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Einmal Paradies und zurück

Einmal Paradies und zurück

Titel: Einmal Paradies und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Carroll
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hat deine Beziehung zu James nicht funktioniert, aber es gibt so viele andere Gründe, warum es sich lohnt, zurückzugehen und noch einmal von vorn anzufangen. Warum es sogar genau das Richtige für dich ist. Verstehst du es jetzt?«
    Seltsamerweise verstehe ich es wirklich. So benommen und verwirrt ich bin, weiß ich trotzdem ganz genau, was Dad mir sagen will. Ich weiß in meinem Herzen und meiner Seele, dass es … nun ja, dass es einfach richtig ist, wenn ich ins Leben zurückkehre. Ich erinnere mich daran, wie verletzt und aufgewühlt ich war, als ich hierhergekommen bin. Alles hat sich nur um James gedreht, ich konnte an nichts anderes denken als daran, wie schlecht er mich behandelt hat. Aber wenn ich ihn mir jetzt vorstelle, empfinde ich nichts. Nein, das stimmt nicht ganz, ich empfinde schon etwas, nämlich Mitleid. Und ich habe die Hoffnung, dass er versuchen wird, sich anders, besser zu verhalten. Aber sonst fühle ich nichts. Was ein kleines Wunder ist, wenn man bedenkt, in welchem Zustand ich war, als ich den Unfall hatte.
    »Siehst du, Mäuschen? Ich konnte dir nicht sagen, dass du noch am Leben bist, denn wenn deine Bewertung anders ausgefallen wäre …«
    Er braucht den Satz nicht zu Ende zu sprechen. Wenn ich als Engel ein Erfolg gewesen wäre, hätte ich bleiben müssen. Richtig sterben, heißt das in diesem Fall.
    Himmel.
    »Aber … aber …«, stottere ich. »Was ist mit Regina? Ich meine … als ich sie das letzte Mal gesehen habe, als ich … als man mich wieder hierher zurückgeholt hat, da hat sie mir eine ziemliche Moralpredigt gehalten, weil ich alles vermasselt habe.«
    Dad lächelt. »Ja, Mäuschen, sie hat erwähnt, dass sie dich vielleicht ein bisschen zu hart rangenommen hat.«
    »Ein
bisschen

    »Sie war von Anfang an der Meinung, dass du noch nicht bereit bist. Dass deine Zeit einfach noch nicht gekommen ist. Nachdem sie mit dir gesprochen hatte, hat sie dich ja sogar noch mal auf die Erde zurückgeschickt, um dir noch eine Chance zu geben. Um ganz sicher zu sein. Und …«
    »Und sie hatte recht«, vollende ich den Satz für ihn. In meinem Kopf dreht sich alles. »Dann … dann war das eigentlich gar keine Prüfung, ob man in den Himmel kommt oder in die Hölle muss? Die ganze Zeit ging es nur um … um Leben und Tod?«
    Herr des Himmels. Jetzt fange ich wieder an zu zittern. Denn ich bin total schockiert, wie knapp ich dem Tod entronnen bin.
    »Aber Dad …«, bringe ich schließlich krächzend heraus.
    »Ja, mein Mäuschen?«
    »Es gibt da noch etwas, was ich nicht verstehe. Als Regina mich zurückgeschickt hat, da hab ich … na ja, da hab ich mich echt bemüht. Ich hab mich nicht eingemischt, ich hab nicht Gott gespielt, ehrlich. Ich war sogar nett zu James.«
    »Das weiß ich doch, Charlotte. Aber versuch zu verstehen, dass trotz all deiner Bemühungen entschieden worden ist, dass es für dich viel, viel mehr Grund zu leben als zu sterben gibt. Die Welt ist ein besserer Ort, wenn du dort bist und nicht im Jenseits. Zumindest noch nicht. Erst wenn deine Zeit gekommen ist, dich uns hier anzuschließen.« Dann schaut er mich durchdringend an. »Was denkst du, Mäuschen? Hoffentlich bist du darüber nicht unglücklich?«
    »Nein, überhaupt nicht«, antworte ich und schaffe sogar ein Lächeln. »Ich hab nur gerade an Kate und Fiona und Mum gedacht und daran … daran, dass ich mir die ganze letzte Zeit immer wieder so gewünscht habe, ich könnte für sie da sein. Mir tat das Herz so weh, ich hab mich so nutzlos gefühlt, weil ich nur zusehen, aber nichts für sie tun konnte. So oft hab ich mir das als Engel gewünscht. Also, dass ich noch am Leben wäre.«
    »Nun, deine Gebete sind erhört worden. Jetzt weißt du, dass die Tür offen ist, Mäuschen. Du kannst jederzeit zurück. Du musst es nur sagen.«
    Noch nie in meinem ganzen Leben, in meinem Tod oder wie man dieses Niemandsland nennen mag, habe ich mich innerlich so zerrissen gefühlt. Ich … ich freue mich unbändig, dass ich im Leben eine zweite Chance bekomme, denn wie viele Leute können das von sich behaupten? Aber … da ist auch noch etwas anderes. Etwas so Schmerzhaftes, dass ich es nicht mal laut aussprechen mag. Aus Angst, dass ich anfange zu heulen.
    »Dad … ich weiß, dass ich es vermasselt habe mit dem ›Wachen und Weisen, Lenken und Leiten‹. Ich habe meine Prüfung nicht bestanden, aber jetzt … jetzt … jetzt ist das Schlimmste daran, dass ich mich von dir verabschieden

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