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Eisrose

Eisrose

Titel: Eisrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martni
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auch anstellte.
    Es kostete sie alle Kraft, sich nicht lustvoll an seiner Hand zu winden, ihre Lust nicht in jeder einzelnen Zelle ihres Körpers tanzen zu lassen.
    Steif wie ein Brett lag sie da, kniff die Augen zusammen und betete, dass ihr Körper sie nicht im Stich lassen würde. Seine Finger klopften sich leicht an den Innenseiten ihrer Schenkel hinab, strichen an den Außenseiten wieder empor, vergruben sich in ihrem Schoß. Seine Berührungen brachten sie an den Rand ihrer Selbstbeherrschung. Dennoch gelang es ihr, eine Teilnahmslosigkeit und Kälte in ihre Körpersprache zu legen, die auch ihm nicht verborgen blieben.
    Als er ihren Mund freigab, war es diesmal sie, die kalt auflachte. „Und? Haben Sie gefunden, wonach sie zwischen meinen Schenkeln gesucht haben?“ Sie drehte ihr Gesicht in seine Richtung, ihr Blick eisig, um ihre Mundwinkel ein kalter Zug. Glühende Wut machte sich dort breit, wo zuvor noch der Wunsch nach Hingabe gelodert hatte. Sie hatte nicht übel Lust, ihn auf eine Prügelbank spannen zu lassen und ihre Sammlung an Peitschen und Schlagwerkzeugen an ihm auszuprobieren. Ihm seine verdammte Arroganz und Selbstgefälligkeit aus dem Leib zu prügeln, ihm so gehörig den Arsch zu versohlen, bis dieser glühend heiß und wund war und sie sich an seinen Schmerzensschreien ergötzen konnte.
    „Ich muss nicht suchen, ich erkenne auf Anhieb, was ich zu wissen begehre.“ Sein Ton glich dem eines nachsichtigen Lehrers zu einem unwissenden Schüler. „Und dass dein Mentor dich vorgeschoben hat, weil er glaubt, du könntest mich mit einem besonderen Zauber dazu bewegen, gewisse Dinge in seinem Sinn zu regeln, war peinlich offensichtlich.“
    „Was fällt Ihnen ein? Er ist weder mein Mentor noch hat er mich vorgeschoben. Mein Vater hat wichtige Dinge zu erledigen und mich schlicht und einfach gebeten, dieses Gespräch allein zu führen.“
    „Dein Vater?“ Er lachte lauthals auf. „Das wird ja immer besser. Ein Vater, der seine Tochter verhökert.“
    Er löste die Handschellen, erhob sich.
    Kurze Zeit später war auch sie wieder auf den Beinen, Kampfeslust in den funkelnden Augen, gerade, stolze Haltung, das Kinn vorgestreckt.
    Die Zentimeter zwischen ihnen glühten.
    Die brennende Sehnsucht und der Wunsch, seine Befehle zu empfangen, hatten sich in ihr Innerstes zurückgezogen, machten ihrer gewohnten Stärke und Beherrschung Platz. Sie glich nun eher einem Kühlschrank als einem Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Dieses dämliche Arschloch konnte ihr mal gehörig den Buckel runterrutschen – nachdem sie den angestrebten Deal in der Tasche hatte. Seine affektierte Ausstrahlung kotzte sie an, und auch wenn er ein Mann war, bei dem man sich in Acht nehmen musste, an ihr würde sein Dominanzgehabe scheitern. Und einmal abgesehen davon, gab es momentan Wichtigeres. Es galt, den Club aus den roten Zahlen zu hieven, sich auf das Geschäftliche zu konzentrieren.
     
    Dominik nahm ihre Wandlung unbeeindruckt wahr. Er hatte ihren inneren Kampf längst durchschaut. So, wie er alle Frauen durchschaute. Nur hatte sich bisher keine als dominant aufgespielt, obwohl ihre devote Ader förmlich aus jeder einzelnen Pore zu sprühen schien. Und auf dumme, durchschaubare Bestechungsversuche reagierte er von Natur aus allergisch.
    Diese von sich überzeugte Frau hatte sicherlich noch nie einen richtigen Mann gehabt, hatte womöglich Probleme, einen Orgasmus zu bekommen, und kompensierte diese Defizite mit lächerlichem Machtgehabe willigen Männern gegenüber. Dabei schlummerte tief in ihrem Innern das Verlangen, auf allen vieren herumzukriechen, einem wahrhaften Dom zu Diensten zu sein, den Arsch gehörig bearbeitet zu bekommen und endlich einmal ordentlich genommen zu werden.
    Widerstrebend blickte sie ihm in die Augen. Die Luft schien aufgeladen. Ihr Blick jedoch war frostig, während seine Lippen sich kurz ironisch nach oben zogen. Dann strafften sie sich wieder, herrisch und befehlsgewohnt.
    Seine Augen taxierten ihr Gesicht, ihr Dekolleté, ihre Figur, die schlanken Beine. Wie viele Männer sie wohl schon verführt und anschließend verstoßen hatte? Ihr fehlte eindeutig ein Mann mit starker Hand, der ihr nichts durchgehen ließ. Dann würde sie möglicherweise eine unterhaltsame, wenngleich anstrengende Geliebte sein. Mit der nötigen Energie ließe sie sich womöglich sogar zähmen.
    Seine Wangenmuskeln arbeiteten, während sein kalter Blick sie maß.
    Frauen wie sie waren nur auf ihren Vorteil bedacht und

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