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Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Titel: Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sutton Verlag GmbH
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schweren Stiefeln. Ein Schlüssel knirscht in einem Türschloss.
    »Hey, Alter! Mach mal mehr Licht, ich seh ja gar nix.«
    »Yo, ey …«
    »Verfluchte Scheiße! Doch nicht gleich das volle Scheinwerferprogramm! Oder willste, dass ich blind werd, Mensch?« Manni hält sich die Hand vor die zugekniffenen Augen. Joes glasiger Blick kreist durch den spärlich eingerichteten Raum: laborweiß gestrichene, kahle Wände. Ein einsamer Laptop auf dem graublau gemusterten Veloursteppich. Viele Kabel. Ein Klappstuhl mit einer Sitz- und Rückenfläche aus schwarzem Plastik vor einem alten Küchentisch, darauf ein rechteckiger Apparat in schwarzem Gehäuse mit vielen Kippschaltern und schwach rot leuchtenden Knöpfen. Direkt über dem Gerät, an der Zimmerwand angebracht: ein kleiner Signalkasten. Darüber, an der weiß gestrichenen Zimmerdecke: eine bewegliche Kamera.
    Erneutes Knirschen in einem Schloss. Eine schwere Tür schleift, laut in den Scharnieren quietschend, über den Teppichboden. Dann ein klackendes Geräusch. Das Licht im Nachbarraum geht an.
    Joe schnieft vernehmlich. Wie angewurzelt steht er da und versucht, das mit Holzlatten vernagelte Fenster fest ins Visier zu nehmen. Manni lehnt lässig an der gegenüberliegenden kahlen Wand und nestelt an einer Zigarettenschachtel.
    »Meine Herren, wenn Sie bitte nicht rauchen würden. Sie sehen ja, das mit der Belüftung ist hier unten noch nicht optimal gelöst.«
    Manni zieht die Nase hoch. Er tritt ein paar Mal auf der Stelle und lässt die Zigarettenschachtel zurück in die ausgebeulte Tasche seines mit Rissen und Löchern gespickten, armeegrünen Parkas gleiten.
    »Vielen Dank. Ich danke Ihnen. Ich darf Sie nun also in meinem kleinen Laboratorium herzlich willkommen heißen und Ihnen zunächst Ihre Aufgaben erläutern.«
    »Erst will ich die Mäuse sehen, Alter! Sonst geht hier gar nix!«
    »Yo, ey, verarschen lassen wir uns nämlich nich’, verstehste?« Joe steht wie eine Eins neben seinem Kumpel. Zwei wie frisch gedruckt aussehende Fünfzigeuroscheine materialisieren sich in seinem Sichtfeld. Und verschwinden sofort wieder. Joes Pupillen bewegen sich noch einen Tick schneller. »Ey! Wos’n die Kohle jetzt hin … un’ wozu wirfst’n den weißen Kittel da über …«
    »Na, für die Doktorspiele! Hahaha …« Manni biegt sich wieder vor Lachen und schlägt sich auf die Oberschenkel.
    N ein, meine Herren, das nennt man Tarnung!
    Ein Räuspern. »Beginnen wir damit, dass ich Ihnen zunächst den Zweck unserer kleinen Zusammenkunft näherbringe.«
    »Mensch, Alter, quatschste immer so geschwollen daher? Red doch mal normal!« Manni schnaubt. Verächtlich. Und registriert ein Glimmen in den grünen Pupillen seines Gegenübers. »Kannste wohl gar nicht, was?«
    Eine einlenkende Handbewegung. »Bitte hören Sie mir genau zu. Sie sind hier im Rahmen einer Untersuchung, die sich mit dem Einfluss von Strafe auf den Lernprozess beschäftigt.«
    »Hä?« Manni schüttelt unwillig den Kopf.
    »Deshalb werde ich mit Ihnen nun ein kleines Spiel veranstalten. Dabei gibt es zwei Rollen. Einer von Ihnen ist Lehrer und der andere sein Schüler . Damit wir sehen, welche Auswirkung die Bestrafung jeweils hat.«
    »Yo, geil ey, bestraf mich«, jauchzt Joe. Seine verfilzten Rastasträhnen schaukeln vor und zurück.
    »Darf ich daraus schließen, dass Sie gern die Rolle des Schülers übernehmen würden?«
    »Muss er. Denn mich rührt keiner an, Alter! Ich bin hier der Lehrer, damit das gleich klar ist!«
    »Was soll’n das, Arschgesicht.« Joe versucht einen Boxhieb in Mannis Richtung, trifft aber nur die Wand. »Ich kann genauso der Lehrer sein.«
    »Homo homini lupus est.«
    Beide lassen voneinander ab. »Hä?«
    »Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf.«
    »Sag das doch gleich, ey …«
    »Am fairsten ist es dann wohl, wenn Sie losen. Ich habe hier zwei ungleich lange Hölzchen. Und wer das längere zieht …«
    »Ich!«, brüllt Joe. Und fängt wie irrsinnig an zu kichern.
    »… der schlüpft in die Rolle des Lehrers. Also, bitte ziehen Sie.«
    Joe reißt sich zusammen, wankt einen Schritt vor. »Ich zuerst, ey …«
    Manni stößt ihn zur Seite, zerrt ein Hölzchen aus der hingehaltenen Faust und hält es siegesgewiss in die Höhe.
    »In Ordnung. Und jetzt müssen wir den Schüler noch in eine Lage versetzen, in der er auch bestraft werden kann, richtig? Folgen Sie mir bitte in das andere Zimmer.«
    »Wieso wir beide, Alter? Zeig mir erst mal das zweite Hölzchen, aber

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