Eiskalt [EROTIK] (German Edition)
blinzelte und den neuen Morgen ankündigte, war mir übel, und ich fühlte mich wie betäubt. Mein Hals war ausgedörrt und mein Bauch krampfte. Ich brauchte Wasser. Etwas in meinen Magen. Aber ich hatte nicht mal genug Energie, um aus dem Bett zu steigen.
Warum? Das war die Frage, die ich mir in den Momenten stellte, wenn ich nicht weinte oder vor mich hin döste. Warum hatte Andrew mir das angetan? Uns angetan. Und er besaß die Unverfrorenheit, mir zu erklären, dass er noch immer mit mir zusammen sein wollte. Dass er an unserer Ehe festhielt.
Ich verstand es einfach nicht.
Mein Kopf schmerzte, weil ich ihn mir über Andrews geplatzte Bombe zerbrach. Darum schloss ich meine Augen. Schloss meine Augen und zwang den Schmerz zu verschwinden.
Ich muss wieder weggedämmert sein, denn ich schreckte auf, weil ich glaubte, ein Geräusch im Haus zu hören. Langsam hob ich meinen Kopf. War das Peaches?
Es musste die Katze sein. Sie war nicht bei mir im Schlafzimmer, und das bedeutete, sie musste irgendwo im Haus herumstreunen. Vermutlich hatte sie etwas umgeschmissen, aber ich konnte mich nicht aufraffen, aufzustehen und nachzusehen.
Ich schloss die Augen und riss sie wieder auf, als ich hörte, wie die Schlafzimmertür geöffnet wurde. Jetzt wusste ich, dass es nicht Peaches war.
War Andrew zurückgekommen?
Marnie steckte ihren Kopf durch den Türspalt.
“Marnie?” Kurz fragte ich mich, ob ich halluzinierte.
Sie stürzte ins Zimmer. “Oh Liebes. Was ist denn los?”
“Was machst du denn hier?”, fragte ich mit heiserer Stimme.
Sie plumpste neben mir aufs Bett. Ihr Gesicht spiegelte ihre Sorge wider, während sie mich musterte. “Andrew rief mich an. Und ich bin froh, dass er das getan hat. Mein Gott – deine Augen sind fast zugeschwollen.”
“Andrew hat dich angerufen?”
“Ja.” Marnie legte ihre Hand auf meine Stirn, als wollte sie fühlen, ob ich erhöhte Temperatur hatte. “Du bist nicht zu heiß, aber ich habe noch nie erlebt, dass du so schrecklich aussiehst. Ich sollte dich zum Arzt bringen.”
“Andrew hat gesagt, ich sei krank?”
“Er sagte mir nur, du könntest mich vielleicht brauchen.”
“Hmmm.” Auf Marnies Arm gestützt richtete ich mich auf. “Ich habe Durst.”
“Natürlich.” Im nächsten Augenblick stand Marnie auf, verließ das Schlafzimmer und kam nach einer Minute zurück. In der Hand hielt sie ein großes Glas, das mit Eis und Wasser gefüllt war.
Ich nippte daran, dann stürzte ich das komplette Glas herunter. Ich hatte mehr Durst, als ich gedacht hätte.
“Ich bin nicht krank”, erklärte ich, noch immer mit zittriger Stimme.
“Dann erzähl mir, was hier los ist.”
“Entschuldige.” Ich stieg aus dem Bett. “Erst muss ich ins Badezimmer.”
Langsam bewegte ich mich in Richtung des anliegenden Badezimmers. Ich wusste, dass Marnie besorgt und verwirrt war, aber sie würde die Wahrheit früh genug erfahren.
Als ich mein Spiegelbild sah, schnappte ich nach Luft. Schrecklich war eine Untertreibung. Mein Haar war ein einziges Durcheinander, meine Augen rot und geschwollen. Meine Miene war schon mehr als niedergeschlagen. Ich sah aus wie ein Gespenst.
Wenn man mein Aussehen und meine Kleidung betrachtete, die ich noch vom Vortag trug und die inzwischen zerknittert war, hätte ein Fremder mich ansehen und denken können, ich hätte mit knapper Not einen Raubüberfall überlebt.
Ich erleichterte mich, wusch mein Gesicht und trank noch mehr Wasser. Mein Magen knurrte, und zum ersten Mal seit letzter Nacht verspürte ich bohrenden Hunger statt der Übelkeit.
Marnie wirkte nicht bloß besorgt, sondern regelrecht verängstigt, als ich das Schlafzimmer wieder betrat. “Eins muss ich dir sagen, langsam beginne ich auszuflippen, Sophie.”
“Andrew …” Ich verstummte. Schluckte. “Andrew hatte eine Affäre.”
“Was?”, fragte Marnie bestürzt.
Ich konnte die Worte nicht wiederholen und nickte nur.
“Er verlässt dich?”
Ich sank neben Marnie auf die Matratze. “Er behauptet, er liebt mich noch. Und er will mit mir zusammenbleiben.”
“Wie bitte?” Marnie war außer sich vor Empörung.
Ihr Zorn half mir, meine eigene Wut anzufeuern. Am Boden zerstört, hatte ich eine komplette Nacht mit dem Gedanken an Andrews Betrug verbracht, aber ich musste mich zusammenreißen. Andrew hatte mich zwar furchtbar verletzt,
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