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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Susie ist natürlich in dem Alter, wo sie glaubt, ihre eigenen Entscheidungen treffen zu können. Dann hat sie alles nur noch schlimmer gemacht, indem sie ihm gesagt hat, sie hätte mit dem Knutschen angefangen.”
    „Hm …” In diesem Moment hatte Abbie ihre eigenen Probleme vorübergehend vergessen.
    Susie, Frans und Lloyds älteste Tochter, war ihr Patenkind und damals vierzehn gewesen.
    Genau wie Michelle, ihre jüngere Schwester, hatte sie das auffallend rote Haar ihres Vaters geerbt, und die beiden sahen Cathy nicht im mindesten ähnlich. Wenn Steve also lange genug geblieben wäre, hätte er seine Unterstellung, Lloyd wäre Cathys Vater, zurücknehmen müssen.
    Armer Lloyd. Er hatte Fran noch nicht gekannt, als sie, Abbie, und Steve sich getrennt hatten, und sie in den ersten Monaten nach Kräften unterstützt. Er hatte ihr sogar vorgeschlagen zu heiraten, doch sie hatte natürlich abgelehnt. Sie hatte gewußt, daß sie ihn nicht liebte und er sie nicht, obwohl alle sie für ein Paar gehalten hatten, bevor Steve in ihr Leben getreten war.
    Abbie kniete sich vorsichtig hin und begann, die Sachen wegzuräumen, um an die Kartons heranzukommen, die sie ihrer Freundin geben wollte.
    Dabei stieß sie einen Stapel Kinderbücher um. Als sie sie wieder aufeinanderlegen wollte, sah sie, daß Cathys erste Bücher darunter waren, und Tränen traten ihr in die Augen.
    Sie erinnerte sich noch sehr gut daran, wie aufgeregt sie gewesen war, als Cathy das erste Wort und den ersten Satz gelesen hatte. Sie war wahnsinnig stolz gewesen und überzeugt, daß ihre Tochter das klügste und hübscheste Mädchen auf der Welt war.
    Ihr Lächeln verschwand, als sie sich daran erinnerte, wie es war, niemanden zu haben, mit dem sie diese besonderen Momente gemeinsam erleben konnte. Damals hatte sie ihre Eltern angerufen, um ihnen von Cathys Leistung zu berichten.
    Doch sie wollte nicht in sentimentalen Erinnerungen schwelgen. Schließlich war sie eine vielbeschäftigte Karrierefrau mit einem vollen Terminkalender und sehr wenig Zeit. Ihre Neigung zu Träumereien und Gefühlsduselei hatte sie nach ihren damaligen Erfahrungen unterdrücken müssen. Sie hatte sich verändert. Die Leute respektierten sie und fanden sie manchmal sogar ein wenig furchteinflößend. Sie hatte gelernt, mit Problemen allein fertig zu werden, und würde, wenn es nötig war, wie eine Löwin kämpfen, um ihr Kind zu beschützen. Sie brauchte der Vergangenheit nicht nachzutrauern, und sie brauchte auch keinen Mann, der ihr mißtraute und sie verletzte.
    Abbie kroch dorthin, wo sie die Kartons vermutete, und fluchte, als sie dabei Staub aufwirbelte und husten mußte. Sie versuchte, die unheimlichen Geräusche über ihr zu ignorieren. Sicher waren es nur Tauben, die auf den Dachsparren saßen.
    Als sie die Kartons erreichte, zog sie den untersten heraus und griff dann nach dem, der dahinter stand. Er ließ sich jedoch nicht bewegen, offenbar hatte er sich verkantet. Sie griff nach hinten und erstarrte, als sie ein Stück Netzstoff zu fassen bekam.
    Sie wußte sofort, was es war, und obwohl ihr gesunder Menschenverstand ihr riet, es dort zu lassen, konnte sie der Versuchung nicht widerstehen. Mit zitternden Fingern zog sie so lange daran, bis das zusammengeknüllte Stoffbündel zum Vorschein kam.
    Es war einmal schneeweiß gewesen, und die winzigen Perlen, mit denen es bestickt war, hatten mit den Diamanten in ihrem Verlobungsring um die Wette gefunkelt, als sie sich in dem Anproberaum vor ihrer Mutter herumgedreht hatte.
    Sie war eine Märchenbraut gewesen – zumindest hatte es so in der Zeitung gestanden. Tatsächlich hatte sie sich wie eine Prinzessin, nein, wie eine Königin, gefühlt, als ihr Vater sie zum Altar geführt hatte. Und als Steve nach der Trauzeremonie ihren Schleier hochgehoben und sie den Ausdruck in seinen Augen gesehen hatte, hatte sie sich bewundert und geliebt gefühlt … Jedenfalls war ihr nicht in den Sinn gekommen, daß es eines Tages anders sein könnte und Steve sie nicht bewundernd und verlangend zugleich anschauen würde.
    Wie naiv ich damals war! dachte Abbie.
    Ihre Eltern hatten sie gewarnt und ihr geraten, nichts zu überstürzen, weil Steve und sie sich kaum kannten. Doch sie hatte nicht auf sie gehört, weil sie der Meinung war, die beiden hätten vergessen, wie es war, verliebt zu sein und sich schmerzlich nach einem anderen Menschen zu sehnen.
    Steve und sie hatten sich durch einen Zufall kennengelernt, genauer gesagt, durch einen

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