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Eins zu Null für Schreckenstein

Eins zu Null für Schreckenstein

Titel: Eins zu Null für Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Stephan seinem Freund bei. „Und wenn’s noch hundert Burgschulen gibt – Schreckenstein bleibt Schreckenstein !“
    Mücke, Andi und Hans-Jürgen sahen einander an. Sie fanden ihre Vermutung bestätigt. Weil sie schon eine Ecke weitergedacht hatten. Doch das sagten sie nicht. Sie begnügten sich damit, um eine Entwicklung zu wissen, die nicht mehr aufzuhalten war. Als treibende Kraft erwies sich Beni. Ohne es selbst zu merken, steuerte er Schritt um Schritt ein unmögliches Ziel an, ja er fühlte sich dazu verpflichtet, denn schließlich hatte er die Verbindung nach Duncraig hergestellt.
    Anderntags beim Frühstück, als wieder über den Antwortbrief geredet wurde, sagte er: „Auf keinen Fall dürfen wir ein Foto vom Bootssteg schicken. Da lachen die uns ja aus!“ Bis zum Mittagessen hatten sich seine Gedanken aus dieser Abwehrhaltung zum Angriff weiterentwickelt: „Wir müssen zwei Fotos vom Burgfried machen. Eins von unten rauf, eins von oben runter, und dazu die Geschichte von Dampfwalzes Sprung bei den Filmaufnahmen erzählen…“
    „Dann halten die uns für riesige Angeber!“ warnte Pummel. „Das können sie bei jedem Streich, von dem wir ihnen erzählen“, widersprach Andi. „Je toller, desto mehr!“
    „Stimmt“, meinte Dieter. „Streichberichte, ob mit oder ohne Foto, müssen von Leuten, die uns und unsere Burg nicht persönlich kennen, auf jeden Fall als Angeberei empfunden werden.“
    „Selbst wenn wir nur unsere Eßrekorde erwähnen!“ fügte Dampfwalze hinzu.
    Nachdenklich begaben sich die Ritter auf ihre Zimmer. Es war schwierig, sich nicht als Angeber, andererseits aber vor lauter Zurückhaltung auch nicht als Langweiler darzustellen. Die rauhen Burschen von Duncraig taten sich da leichter. Sie machten keine Streiche, und die Bilder sprachen für sich selbst. Durch weitere Überlegungen gelangte Beni bis zur Teepause zu einem neuen Blickwinkel, der das Warten der Ritterschaft beenden sollte. Es gab im Augenblick keine schriftliche Form, das Leben auf Burg Schreckenstein objektiv richtig darzustellen. Darum ging es im Grunde auch gar nicht, war ihm inzwischen aufgegangen. Die Schotten hatten den Rittern mächtig imponiert. Doch um sie ging es auch nicht, und zwar aus eben diesem Grund. Letztendlich ging es allein um die Frage: Würden die Ritter dem sichtlich härteren schottischen Burgleben gewachsen sein? Das wollten , ja das mußten sie sich selber beweisen und den Schotten gleichzeitig einen tollen Streich liefern, statt darüber zu reden.
    „Schreiben ist Quatsch!“ verkündete er im Eßsaal . „Es gibt nur eins: Wir müssen rüber! Alle. Wie die Wikinger!“
    Sekundenlang schwiegen die Ritter. Sie mußten erst schlucken.
    An dieser Reaktion erkannten nicht nur die Mitglieder der Redaktion, daß das entscheidende Wort gefallen war. Beni hatte allen aus tiefster Seele gesprochen. Wie von langem Druck befreit, jubelten sie auf. „Mann! Genau! Superfulminant!“ Allein Fritz, auch Herr Seltenfröhlich genannt, schüttelte scheinbar ungerührt den Kopf. „Schon der Gedanke ist Angeberei! Kommt erst mal wieder auf den Teppich, ihr Süßwasserwikinger!“
    „Als Unke bist du Weltklasse!“ herrschte Stephan ihn an.
    Der kleine Eberhard hakte die Daumen in den Gürtel, schaute von oben herab an Fritz hinauf und zitierte auswendig: „Das scheinbar Unmögliche muß so lange gedacht werden, bis es nicht mehr unmöglich ist! So hat die Menschheit fliegen gelernt.“
    „Erst die Idee, dann die Schwierigkeiten!“ bestätigte Ottokar.
    „Oder hast du Angst vor schottischen Burggespenstern?“ Nach dieser Frage von Klaus stieg auch Fritz zu den Wikingern ins Boot.

    Lange nicht mehr war auf der Burg ähnlich konzentriert gearbeitet worden wie in der kommenden Arbeitsstunde zwischen siebzehn und neunzehn Uhr. Allerdings nicht an den Hausaufgaben. Die erschienen den Rittern als das Mögliche zu unscheinbar, um neben dem scheinbar Unmöglichen zu bestehen.
    Jeder malte sich den Augenblick aus, wo sie in Duncraig plötzlich vor dem Tor stehen und sagen würden: „Hallo, Freunde, da sind wir! Ihr meintet doch, wir sollten mal näherkommen.“
    Dem Wunsch folgte der nüchterne Gedanke: Wie macht man ihn wahr? Wie muß man denken, damit Unmögliches möglich wird?
    „Wenn wir das hinkriegen, war’s unser kreativster Streich. Soviel steht fest!“ meinte Pummel beim Abendessen.
    „ Ef Es!“ antwortete Eugen. „Endlich ist wieder Schwung in dem Laden!“
    Die aufgekratzte Laune der Ritter

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