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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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wehrte sich gegen das unwillkürliche Stirnrunzeln, denn Dana war stets unermüdlich. Sie hatte noch nie zuvor von Aufgeben gesprochen, selbst wenn keinerlei Geldmittel mehr aufgetrieben werden konnten und sie sich selbst eine Nullrunde nach der anderen auferlegen musste, selbst wenn es in Hanover House mehr Frauen und Kinder als Betten gab. Sogar wenn die Frauen selbst aufgaben. Dana war immer stark. Aber heute nicht.
Wahrscheinlich stößt jeder mal an seine Grenzen
, dachte Caroline und verschob ihre aufmunternden Worte auf einen anderen Zeitpunkt.
    »Dann geh doch zu Bett, meine Liebe. Wenn du ausgeschlafen hast, sieht alles nicht mehr so furchtbar aus. Du kannst mein Bett haben. Alles, was ich habe, steht dir zur Verfügung. Aber meine Vorratsschränke sind leider auch ziemlich leer.« Sie drückte Dana eine Papierserviette in die Hand. »Tom und seine Freunde sind gestern nach einem Basketball-Spiel wie die Heuschrecken hier eingefallen. Haben alles gegessen, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Ich schätze, mir fehlen sogar ein Messer und drei Gabeln. Hoffentlich lösen sie keinen Alarm aus, wenn sie den Metalldetektor am Eingang der Schule passieren.«
    Dana schaffte ein kleines Lachen und wischte sich über die Augen. »Danke, aber ich kann nicht. Ich muss zurück und nach Cody sehen.«
    »Nach dem kleinen Jungen? Ich kann das in der Mittagspause für dich übernehmen, Dana. Ich kann nach ihm sehen. Falls er einen Arzt braucht, hole ich Dr. Lee.« Dr. Lee war ein Kinderarzt im Ruhestand, der das Frauenhaus auf freiwilliger Basis betreute. Als Dana den Mund aufmachte, um zu widersprechen, hob Caroline warnend den Zeigefinger. »Komm gar nicht erst auf die Idee, nein zu sagen. Wenn du dich überforderst, fängst du dir Streptokokken ein, und dann steckt dir Dr. Lee seinen Spatel in den Rachen, und du musst aaaah sagen.«
    Dana ließ müde die Schultern sinken. »Du hast ja Recht. Am besten bleibe ich ein paar Stunden hier. Siehst du Evie heute noch?«
    »Wahrscheinlich. Sie arbeitet heute Nachmittag im Büro.« Evie war ihr neuester Fall, ein durchgebrannter Teenie, der inzwischen volljährig war. Evie wohnte bei Dana, solange sie am Carrington College studierte, wo sie als Carolines Assistentin im Büro der Historischen Abteilung arbeitete.
    »Dann sag ihr, dass alles in Ordnung ist. Sie kriegt Angst, wenn ich nicht nach Hause komme.«
    »Mach ich. Und jetzt muss ich zur Arbeit. Um nichts in der Welt möchte ich Dr. Maximillian Hunter an seinem allerersten Tag warten lassen.«

Asheville
    Montag, 5. März, 8:00 Uhr
    »Ist …«, Sue Ann räusperte sich. »Ist alles in Ordnung, Rob?«
    Gott bewahre ihn vor dummen Weibern. Winters saß in Unterhosen, den Kopf in die Hände gestützt, auf der Bettkante, und Miss Oberschlau wollte wissen, ob alles in Ordnung war. »Sehe ich so aus, als wäre alles in Ordnung, Sue Ann?«
    Sie zögerte kurz, bevor sie mit ihrer weinerlichen Flüsterstimme antwortete. »Nein, Rob. Soll ich dir irgendetwas holen? Ein Aspirin?«
    Er dachte an die leere Flasche auf dem Nachttisch.
Noch was zu trinken
. Hinter den vorgehaltenen Händen kniff er die Augen noch fester zu.
Mein Sohn. Ich will meinen Sohn.
Aber sein Sohn würde nie wieder nach Hause kommen. Das wusste er jetzt. »Nein, du sollst mir nichts holen«, antwortete er bitter. »Hau einfach ab und lass mich in Ruhe.«
    Eine Bodendiele knarrte, und er roch ihr billiges Parfüm, als sie näher kam. Der Duft war so aufdringlich, dass ihm davon übel wurde. Von
ihr
wurde ihm übel. »Rob, ich weiß, du fühlst dich nicht gut, aber …«
    Auf ihren Schmerzensschrei folgte eine lange Zeit der Stille.
    »Ich habe gesagt, du sollst mich in Ruhe lassen. Muss ich dir erst erklären, was das heißt?«, knurrte er, ballte die Hand zur Faust und öffnete sie wieder.
    Langsam rappelte Sue Ann sich hoch und betastete behutsam ihren Wangenknochen. »Möchtest du frühstücken?«
    Allein bei der Erwähnung von Essen drehte sich Winters der Magen um. Er fuhr herum, holte gleichzeitig weit aus, und seine Faust verfehlte nur knapp ihr Ziel, als Sue Ann zurückwich. »Ich will nur, dass du deine verdammte Fresse hältst. Ich will weiter nichts, als dass mein Sohn hier ist und nicht auf dem Grund vom Lake Douglas. Ich will nur, dass jeder, der ihm auch nur ein Haar gekrümmt hat, tot ist.« Er blickte auf seine Hände, die sich zu Fäusten ballten und wieder öffneten. Was er wollte, war, denjenigen, der ihm seinen Sohn genommen hatte,

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