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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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aufspüren und den Schweinehund mit seinen eigenen Händen umbringen.
    »Du weißt doch gar nicht mit Sicherheit, ob er tot ist, Rob. Sie haben keine …« Sie räusperte sich erneut und schob mit einer Hand eine Haarsträhne, die sich gelöst hatte, zurück in ihren schlaffen Knoten. »Vielleicht könntest du noch einen Sohn haben. Unseren Sohn.«
    Ein roter Schleier senkte sich vor seine Augen, und er stand langsam auf. »Du glaubst, dein Wurf könnte ihn ersetzen?« Ein warmes Gefühl der Befriedigung überkam ihn, als er ihren Wangenknochen unter seinem Handrücken spürte, das dumpfe Geräusch hörte, als ihr Körper gegen die Wand prallte, und ihr ersticktes Schluchzen, das sie zu unterdrücken versuchte, als sie in eine Zimmerecke kroch.
Blöde Kuh
. »Hau endlich ab.«
    »Aber es wäre doch dein Baby, Rob«, flüsterte Sue Ann aus der Ecke. »Dein Sohn.«
    »Verdammt noch mal, widersprich mir nicht.« Er verzog das Gesicht, als sein Zeh gegen ihr Schienbein stieß. »Wag es nie wieder, mir zu widersprechen.« Dann richtete er sich auf, ging zum Bett hinüber und streckte sich darauf aus. »Lass mich in Ruhe.«
    Er hörte das Rascheln ihres Kleids, als sie sich mühsam aufrichtete. Früher war sie einmal ganz akzeptabel gewesen. Sogar hübsch, wenn man nicht so genau hinsah. Aber die Jahre hatten Sue Ann nicht eben freundlich behandelt. Klar, kochen und sauber machen, das konnte sie immer noch. Aber die Vorstellung, sie zu heiraten, reichte, um seine Übelkeit noch zu verstärken. Und das würde er tun müssen. Sie heiraten. Wenn er noch einen Sohn haben wollte, musste er mit der Frau, die ihn gebar, verheiratet sein. Kein Mensch durfte behaupten, dass Rob Winters seinen Sohn nicht rechtmäßig behandelte. Kein Mensch. Er wandte den Kopf ein wenig und sah, wie Sue Ann auf die Tür zuging.
    »Sue Ann?«
    »Ja, Rob.«
    »Ruf Ross an und sag ihr, ich hätte die Grippe. Ich gehe heute nicht zur Arbeit.
    Er fing ihren Blick auf, der die leere Flasche betrachtete, und sah sie aus zusammengekniffenen Augen an, zufrieden, dass ihr Mondgesicht noch blasser wurde.
    »Ja, Rob.« Die Tür knarrte, als sie sie öffnete.
    »Draußen auf der hinteren Veranda stehen meine Stiefel. Die müssen geputzt werden.«
    »Ja, Rob.«
    Er wartete, bis die Tür sich geschlossen hatte. Langsam wälzte er sich auf den Bauch und griff nach dem gerahmten Foto, das auf seinem Nachttisch stand. Mit ernsten blauen Augen blickte der kleine strohblonde Junge zu ihm auf. Rob Winters schloss die Augen und stellte sich wieder einmal vor, wie er den Mann, der ihm den Sohn gestohlen hatte, bestrafen würde. Aber heute … Heute war es anders. Heute würde diese Bestrafung unendlich viel härter ausfallen. Denn bevor Hutchins den Wagen aus dem See gezogen hatte, war ihm ein winziger Hoffnungsschimmer geblieben, dass Robbie nach Hause kommen könnte. Jetzt aber wusste Winters, dass er nie mehr zurückkommen würde.

Carrington College, Chicago
    Montag, 5. März, 10:15 Uhr
    J eder sagt, dass Montage die Hölle sind, doch für Caroline brachten sie ein willkommenes Gefühl der Routine mit sich, denn in ihrem Leben hatte es bisher wenig Konstantes gegeben. Irgendwie schienen die Budgetfragen, das Archivieren, die unablässigen Fragen ratloser Studenten sie eher aufzubauen als zu langweilen. Das hier war ihre eigene kleine Welt, die andere vielleicht als unbedeutend bezeichnen würden, doch hier blühte sie auf.
    Ein trauriges Lächeln umspielte ihren Mund, als ihr Blick zufällig auf das gerahmte Foto von Eli auf ihrem Schreibtisch fiel. Er war ihr erster Professor in Carrington gewesen. Ihr erster und ihr bester. Er verfügte über die seltene Begabung, Geschichte in dreidimensionalen Bildern auferstehen zu lassen, sodass sie lebte und atmete, was Caroline von Anfang an in seinen Bann gezogen hatte. Sie hatte lange überlegt, welches Hauptfach sie vor dem Jurastudium belegen sollte. Ein Seminar bei Eli Bradford hatte ihr die Entscheidung kinderleicht gemacht.
    Sie dachte an ihre erste Woche in der Abendschule. An das ungewohnte Gefühl, nach so vielen Jahren wieder in einem Klassenzimmer zu sitzen. Sie war eine junge Mutter mit einem siebenjährigen Sohn, einem Vollzeit-Knochenjob und herzlich wenig Zeit, den einzigen Kurs, den sie sich in diesem Vierteljahr leisten konnte, zu genießen. Sie war Eli aufgefallen, und er hatte sie am dritten Abend gebeten, nach dem Ende des Seminars noch zu bleiben.
    Als er bemerkt hatte, dass sie auf die Vorstellung,

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