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Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Titel: Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sutton Verlag GmbH
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erneut Wörter zu dieser Farbe. Beispiel: Gelb – Banane, Post, Sonnenblume. Sobald Sie das Wort wiedererkennen, das bereits in der ersten Wortkette genannt worden ist, drücken Sie den Knopf an der Stuhllehne. In unserem Beispiel hätte das bei dem Wort Post der Fall sein müssen. Haben Sie das verstanden, Joe? – Ja? Gut. Und nun zu Ihnen, Manni.« Der Bildschirm des Laptops zeigt noch immer das pockennarbige Gesicht des tätowierten Mannes. »Sie fungieren als mein Assistent, dessen Aufgabe darin besteht, unserem Schüler bei einer falschen Antwort einen Stromschlag zu versetzen. Und dabei gehen Sie jedes Mal eine Stufe höher. Das heißt, beim ersten Fehler beginnen Sie mit dem Kippschalter ganz links und verabreichen lediglich fünfzehn Volt bei zehn Ampere. Danach der mittlere Schock gleich fünfzig Volt, schwerer Schock gleich fünfhundert Volt, und so weiter … Können Sie mir folgen?«
    Manni nickt nur. Auf dem Laptopmonitor sind seine kindlich angespannten Gesichtszüge beim Studieren der Schalter des Schockgenerators zu sehen.
    »Wunderbar. Dann kann es also losgehen. Joe, hören Sie zu.«
    Monitorschwenk zum Rastamann. Er ist vom grellen Scheinwerferlicht angestrahlt, hängt jetzt aber mit zur Seite geneigtem Kopf in der Vorrichtung. Seine Augen sind geschlossen.
    »Manni, wecken Sie Ihren Kumpel auf.«
    »Schalter eins oder zwo?«
    »Geben Sie ihm die Ihnen bereits bekannten fünfzig Volt. Betätigen Sie Schalter zwei und halten ihn ein paar Sekunden unten. Ja, danke, das genügt. – Ah, Sie sind wieder bei uns, Joe, wie schön.« Die fahle Hand mit dem winzigen Tattoo hebt sich wie zur Begrüßung. »Gut, Joe, hier kommt Ihre erste Wortkette. Hören Sie genau zu. Blau – Himmel, Meer, Zukunft. Ich warte einen Moment ab, damit Sie sich die Wörter einprägen können. – So, und nun die Testsequenz: Blau – Beere, Zukunft, Säure. Ich wiederhole die Testsequenz, und Sie drücken bitte den Knopf, Joe. Und zwar bei dem Wort, das Sie von der ersten Wortreihe her wiedererkennen. Also: Blau – Beere, Zukunft, Säure … Joe? Keine Antwort ist in jedem Fall eine falsche Antwort. Ich wiederhole ein letztes Mal: Blau – Beere, Zukunft, Säure.«
    Das Signalgerät: tot.
    »Manni, bitte legen Sie Schalter drei um und belassen ihn so bis auf Gegenkommando.«
    »Geht klar, Alter.«
    Es vergehen exakt zwanzig Sekunden. Joes schmerzverzerrtes Gesicht, der Speichel, der aus seinen Mundwinkeln tropft – die Kamera fängt es gestochen scharf ein.
    »Den Schalter zurück in die Ausgangsposition. – SCHLAFEN SIE, MANNI? ICH SAGTE …«
    »Schon gut, schon gut.« Auf Mannis Glatze glitzern kleine Schweißperlen, seine Mimik spiegelt die Schuld eines auf frischer Tat Ertappten. »Kommt nicht mehr vor, Boss, alles roger jetzt. Mit Joe alles in Ordnung, ja?«
    »Nun, nicht mehr lange, wenn Sie beide so weitermachen. Joe, bitte konzentrieren Sie sich. Hier kommt Ihre neue Wortkette. Passen Sie auf.« Die Kamera zoomt Joes Augenpartie heran, der Laptop zeigt seine angstgeweiteten Pupillen im grellen Scheinwerferlicht.
    »Grün – Wiese, Hoffnung, Blatt. Haben Sie das verstanden? Ja? Gut. Dann hier die Testsequenz: Grün – Hoffnung, Frosch, Klee. Und Achtung, jetzt müssen Sie den Knopf drücken, Joe. Ich wiederhole: Grün – Hoffnung, Frosch, Klee.«
    Nichts geschieht. Das Signalgerät: abermals tot.
    Manni, mit Blick nach oben auf den kleinen Kasten, gibt ein gereizt klingendes Schnaufen von sich. »Mann, jetzt reiß dich mal am Riemen, Alter! Das ist ja wohl wirklich kein Problem!«
    »Er kann Sie nicht hören. Genauso wenig wie Sie ihn hören. Ihre letzte Chance, Joe. Ich wiederhole noch einmal und ganz langsam die Testsequenz, und Sie drücken bitte an der richtigen Stelle den Knopf. Geben Sie acht, es geht los. Grün – Hoffnung – Frosch – Klee.«
    Keine Reaktion.
    »Manni, Schalter vier umlegen.«
    »Geht nicht, Boss. Da steht Gefahr. Bedrohlicher …«
    »Ich weiß, was da steht. Befolgen Sie meine Anweisung.«
    »Aber was passiert …«
    »Legen. Sie. Den. Schalter. Um. Sofort!« Wieder das Eis in der Stimme. Mannis Gesicht, bildschirmfüllend in Großaufnahme, ist von Ratlosigkeit geprägt. »Na gut … Aber auf Ihre Verantwortung!«
    Ein Klick. Der Schockgenerator beginnt zu summen.
    »Wieder zurück damit. Schnell!«
    Manni reißt den Schalter hoch. »He, alles in Ordnung mit dir, Joe?«
    »Wie schon gesagt, egal, wie laut Sie rufen, er kann Sie nicht hören.«
    »Und ob der

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