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Eiskalte Versuche

Eiskalte Versuche

Titel: Eiskalte Versuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McCall Dinah
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Selbstmitleid ertrinken. Aber wer glaubt, er könnte mit mir als Geisel viel Geld erpressen, wird kaum Erfolg haben. Das habe ich gemeint.“
    Er legte die flache Hand auf ihren Scheitel, als wollte er sich selbst Kraft geben durch die Berührung.
    „Mir tut es auch Leid. Ich hätte nicht laut werden dürfen.“
    Isabella stand auf und lehnte den Kopf an seinen Oberkörper. Als ihr Onkel sie umarmte, spürte sie seine tröstliche Wärme.
    „Erzähl mir von dem Foto, Onkel David.“
    Sie spürte, wie er tief Luft holte. Dann atmete er mit einem schweren Seufzer aus. Sie sah zu ihm hoch.
    „Was soll ich dazu sagen, Liebes? Ich kenne das Bild nicht. Aber ich vermute, es ist ein harmloser Schnappschuss, der uns zeigt, wie wir ein Flugzeug besteigen. In früheren Jahren sind wir viel gereist.“
    Sie runzelte die Stirn. „Warum interessiert sich das FBI ausgerechnet für dieses Foto?“
    „Darauf kann ich dir keine Antwort geben. Hast du Mr. Dolan nicht gefragt?“
    „Du weißt, dass ich das getan habe. Und du weißt auch, dass er mir nichts sagen wollte.“
    „Vielleicht gibt es nichts zu sagen.“
    Sie sah ihn ungläubig an. Ihr Blick wurde starr. Er machte es schon wieder.
    „Wir drehen uns im Kreis, Onkel David. Kannst du mir die Frage nicht beantworten, ohne eine Gegenfrage zu stellen?“
    Er kam nicht mehr zu einer Entgegnung. Die Tür flog auf, und Wasili Rostow stand im Zimmer.
    „Wie günstig“, sagte er und schloss die Tür hinter sich.
    Isabella schrie auf und wollte zum Telefon rennen. Rostow zog eine Pistole.
    „Bleiben Sie stehen, oder ich schieße!“ brüllte er.
    „Nicht! Um Gottes willen, nicht schießen!“ David warf sich schützend vor Isabella und riss sie zu Boden.
    Mit zwei Schritten war Rostow bei ihnen, bekam einen Arm von Isabella zu fassen und zog sie grob wieder auf die Füße. „Entweder sind Sie ruhig, oder ich bringe ihn um. Das schwöre ich“, sagte er und richtete die Pistole auf David.
    Isabella zitterte so heftig, dass sie kaum stehen konnte.
    „Tun Sie ihm nichts“, flüsterte sie. „Ich werde kein Wort sagen.“
    „Setzen Sie sich hin.“ Er stieß sie in einen Sessel. „Nun zu Ihnen! Sie setzen sich neben sie, damit ich Sie beide im Auge behalten kann.“
    David rappelte sich hoch und nahm auf der Sessellehne neben Isabella Platz. Er konnte ihr Zittern spüren und wusste, dass sie Todesangst hatte. Dabei wurde er von einem einzigen Gedanken beherrscht. Hätte er sie nicht gebeten, in sein Zimmer zu kommen, wäre sie jetzt in Sicherheit.
    „Wer sind Sie? Was wollen Sie?“ fragte er.
    Rostow lächelte. „Ach, wissen Sie das nicht? … Ich bin der Gärtner. So ist es doch, Miss Abbott?“
    Isabella gab keine Antwort. Sie hatte Angst, dass sie schreien würde, wenn sie den Mund öffnete.
    Rostow schwenkte die Pistole vor Davids Gesicht.
    „Und Sie rufen die anderen zusammen … die Männer, zu denen sie Onkel sagt. Sie sollen herkommen. Jetzt. Wenn Sie ein Wort über meine Anwesenheit sagen, erschieße ich Ihre Isabella.“
    „Ja, ja. Ich mache, was Sie wollen“, sagte David. „Wenn Sie nur ihr nichts tun.“
    Rostow beobachtete, wie der alte Mann zum Telefon ging, und seine Augen wurden schmal vor Vergnügen. Die Sache lief besser, als er zu hoffen gewagt hatte. Das war ein Zeichen. Sein Glück wendete sich.
    „Ich sehe, Isabella bedeutet Ihnen alles. Also hat Waller nicht übertrieben. Sie ist tatsächlich der Schlüssel.“
    Isabella sah, wie ein Ausdruck des Entsetzens über das Gesicht ihres Onkels huschte. Dann hob er den Hörer ab.
    „Was meinen Sie damit?“ flüsterte sie. „Warum haben Sie gesagt, ich sei der Schlüssel?“
    Rostow lächelte. „Sobald die anderen da sind, reden wir.“
    David wählte mit zitternden Händen die Nummer des Zimmers nebenan. Als Jasper sich meldete, verlor er keine unnötigen Worte.
    „Hol die anderen und komm mit ihnen in mein Zimmer. Sofort.“
    Er legte auf, bevor Jasper eine Frage stellen konnte.
    „So“, sagte er. „Ich habe getan, was Sie verlangt haben. Isabella brauchen Sie nicht mehr. Ich weiß, Sie können sie noch nicht laufen lassen. Deshalb bitte ich Sie, fesseln Sie Isabella nur und nehmen Sie uns als Geiseln. Bevor man sie findet, werden Sie weit genug weg sein.“
    Rostow lachte. „Setzen Sie sich, los. Ich will nicht Sie, alter Mann. Ich will keinen von euch.“ Er wies mit der Pistole auf Isabella. „Übrigens will ich nicht einmal sie … obwohl, etwas Besonderes hat sie, da bin ich

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