Eiskalt [EROTIK] (German Edition)
Sanfte Sauggeräusche erfüllten das Schlafzimmer. Und Seufzen. Das Seufzen einer Frau.
Und dann sah ich sie. Andrew und eine Frau, die neben mir auf dem Bett lagen. Die Brüste der Frau hüpften, während sie sich wand. Ihr Mund formte ein großes O, sie war von heftiger Leidenschaft erfasst. Ihre Beine lagen auf seinen Schultern, er leckte sie hingebungsvoll und stöhnte dabei. Andrew schien ihren Geschmack zu lieben.
Meine Augen wanderten zu ihren Zehen. Obwohl es im Raum dunkel war, glitzerte der rote Nagellack. Mein Blick erfasste die ganze Länge ihres Körpers, von ihren gebogenen Füßen über ihre ruckenden Hüften bis zu ihren hüpfenden Brüsten.
Bis zum perfekten O, das ihre Lippen formten.
In dem Moment öffneten sich die Augen der Frau, und ihr Blick heftete sich auf mich. Sie lächelte.
Ich schoss in die Höhe. Ein Schrei entrang sich meiner Kehle. Aber sie war fort. Orientierungslos suchten meine Augen den Raum ab.
Ich war allein. Allein in meinem Bett. Mein Herz schlug rasend schnell. Mein abgehacktes Atmen war das einzige Geräusch in der Stille des dunklen Zimmers.
Meine Hand fuhr zum Hals. Mir war heiß und ich war erregt.
Ich hatte nur geträumt.
Langsam atmete ich aus und legte mich wieder hin. Ich versuchte mein Herz zur Ruhe zu bringen, aber der Traum war so real gewesen. Und entsetzlich.
In der nächsten Stunde fand ich nicht zurück in den Schlaf. Die Bilder meines Traumes verfolgten mich. Andrew, der eine andere Frau mit der Zunge verwöhnte. Der Ausdruck absoluter Wonne auf ihrem Gesicht. Ich wusste, es war nur ein Traum, aber die Details beunruhigten mich. Ließen mich fragen, was genau Andrew mit dieser anderen Frau getan hatte. Wie er sie berührt und ob er sie geleckt hatte. Die Laute, die sie machte, wenn sie kam. Die Geräusche, die er machte.
Ob ihre Verbindung elektrisierender war als unsere.
Ich musste es wissen.
Ich glaubte nicht, dass ich es wissen wollte, doch während ich in der Dunkelheit im Bett lag, wurde mir bewusst, dass viele Nächte wie diese folgen würden. Nächte, in denen Andrew und diese andere Frau in mein Bett kamen. Die Traumbilder dessen, was sie getan hatten, würden mich bestimmt so sehr quälen, als wäre ich Zeugin ihrer Affäre geworden.
Meine Vorstellungskraft wäre bestimmt schlimmer, als die Wahrheit zu kennen.
Dieser Gedanke trieb mich am nächsten Morgen an, ließ mich früh aufstehen. Ich duschte, zog mich an und fuhr zum Pelican Resort.
Nur um festzustellen, dass Andrew nicht dort war.
“Was meinen Sie damit, er ist nicht da?”, fragte ich Seth, den Direktionsassistenten.
“Er ist bei den Anwälten”, erwiderte Seth. Er wirkte verwirrt, und sein Tonfall klang, als dächte er, ich wüsste bereits Bescheid.
“Bei den Anwälten?”
“Also, ja.” Er schien sich auf einmal sehr unbehaglich zu fühlen.
“Welche Anwälte?”
Seth antwortete nicht.
“Welche Anwälte?”, wiederholte ich.
Ein Muskel in Seths Kiefer zuckte. “Ich dachte, Sie …” Er zögerte. “Sie müssen mit Andrew darüber reden.”
“Worüber?”, fragte ich besorgt. Mein Herz klopfte rasend schnell. Irgendwas Schlimmes ging bei der Arbeit vor sich. Etwas, das schlimmer war als die Affäre. Warum hatte Andrew mir nicht davon erzählt?
Seth hob beide Hände. Mehr konnte er mir nicht sagen. Dann trat er wieder hinter die Theke der Hotelrezeption und sprach mit einer jungen Angestellten.
Sie war blond, genau wie in meinem Traum.
Ich drehte mich um. Erkannte Kathryn, die hübsche Rezeptionistin, die eine exotische Mischung aus afroamerikanischen und chinesischen Genen war. Sie grinste in meine Richtung, doch ich konnte ihr Lächeln nicht erwidern.
Hatte Andrew sie gevögelt?
Ich drehte mich wieder um. Sah eine andere hübsche Frau, die in einer Zimmermädchenuniform steckte. Warum putzte sie mit ihrem guten Aussehen die Hotelzimmer?
Fickte Andrew sie nebenher?
All diese Gedanken schossen durch meinen Kopf und machten mich verrückt. Ich war außer mir und rannte direkt auf die Eingangstür zu. Als ich draußen stand, lehnte ich mich gegen eine Säule und schluckte die schwüle Luft.
Anwälte? Was ging da vor sich? Und warum hatte Andrew mir nichts davon erzählt?
Ich nahm mein Handy aus der Handtasche und wählte seine Nummer, doch die Mailbox sprang direkt an. Er hatte sein Handy
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