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Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Titel: Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sutton Verlag GmbH
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mich hören kann!« Manni springt auf, rennt zur Tür. »Halt durch, Kumpel, bin gleich da!«
    Abgeschlossen.
    »Bitte setzen Sie sich wieder hin.«
    »Von wegen, Alter. Du bist doch eindeutig nicht ganz dicht! Quälst wohl gern andere Leute, hä? Aber damit ist Schluss! Jetzt zieh’n wir mal andere Seiten auf, und ich zeig dir, wer hier der Boss …«
    »Immer der mit der Kanone, soweit ich weiß. Oder ist das in euren Kreisen anders?«
    Manni versteift jeden Muskel in seinem Körper. Er setzt sich langsam wieder hin, der knappen Aufforderung mit der in Richtung Stuhl bewegten Pistole folgend.
    »Das Experiment erfordert, dass Sie sofort weitermachen. Notfalls auch unter Schmerzen. Bitte zwingen Sie mich also nicht, von meiner Schusswaffe Gebrauch zu machen.«
    Manni schluckt, den Lauf der Pistole im Rücken. Auf dem Monitor des Laptops ist Joes blutende Nase zu sehen, sein eingespeicheltes Kinn und das Erbrochene, das langsam an seinem Hals herabrinnt. Sein Mund ist weit aufgerissen. Der Frequenzmesser für die Tonspur im Programm des Laptops steht auf vollem Ausschlag.
    »Joe, hören Sie mich? – Wunderbar, ich deute das als ein Ja. Neue Wortkette. Ihre letzte Chance. Also passen Sie bitte besonders gut auf. Achtung, ich fange an. Rot – Tomate, Signalfarbe, Blut. Und gleich noch einmal: Rot – Tomate, Signalfarbe, Blut. Und hier die Testsequenz: Rot – Glut, Abendsonne, Blut. Ich wiederhole: Rot – Glut, Abendsonne, Blut.«
    Der Signalkasten: leblos.
    »Bluuuuut!«, schreit Manni aus voller Kehle. Die Kamera nimmt erneut sein Gesicht ins Visier. Aus seinen Augen mit den tiefen Rändern fließen Tränen. Er zieht die Nase hoch, wischtsich den Rotz am Ärmel seiner Jacke ab und schluchzt noch einmal. Hemmungslos. »Mensch Joe, altes Haus, das ist doch wirklich nicht so schwer.«
    »Joe, Ihre Zeit läuft ab. Ich wiederhole ein letztes Mal die Testsequenz, und Sie drücken bitte endlich den Knopf. Rot – Glut, Abendsonne, Blut.«
    Stille. Kein Lämpchen leuchtet.
    »Manni, betätigen Sie Schalter fünf. Sofort. Für volle dreißig Sekunden.«
    »Nein! Das mach ich nicht. Erst sagen Sie mir, was dieses XXX …«
    »Tun Sie’s!«
    Manni sitzt reglos da. Daumen und Zeigefinger seiner rechten Hand vor dem Kippschalter ganz rechts positioniert. Die Schweißperlen rinnen an seinem tätowierten Schädel herab. Seine Lippen beben. »Nein … ich will nicht …«
    Ein metallisches Klicken. Quälend langsam ausgeführt. Manni reißt beide Hände hoch. »Nicht schießen! Bitte! … Schon gut, ich mach’s ja.« Er kneift die Augen zu. Drückt den Schalter nach unten. Der Generator fängt wieder an zu summen. Lauter und lauter. Bis er regelrecht röhrt. Manni hält die Augen zugepresst. Wagt nicht zu atmen. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit öffnet er sie doch. Starrt auf die Bedienerfläche des Schockgenerators. Der Kippschalter liegt wieder in der Ausgangsposition. Kabel werden geräuschvoll sortiert. Der Laptop klappt zu.
    Als Nächstes hört Manni Schritte. Sein Puls beschleunigt sich. Maximal. Er dreht sich nicht um. Spürt, direkt hinter sich, die Präsenz seines Peinigers in dem strahlend weißen Laborkittel, die Mündung des schmalen, langen Pistolenlaufs im Rücken. Er beginnt zu zittern. Am ganzen Körper.
    »Gratulation. Sie haben den Test erwartungsgemäß absolviert. Und ich würde sogar sagen, mit Bravour absolviert.«
    Mannis Anspannung löst sich. Minimal. Dann fühlt er etwas Nasses auf seinem tätowierten Schädel. Und im nächsten Moment einen harten Druck auf dem Kopf. Die Elektrode …
    Zu spät! Ein Schalter kippt, als Manni das breite Klebeband an seinen Schläfen wahrnimmt. Seine Muskulatur verkrampft sich, sein Kopf überstreckt sich nach hinten, die Hände sind zu Fäusten geballt. Blut tritt aus seiner Nase. Vor seinem Mund mit Blut vermischter Schaum. Sein Körper bäumt sich unkontrolliert auf, er stürzt zu Boden. Starr wie ein Felsbrocken. Und seine Haut schlägt Blasen. Aufplatzende Blasen. Manni brennt. Verbrennt. Langsam, von innen.

3
    »Du bist zum Abschuss freigegeben! Na, war das deutlich? Hast du jetzt endlich verstanden, worüber wir hier reden?« Polizeipräsident Norbert Fringe lehnt sich zurück. Die Stirn in tiefe Falten gelegt, sieht er den Mann vor sich streng an. Doch Jim Devcon, Dienststellenleiter im Fachkommissariat für Tötungsdelikte, rührt sich nicht. Er residiert in seinem Sessel, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, die Beine übereinandergeschlagen

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