Eiskaltes Feuer
seine Lippen. Ein zittriges Lächeln erschien auf ihrem tränennassen Gesicht. „Ich will dir doch sagen, dass es nicht zu spät ist …“
Die grenzenlose Erleichterung und Freude, die sie in seinen Augen sah, ließ ihre Knie weich werden. Dante umfasste ihre Taille, hob sie hoch, und sie legte ihre Hände an sein Gesicht und bedeckte es mit Küssen. Es war für sie beide ein bewegender Moment voller Leidenschaft. Erst als sie nach langen Minuten den Kopf hob, bemerkte sie, dass der Fotograf wie besessen auf den Auslöser seiner Kamera drückte. Der Reporter machte sich unterdessen eifrig Notizen.
Sie legte die Arme fest um Dantes Nacken, schmiegte das Gesicht an seinen Hals und atmete tief den vertrauten Duft ein. Es fühlte sich an wie Nachhausekommen. „Meinst du, die beiden könnten jetzt gehen?“, flüsterte sie ihm ins Ohr.
Er nickte, erwiderte heiser: „Ich wollte doch nur, dass du mir glaubst. Du solltest wissen, dass du mir vertrauen kannst.“
Lächelnd drückte sie ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor er sich an die Männer wandte: „Okay, das genügt, Sie haben Ihre Story. Für das, was jetzt kommt, brauche ich keine Zeugen.“
Alicia konnte kaum glauben, dass er seine Gefühle so öffentlich zur Schau stellte. Ihretwegen. Sie spürte seine Anspannung, als er ihr wieder ins Gesicht sah. Ihr zärtliches Lächeln sagte ihm alles, was er wissen musste. Doch als er den Schlüssel ins Schloss stecken wollte, fiel ihr plötzlich etwas ein.
„Die Milch für Mrs. Smith!“
Dante verdrehte die Augen und ließ Alicia los, um ihre Hand zu nehmen. „Wenn wir jetzt Milch kaufen gehen, kann ich dich dann bitten, mich zu heiraten?“
Sie nickte glücklich.
Die verblüfften Paparazzi schossen ein Foto von Dante D’Aquanni und Alicia Parker, wie sie Hand in Hand im Laden an der Ecke Milch holten. Es erschien noch am selben Tag in Zeitungen auf der ganzen Welt. Und keine vierundzwanzig Stunden später verbreitete sich wie ein Lauffeuer die Nachricht von der geplanten Winterhochzeit in Dantes Villa am Comer See.
Dreieinhalb Jahre später …
Dante hob im Vorbeigehen ein Plüschtier vom Boden auf. Am Fuß der Treppe hielt er inne und sah sich um. Gleich neben der Eingangstür der Villa stand ein Buggy, und überall in der Halle hatte ein Kleinkind seine Spuren hinterlassen.
Ein Kleinkind. Und nun war ein noch kleineres dazuge kommen …
Ihm wurde warm ums Herz, als er nach oben blickte und die Stufen hinaufzusteigen begann. Wie hatte er jemals glauben können, dieses Glück bliebe ihm verwehrt? Das Glück einer erfüllten, harmonischen Partnerschaft, einer eigenen Familie …
Er schauderte bei der Vorstellung, wie nahe er daran gewesen war, all dies für immer aus seinem Leben zu verbannen.
In diesem Moment erschien seine Frau am oberen Treppenabsatz. Sie knöpfte sich gerade die Bluse zu. Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, und die Freude, die ihn bei ihrem Anblick überkam, ließ ihn die Stufen hinaufeilen.
Sie sah ein wenig müde aus, ihre Taille war nicht mehr ganz so schmal wie einst, ihre Brüste schwer vom Stillen. Wie immer spürte er das nie versiegende Verlangen in sich aufsteigen, so stark wie damals, als er sie zum ersten Mal geküsst hatte. Und er konnte ehrlich behaupten, nie in seinem Leben eine schönere Frau gesehen zu haben als sie.
Bei ihr angekommen, hob er sie schwungvoll vom Boden hoch. Sie verdrehte in gespielter Verzweiflung die Augen, als er sie in Richtung Schlafzimmer trug.
„Dante D’Aquanni, wann hörst du endlich auf, mich ständig umherzutragen? Ich habe zwei Füße, zwei Beine …“
Die Tür schloss sich hinter ihnen. Eine Zeit lang waren noch gedämpfte Stimmen zu hören, leises Lachen und die Geräusche wachsender Leidenschaft, dann kehrte friedliche Stille ein. Zumindest für eine Weile …
– ENDE –
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