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Einmal Paradies und zurück

Einmal Paradies und zurück

Titel: Einmal Paradies und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Carroll
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ausbügeln. Bring die Sache mit Matthew in Ordnung und denk dran, Blut ist dicker als Wasser. Und dann Declan. Der hat immer nur für Meridius Movies geschuftet, aber du hast ihm einen reingewürgt. Und wofür? Weil er dir die Wahrheit über die Buchoption von diesem Expriester gesagt hat? Kannst du es dem armen Kerl verübeln, dass er gegangen ist?«
    »Erinner mich bloß nicht daran«, stöhnt James. »Ich hab mich ihm gegenüber total beschissen benommen, stimmt’s?«
    Ich nicke, dann fällt mir ein, dass er mich ja nicht sehen kann. »Aber du kannst dich bei ihm entschuldigen, James. Denk dran, es ist nie zu spät für einen Neuanfang. Für mich schon, aber für dich nicht.«
    »Was hast du gerade gesagt?«
    »Ich weiß nicht, was du mit deinem weiteren Leben anfangen willst, aber eins weiß ich: Wenn du deine Mitmenschen ein bisschen besser behandelst, wird es dir nie wieder so schlecht gehen wie jetzt. Vertrau mir, die Karmaliste ist eine gute Sache.«
    »Nein, ich meine, warum sagst du, für dich ist es zu spät?«
    »… was mich zum Thema Sophie bringt«, überfahre ich ihn einfach. »Sie wird sicher nie meine beste Freundin werden, aber sie hat dir das Leben gerettet. Behandle sie gut, James. Das kannst du nämlich, ich weiß es.«
    Einen Moment halte ich inne und denke daran, wie weit ich gekommen bin. Als ich begriffen habe, dass James jetzt mit Sophie zusammen ist, hätte ich ihr am liebsten den Hals umgedreht, aber jetzt … jetzt sehe ich das ganz locker. Mehr als locker.
    Es geht mir gut damit.
    Es tut nicht mehr weh.
    »Du kannst so charmant sein, wenn du es darauf anlegst«, doziere ich weiter. »Wenn du die volle Wattzahl deines natürlichen Magnetismus ausnutzt, bist du richtig toll. Du bist begabt, du bist charmant, aber hör auf, dein ganzes Charisma ausschließlich für deine Karriere einzusetzen oder dafür, irgendeine Tusse ins Bett zu kriegen …«
    Komisch, wie leicht es war, das zu sagen. Erstaunlich.
    »… sei einfach freundlich, ohne Hintergedanken. Sei nicht nur dann nett, wenn du sicher bist, dass dabei etwas für dich herausspringt. Wenn du diese Ratschläge beherzigst, wirst du nie wieder so in der Scheiße sitzen wie jetzt.«
    »Ich … ich werd’s versuchen.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    »Dafür hat sich das Sterben schon gelohnt. Und wenn du die Leute um dich herum ein bisschen besser behandelst, bin ich meinerseits vielleicht als Engel auch kein ganz nutzloser Versager.«
    Er setzt sich auf, stützt sich auf die Ellbogen, und seltsamerweise schaut er mir direkt ins Gesicht, obwohl er mich doch gar nicht sehen kann.
    »Charlotte?«
    »Ja?«
    »Was soll das denn bitte heißen?«
    »Na ja, das ist eine lange Geschichte, aber wir Engel werden auch überwacht, weißt du. Da gibt es diese Chefin, vor der wir alle Rechenschaft ablegen müssen, und ich sage dir, die will man echt nicht vergrätzen …«
    »Hast du grade das Wort
Engel
in den Mund genommen? Hast du gesagt, weil ich dir versprochen habe, mich zu bemühen, hat es sich gelohnt zu sterben?«
    »Was ist denn daran so sonderbar?«
    »Na ja, nichts, mal abgesehen von der Tatsache, dass du nicht tot bist.«
    » WAS hast du da gerade gesagt?«
    »Charlotte, du liegst immer noch im Koma. Du bist nie aufgewacht. Wenn ich mich nicht sehr irre, bist du nach wie vor auf der Intensivstation, und zwar im gleichen Krankenhaus wie ich.«

Kapitel 26
    Das ist doch absoluter Mist. James hat sich geirrt, anders kann es gar nicht sein. Ich bin so schockiert, dass ich kein Wort mehr rauskriege. Stumm und benommen versuche ich mich auf jemand anderen zu konzentrieren, um hier wegzukommen. Mum, Fiona, Kate – irgendjemand! Aber es funktioniert nicht. Der Zauber hat seine Wirkung verloren. Sosehr ich mich bemühe, es klappt einfach nicht. Also stehe ich auf und renne – torkle – von James weg und den Korridor hinunter. Niemand achtet auf mich, obwohl ich sie alle klar und deutlich sehen kann. Ein Engel geht vorbei, und keiner merkt es. So schaffe ich es irgendwie zur Rezeption und frage, ob hier eine Charlotte Grey registriert ist, aber natürlich kann die Rezeptionistin mich nicht hören und tippt einfach weiter. Dann sehe ich, dass hinter ihr ein Klinikplan hängt, mit Zeichen und Pfeilen in ungefähr ein Dutzend verschiedene Richtungen.
    Da ist sie ja, die Intensivstation. Dritter Stock, Station zwei. Ich stolpere weiter, zu den Aufzügen mit den Spiegeltüren, in denen ich mich aber nicht sehen kann, obwohl ich direkt

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