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Eiskalt [EROTIK] (German Edition)

Eiskalt [EROTIK] (German Edition)

Titel: Eiskalt [EROTIK] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Farley
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fort. “Ich male gerne, aber ich bin kein Profi.”
     
    Wir verstummten. Peter begriff offenbar, dass ich über das Thema nicht reden wollte.
     
    Mein Blick ging an ihm vorbei und blieb an einem Foto hängen, das in einem Silberrahmen auf seinem Nachttischchen stand. Eine hübsche schwarze Frau und ein dunkelhaariger weißer Mann saßen nebeneinander, ihre Wangen aneinandergedrückt. Auf beiden Gesichtern zeichnete sich ein breites Lächeln ab.
     
    “Sind das deine Eltern?”, fragte ich.
     
    Peter drehte den Kopf und folgte meiner Blickrichtung. “Ja.”
     
    “Was für ein schönes Paar”, sagte ich wehmütig und dachte an meine eigenen Eltern. Hatten ich sie je so verliebt erlebt? “Sie sehen glücklich aus.”
     
    “Das waren sie. Sie waren sehr glücklich.”
     
    “Sie waren?”, fragte ich.
     
    Peter nickte. “Ja. Sie sind gestorben.”
     
    Mein Atem stockte. “Oh Peter. Das tut mir so leid.”
     
    “Es ist nicht dein Fehler”, erwiderte er. “Und ich habe Frieden damit geschlossen. Sie starben zusammen. So hätten sie es gewollt.”
     
    Ich streichelte Peters Gesicht. “Das klingt tragisch.”
     
    “Sie starben bei einem Hausbrand. Ich glaube, mein Vater hat versucht, meine Mutter zu retten. Dabei ist er selbst ums Leben gekommen.”
     
    Erneut streichelte ich Peters Gesicht. Mit meiner Berührung drückte ich ihm mein Mitgefühl aus. “Es tut mir leid.”
     
    “Sie waren im Leben unzertrennlich, und nun sind sie im Tod vereint.”
     
    “Ich denke, das ist eine gute Art, es zu betrachten”, sagte ich leise.
     
    “Was ist mit deinen Eltern?”
     
    Die Erwähnung meiner Eltern ließ Bitterkeit in mir aufsteigen. “Mein Vater ist tot. Verkehrsunfall. Aber sie waren nie so glücklich wie deine Eltern auf dem Foto.” Ich verschwieg ihm, dass meine Mutter meinen Vater für einen anderen Mann verlassen hatte und er mit gebrochenem Herzen starb. “Meine Mutter hat wieder geheiratet und lebt in Kalifornien.”
     
    “Hast du Geschwister?”
     
    “Ich habe einen älteren Bruder. Vor elf Jahren war er in England im Urlaub und lernte eine Frau kennen. Er zog zu ihr, und sie sind seitdem glücklich verheiratet. Und du? Hast du Geschwister?”
     
    “Drei Brüder, zwei Schwestern. Alle älter als ich.”
     
    “Wow.”
     
    “Sie leben in Italien, in der Nähe von Rom. Bis vor acht Jahren habe ich auch dort gelebt.”
     
    “Was hat dich nach Amerika geführt?”
     
    “Ich lernte online jemanden kennen und kam her, um sie zu besuchen. Ich blieb zwei Monate. Wir trennten uns, aber da hatte ich mich schon in Orlando verliebt und wollte bleiben.” Peter zögerte. “Ich wollte einen Neuanfang. Es war das Jahr, in dem meine Eltern starben, und danach fiel es mir schwer, in Italien zu bleiben.”
     
    “Natürlich”, bemerkte ich verständnisvoll.
     
    “Lass uns über etwas anderes reden”, schlug er vor.
     
    Ich nickte. Ich konnte es ihm nicht übel nehmen, wenn man bedachte, dass er seine Eltern auf so tragische Weise verloren hatte.
     
    “Wie viele Freunde hattest du, bevor du geheiratet hast?”, wollte Peter wissen.
     
    “Das nenne ich mal einen Themenwechsel.”
     
    “Willst du es mir nicht sagen?”
     
    “Ich habe kein Problem damit”, gab ich zurück. “Es war nur einer. Genau genommen zwei, aber den einen habe ich geheiratet.”
     
    Peters Augenbrauen hoben sich. “Du hast bisher nur mit zwei Männern geschlafen?”
     
    “Heute finde ich das schwer vorstellbar. Aber ja. Bis du kamst. Du bist der dritte.”
     
    Peter lächelte. Offenbar gefiel ihm meine Antwort. “Und wie mache ich mich im Vergleich?”
     
    “Peter!”
     
    “Im Ernst, bella. Ich will es wissen.”
     
    “Nun, der erste? Das ist überhaupt kein Vergleich. Eigentlich sollte ich das nicht mal als sexuelle Erfahrung verbuchen”, erinnerte ich mich bitter. “Das …” Ich konnte meinen Satz nicht vollenden und atmete tief ein.
     
    “Was ist passiert?”, fragte Peter.
     
    Ich antwortete nicht.
     
    “Bella?” Peters Stimme wurde beunruhigend laut.
     
    Ich sprach noch immer nichts. Meine Gedanken drehten sich wieder um jene schreckliche Nacht.
     
    “Sieh mich an, bella.”
     
    Erst da wurde mir bewusst, dass ich meine Augen geschlossen hatte. Ich öffnete sie. Besorgt blickte Peter mich an.
     
    “Was hat er dir angetan?”, fragte er.
     
    Ich seufzte. Dann flüsterte ich: “Er hat mich vergewaltigt.”
     
    “Was?” Zorn flammte in Peters Augen auf. Er zog mich an

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