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Einsame Herzen

Einsame Herzen

Titel: Einsame Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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sie pflegte, wäre in Diplomatenkreisen undenkbar.
"Hören Sie", knurrte sie mit mühsam unterdrücktem Zorn. "Ich weiss nicht, woher sie die Frechheit nehmen, in einem solchen Ton mit mir zu sprechen. Ich weiss nicht, woher Sie sich das Recht nehmen, sich mir in meiner eigenen Küche aufzudrängen. Ich kann mir Ihre Respektlosigkeit und Ihren fehlenden Anstand nicht erklären. Wenn Sie aber - und davon gehe ich aus - aus der Gegend sind und auch auf dem Feuerberg wohnen, bin ich bereit, ihr Verhalten wider besseres Wissen zu ignorieren und zu Gunsten eines friedlichen Zusammenlebens noch einmal ein Auge zuzudrücken. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir versuchen sollten, einander mit nachbarschaftlicher Freundlichkeit und dem gebührenden Respekt gegenüberzutreten."
Er starrte sie an, als hätte sie ihn gefragt, ob sie ihn huckepack nehmen sollte.
"Verdammt nochmal, Mädchen", knurrte er, worauf Danielle der Kinnladen hinunterklappte.
Hatte er sie gerade
    Mädchen
genannt? Gut, sie war noch keine dreissig, aber
    Mädchen
? Spätestens seit sie Roger mit süssen zwanzig geheiratet hatte, hatte sie niemand mehr Mädchen genannt. Genau genommen hatte sie seit ihrem zwölften Geburtstag niemand mehr Mädchen gerufen.
"Ich pfeife auf Nachbarschaft, kapiert? Falls du hier oben auf der Suche nach Zweisamkeit bist, dann wende dich einfach an die Zwillinge. Ich wette, die beiden würden nur schon beim Gedanken an ein nettes Plauderstündchen mit dir ganz hart werden vor Freude."
Danielle gab einen unterdrückten Aufschrei von sich. Kreideweiss vor Entrüstung stürzte sie sich auf den Fremden. Sie packte seine Schultern im festen Entschluss, ihn auf der Stelle aus ihrer Küche, aus ihrem Haus und aus ihrem Garten zu befördern. Doch ihre Bemühungen waren vergeblich: Wie sie zuvor befürchtet hatte, liess sich sein harter Körper keinen Millimeter von der Stelle bewegen.
Der Unbekannte nahm ihren Wutausbruch ungerührt hin, umfasste ihre Handgelenke ohne jede Hast und wischte ihre Hände von seinem Körper wie zwei lästige Fliegen. Scheinbar ohne jede Anstrengung verschränkte er ihre Arme auf dem Rücken und hielt ihre Handgelenke mit einer Hand sicher umklammert.
Nun war ihm ihr Oberkörper schutzlos ausgeliefert. Danielle keuchte erschrocken auf, als der Fremde seine Beine spreizte und ihre Schenkel zwischen den seinen gefangen nahm. Er beugte sich leicht über sie, so dass ihre Oberkörper sich berührten.
Danielle versuchte zurückzuweichen, bog den Rücken durch und lehnte sich zurück, im vergeblichen Versuch, den Körperkontakt zu vermeiden. Er lehnte sich nur weiter vor, lehnte sich mit ihr über die Anrichte, wobei sein freier Arm ihren Rücken umschlang und sie fest an sich presste.
Es gab kein Entkommen. Danielles Augen wurden gross vor Schreck, als sie seinen harten, muskulösen Oberkörper an ihren weichen Brüsten spürte. Sie blinzelte benommen, als sie seine Kraft und die mühsam beherrschte Energie fühlte, die sich in seinem Körper versteckten und nur darauf warteten, freigesetzt zu werden.
"Ni... Nicht, bitte", flüsterte Danielle, als sie halb über der Anrichte lag, er über ihr.
Er schenkte ihr ein wütendes Funkeln, richtete sich dann aber überraschenderweise gerade auf und zog sie mit sich. Nun schwebte sie zwar nicht mehr über der Anrichte, wurde jedoch in einer festen Umklammerung eng an seine Brust gepresst.
"Lassen Sie mich los." Ihre Stimme hätte fest und befehlend klingen sollen, doch sie brachte nur ein krächzendes Flüstern zustande.
"Sonst was?"
Danielles Lider flatterten nervös, als sie realisierte, dass sie ganz auf sich allein gestellt war. Hier oben gab es keine Polizei, die zu ihrer Rettung eilen würde, keine Passanten, die ihre Schreie hören würden. Danielles Handflächen wurden feucht, ihr Herz klopfte wie wild.
Wo waren bloss die Kinder? Wenn doch nur die Kinder hier wären! Wo immer sie auch steckten, sie hatten wohl keine Ahnung, in welch bedrohlicher Situation sich ihre Mutter gerade befand.
Als der Fremde seinen Mund an ihr Ohr senkte, zuckte Danielle erschrocken zusammen.
"Ich könnte alles mit dir machen. Alles, was ich will. Verstehst du?"
Danielle stiess einen spitzen Schrei aus. Dieser Mann verhielt sich nicht nur despektierlich und aufdringlich, er war auch noch gefährlich!
Danielle warf sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen den Eindringling, trat nach ihm und versuchte, ihn in den Arm zu beissen.
Er taumelte zwar, fing ihr Gewicht jedoch mühelos ab. Ihren

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