Einfalt, Weisheit, Unglaeubigkeit
König und Parlament in die Luft sprengen wollte; und wurde – wie alle umstrittenen Herrscher – Zentrum reicher Legenden sowohl im Bereich seiner Anhänger (positiv) wie seiner Gegner (negativ).
S. 502: »Agnostiker« – sind immer wieder Thema Chestertons, was seine intensive Beschäftigung mit dem Thema belegt; vgl. Anmerkung zu S. 390.
»Kavaliere« – Wortsinn »Ritter«; im Englischen besonders die Anhänger von Charles I. (1625–1649), dem vielleicht gebildetsten und kunstsinnigsten Monarch auf Großbritanniens Königsthron; auch er suchte die Versöhnung zwischen Anglikanern und Rom; wurde aber aus den beiden Gründen zumindest von den schottischen Presbyterianern an das englische Parlament unter dem Diktator Cromwell ausgeliefert und 1649 enthauptet.
S. 504: »Apfelwein« – im Original »cidre«; der Begriff »cidre« ist ebenso vielfältig wie Wein und keinesfalls mit dem berühmt/berüchtigten Frankfurter Apfelwein (Äppelwoi) in eins zu denken; guter Devonshirer Cidre steht keinem moussierenden Traubenwein nach.
S. 511: »Elisha« – im 2.Buch der Könige im AT heißt es II, 23, daß als Elisha (Elisa) den Weg nach Bethel hinaufzog, Knaben aus der Stadt ihn ob seiner Kahlköpfigkeit verspotteten.
S. 515: »König Midas« – nicht nur der sprichwörtlich noch bekannte phrygische König, den das Glück so begünstigte, daß alles, was er anfaßte, zu Gold wurde, sondern auch der darob so hochmütig gewordene, daß ihn Gott Apoll strafte, indem er ihm aus gegebenem Anlaß (wer Gold macht, kann – dachte er – auch die Qualität göttlicher Musik kritisch beurteilen) Eselsohren wachsen ließ.
S. 516: »Todesfee« – im Original »banshee«: Fee aus der irischen Mythologie, die Todesfälle vorverkündet.
DER UNTERGANG DER PENDRAGONS
The Perishing of the Pendragons
S. 522: »Pendragon… Flambeau… Merlin« – eine genaue Untersuchung der Chestertonschen Namengebung könnte sicherlich höchst reizvolle Aufschlüsse über seine Assoziationen und Vorstellungen liefern. Der Name des französischen Freundes unseres Fathers, Flambeau, bedeutet z. B. auch »Fackel, Wachsfackel, Armleuchter, Hängeleuchter« usw. und angesichts des Berufs von Brown wird es zulässig sein, an die Kerzenhalter am Altar zu denken und an das Licht, das ihre Kerzen den Vollzügen des Priesters spenden. Pendragon setzt sich zusammen aus dem Walisischen bzw. Kornischen »pen« = Haupt, Oberhaupt und »dragon« = draco, Drache (Wales ist neben China das einzige Land, das den Drachen in der Flagge führt); seit spätestens 1470 belegt als Bezeichnung für einen Anführer im Kriege; der Titel findet sich erstmals in der Dichtung von Sir Thomas Malory (1408–1471), der in »Le Morte d’Arthur« (Der Tod Arthurs) schrieb: »Es geschah zu den Zeiten von Uther Pendragon, als er König von ganz England war.« Seither verwendet man das Wort einerseits als Bezeichnung für altenglische oder altwalisische Prinzen und Fürsten, die Anspruch auf die oberste Herrschaft erheben; bezeichnet aber zugleich in der Legendendichtung damit auch jenen König, eben Uther Pendragon, dessen Nachfolger Arthur wird, den der Weise und Zauberer Merlin berät, bis Arthur in der Gestalt und Idee des Königs Artus verschwindet.
S. 524: »Drake« – Sir Francis D. (ca. 1540–1596, gefallen), englischer Seeheld, der sich auf Seeräuberzügen und Kriegsfahrten gegen Spanien, nicht immer im Rahmen der Gesetze, große Verdienste um das elisabethanische England erwarb; er führte 1585 in England die Kartoffel ein und bekämpfte im Kanal 1588 die Armada.
»Westward Ho!« = Auf nach Westen!
S. 528: »Raleigh und Hawkins« – Sir Walter R. (ca. 1552–1618, hingerichtet), englischer Seeheld wie Drake, dessen sich Jakob I. entledigte, als R. vor Guyana gescheitert war, um seinen Frieden mit den Spaniern zu machen; R. war hochgebildet, schrieb Gedichte, politische und volkswirtschaftliche Schriften und eine Weltgeschichte.
Sir John Hawkins (1520–1595) gehörte ebenfalls zu den von England als Seehelden verehrten erfolgreichen Bekämpfern der spanischen Seemacht.
S. 529: »spanische Karibik« – im Original »Spanish Main«, womit das Gebiet gemeint ist, das damals rund um die Karibik in spanischer Hand war: Mittelamerika, der nördliche Teil Südamerikas, der südliche Teil der nachmaligen USA und selbstverständlich auch die Inseln in der Karibik.
S. 531: »Nelson« – ein weiterer britischer Seeheld, siehe Anmerkung zu S. 427.
»die
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