der französischen Linken, die im Kampf gegen die katholische Kirche, in der sie die Hauptstütze der nationalistischen Rechten sah, die Trennung von Staat und Kirche durchsetzen konnte (1901–1905).
    »Absinth« – ein aus der Wermutwurzel hergestelltes Destillat in Likörform, das wegen seiner überaus hohen Toxizität bereits vor dem I. Weltkrieg in Europa verboten wurde.
    S. 404: »Camille Desmoulins« – Camille D. (1760–1794), französischer Revolutionär, der den Sturm auf die Bastille anführte, zu Danton hielt, daher zum Gegner Robespierres wurde und von diesem gemeinsam mit Danton unter die Guillotine geschickt wurde.
    S. 407: »Clemenceau und Déroulède« – Georges C (1841–1929), französischer Arzt und Politiker, Führer der Radikalen, glühender Deutschlandhasser, der bei den Verhandlungen zu Versailles 1919 seine Gewaltpolitik durchsetzen konnte; als Ministerpräsident hatte er 1906/9 die Trennung von Staat und Kirche verwirklicht. Paul D. (1846–1914), französischer Dichter und Politiker, war führend in der Revanche-Bewegung gegen Deutschland, gründete 1882 die Patriotenliga, spielte im Prozeß Dreyfus eine entsprechende Rolle, versuchte 1899 einen Staatsstreich im Sinne des Revanchismus, wurde aus Frankreich verbannt, aber 1905 begnadigt.
    S. 408:»Brätlinge« – engl. »whitebait« = der weiße Breitling oder Brätling (clupeaalba), zu den Weißfischen gehörend.
    »Epikureer« – Epikur (341–271 v. Chr.), griechischer Philosoph, betrachtete die sinnliche Wahrnehmung als Maßstab der Wahrheit, sah aber nicht in grober Sinnlichkeit die wahre Glückseligkeit, sondern lehrte, diese sei nur durch weise Abwägung des Genusses, durch Selbstbeherrschung, Tugend und Gerechtigkeit erreichbar; Kern seiner Lehre ist die Ethik, deren Ziel es ist, durch richtiges Denken zu einem glückseligen Leben zu finden; seine Anhänger sind die Epikureer.
    S. 409: »Tatsächlich steht der Aktenschrank…« – diese Wiedergabe widerspricht dem Text der Notiz auf S. ##53; entweder hat sich Flambeau in der Aufregung geirrt, oder hier liegt (sehr viel wahrscheinlicher) ein Irrtum Chestertons vor, da es ihn gelangweilt haben dürfte, die Details der Erzählung noch einmal zu kontrollieren; dementsprechend sind auch die anderen Einzelheiten des Berichts von Flambeau nur bedingt mit dem Text der genannten Notiz identisch.
    S. 412: »Cenci oder Borgia« – die Cenci waren eine alte römische Familie, die sich auf den Konsul des 5. Jh. Crescentius oder Centius aus Nomentum zurückführte; sie wurde berühmt durch Reichtum, Macht und stetigen Widerstand gegen die Päpste (1062 unterstützte sie den Gegenpapst Kadalus, 1075 wollte ein Cenci Papst Gregor VII. ermorden, im 12. Jh. ließ Papst Kalixt II. die Wohn- und Machttürme der Cenci in Rom schleifen); im 16. Jh. wurde die Familie erneut berüchtigt durch die Taten und Untaten der Sippe Francescos, die zu wilden Legendenbildungen und sehr realen Konsequenzen führten: Als seine zweite Frau in Konspiration mit einigen Kindern aus seiner ersten Ehe Francesco 1598 durch

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