Eisrose
diesen inneren Kampf vor ihm zu verbergen, ihr Blick blieb unberührt, als sie laut auflachte, seinem Blick stolz und herablassend begegnete. „So? Sie also wissen, was ich brauche? Ich gebe Ihnen einen wohlgemeinten Ratschlag: Verlassen Sie sich nicht allzu sehr auf ihr Gefühl und ihre selbstgerechte Arroganz. Das könnte nämlich ganz schnell nach hinten losgehen.“ Klirrende Kälte legte sie in ihre Worte und in ihren Blick eine Strenge und Unnahbarkeit, die die Männer, mit denen sie sich normalerweise umgab, zu willenlosen Wesen mutieren ließ. Dabei hätte sie ihm am liebsten hitzköpfig sämtliche Schimpfwörter an den Kopf geworfen, die ihr im Laufe ihres Lebens begegnet waren.
Auch jetzt war seine Miene ohne Regung. Er stand einfach nur da und schaute sie an. Seine Augen fixierten sie so intensiv, dass sie das Gefühl hatte, von ihnen festgehalten zu werden. Wie zur Salzsäure erstarrt verharrte sie regungslos, spürte ihren Körper auf besonders intensive Weise, das Heben und Senken ihrer Brust beim Atmen, das Pochen ihres Herzens, sämtliche Nervenbahnen, die ihren Körper durchliefen.
Und bevor sie recht wusste, wie ihr geschah, packte er sie erneut an den Armen, drehte sie um, schob sie nach vorn, bis ihr Oberkörper an den Pfahl einer der Laternen gedrückt wurde. Sie schnappte nach Luft, als seine Hüften sich gegen ihr Gesäß pressten.
Sein Mund flüsterte an ihrem Ohr, heiß und eindringlich: „Ich könnte dich jetzt nehmen. Auf der Stelle. Wie ich es will.“
In ihren Ohren begann es zu rauschen. Hingegeben hätte sie sich ihm in diesem Moment am liebsten, ihn angefleht, mit ihr zu tun, was er wollte, doch das durfte nicht sein.
So schnell, wie er sie gepackt hatte, ließ er sie wieder los, höhnte: „Aber ich will nicht.“
Leah rang um Fassung, wirbelte herum und gab ihm eine schallende Ohrfeige. In ihren Augen lagen pure Wut und der Wunsch, ihn auf der Stelle umzubringen. Sein kaltes Auflachen schürte ihren Zorn. Was fiel diesem ungehobelten Kerl ein? Einen Vorteil jedoch hatte diese abstruse Situation … sie begann sich endlich wieder zu spüren, war wieder bei sich, dieser verfluchte sinnliche Bann hatte sich in Luft aufgelöst.
Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, ließ sie ihn stehen.
Eine Hand lässig auf die Hüfte gelegt, blickte er ihr nach, mit kaltem Ausdruck in den Augen und einem gelangweilt-ironischen Zug um den Mund. Diese Frau konnte noch so sehr Domina spielen, er roch förmlich ihren Wunsch, sich zu unterwerfen. Egal wie hochmütig und königlich sie durch den Club stolzierte und harmlosen Männern Befehle erteilte. Diesem verwöhnten Frauenzimmer musste einmal jemand gehörig das überhebliche Haupt stutzen. Noch immer schien sie zu glauben, sie sei ein Geschenk Gottes für die Männerwelt.
Er schüttelte verächtlich den Kopf.
Langsam ging er zurück zum Club. Er würde sich die Sklavin von vorhin schnappen, mit ihr seine Spielchen spielen und dabei seine Kamera zum Einsatz kommen lassen. Die Zeit bis zum nächtlichen Gespräch mit dem Besitzer würde er sich schon zu vertreiben wissen.
Kapitel 3
Die Ketten schabten mit klirrendem Geräusch über die Backsteinwand des Kellergewölbes, als Isa ihre Arme streckte.
Dominik hatte sie nackt ausgezogen und an einem Wandhaken festgekettet, nachdem er ihr mit der flachen Hand den Hintern versohlt hatte. Nicht weit von ihr entfernt hatte er eine Kamera positioniert, deren Selbstauslöser er per Fernbedienung jederzeit betätigen konnte. Es würde ihm später ein Vergnügen sein, die besten Fotos auszuwählen und zu bearbeiten. Isas Gesichtsausdruck genau in dem Moment, wenn der Schmerz sie durchzuckte, war inspirierend und würde weiterhin für brauchbare Aufnahmen sorgen. Schließlich hatte er erst mit ihr begonnen, war noch lange nicht fertig. Und schon jetzt waren Bilder dabei, die perfekt waren.
Leah, die ihnen heimlich ins Clubverlies gefolgt war, beobachtete aus ihrem Versteck neben der Treppe fasziniert, wie die lange Peitsche in seiner Hand schwang. Diesen Raum hatte ihr Vater an diesem Abend speziell für Dominik reserviert, und sie konnte nicht anders, sie wollte wissen, wie er mit einer Sklavin umging. Welche Spielarten bevorzugte er? War er im Spiel gefühlvoll oder ebenso eiskalt, wie sie ihn bisher kannte? Ein Schauer jagte durch ihren Körper und entflammte etwas in ihr, das über bloße Neugier hinausging.
Dominik stand in der Mitte des Raumes, holte in hohem Bogen aus und ließ
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