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Eisrose

Eisrose

Titel: Eisrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martni
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umzudrehen und weit weg zu fahren. Zu fliehen, so schnell sie nur konnte. Unbehagen breitete sich in ihr aus.
    Augen zu und durch!
    Surrend schloss sich das Tor hinter ihr. Jetzt gab es kein Zurück mehr, kein Kneifen in letzter Minute, keine Fluchtmöglichkeit. Vor ihr lag nicht nur die herausforderndste Zeit ihres Daseins, sondern auch die Gewissheit, dass es in ihren Händen lag, wie es mit ihrem Club weitergehen würde. Und dass ausgerechnet Dominik Winter dabei eine Rolle spielte, beunruhigte und belebte sie zu gleichen Teilen.
    Herzklopfend fuhr sie weiter. Ein sanft geschwungener Weg, der durch eine anmutige Gartenanlage führte, brachte sie dem Anwesen, das ihr in der kommenden Zeit Arbeitsplatz und Unterkunft zugleich sein würde, näher. Ein steinerner Brunnen, aus dessen Mitte eine kleine Fontäne emporstieg, war bevölkert von verschiedenen Vögeln. Mehrere Nebengebäude und ein Teil des Gartens erstreckten sich über die Klippen eines Felsvorsprungs, welcher weit über das Meer hinausragte. Ein winziger, steiler Privatpfad schlängelte sich von dieser Klippe hinab zu einer kleinen einsamen Bucht, wo die sanften Wellen des auslaufenden Meeres zwischen den Felsen züngelten und sich wiegten. Es musste herrlich sein, dort hinunterzulaufen, dem azurblauen Meer entgegen, das aus dieser Anhöhe besonders intensiv leuchtete. Leah hielt für einen Moment die Luft an. Die Schönheit dieses Anwesens war beeindruckend.
    Sie musste nicht lange nach einem Stellplatz für ihr Auto suchen, denn eine Reihe von Luxuslimousinen standen in Reih und Glied auf einem schattigen Platz, der von Rosenbüschen umringt war. Sie parkte ihren Wagen, stieg aus, reckte sich und fühlte sich seltsam befangen, als sie den Weg zum Haupthaus lief und die flachen Stufen bis hin zur Eingangspforte passierte.
    Ihr Finger ruhte sekundenlang über dem Klingelknopf, doch bevor sie ihn drücken konnte, wurde sie von hinten gepackt. Ein beißender Geruch stieg ihr in die Nase. Benommen nahm sie eine dunkle Gestalt in einem bodenlangen schwarzen Kapuzenmantel wahr, dann sank sie in eine düstere Benommenheit.
     
    Als Leah später wieder zu sich kam, spürte sie zunächst ihren Körper nicht. Ihr war übel. Schwindel erfasste sie. Was war mit ihr los? Was war passiert? Sie blinzelte, als Licht durch ihre Augenlider drang, und versuchte, die Hand darüberzulegen, um sich gegen die Helligkeit abzuschirmen. Doch sie konnte ihre Hände nicht bewegen. Irgendetwas hielt sie fest.
    In Panik riss sie die Augen auf, drehte den Kopf, obwohl das den Schwindel und die Übelkeit verstärkte. Und dann erkannte sie, weshalb sie ihre Hände nicht bewegen konnte. Um ihre Handgelenke lagen Lederschnallen. Und diese waren mit Karabinerhaken an Ketten befestigt, die von der Decke hingen. Folglich waren ihre Arme – weit gespreizt – fest nach oben gezogen fixiert. Sie blickte an sich hinab. Auch ihre Füße waren mit Schnallen an Bodenösen befestigt. Man hatte sie regelrecht aufgespannt, wie ein X – inmitten des Gewölbes auf einem Podest. Völlig nackt und ebenso hilflos.
    Sie wollte losbrüllen. Um Hilfe rufen. Aus Angst und Panik. Aber auch aus Zorn. Doch ihre trockene Kehle blieb stumm. Panisch blickte sie sich um. Die Übelkeit schwand langsam, auch der Schwindel. Sie befand sich in einem Kellergewölbe, erleuchtet durch einen Spot, der genau auf sie zeigte. Kalte Mauersteine blitzten ihr entgegen, eine gewaltige Holztür war zu sehen. Außer einem Stuhl und dem Konstrukt, an dem sie hing, war der Raum leer.
    Ihr Gehirn begann zu arbeiteten. Sie erinnerte sich bruchstückhaft. Eine Gestalt, dunkel und bedrohlich, hatte sie betäubt.
    Sie zuckte zusammen, als die Tür aufgestoßen wurde, starrte auf den Mann, der hereinkam. Schwarzer Mantel, Kapuze, Maske, schwarze Stiefel. Das war er, der Typ, der sie betäubt hatte.
    Der Unbekannte kam auf sie zu. Langsam und bedrohlich.
    Er ging gemächlich vor ihr auf und ab, in der Hand eine lange Peitsche, die in regelmäßigen Abständen zischend auf den Steinboden knallte.
    Leah stieß einen leisen Laut aus. Und sosehr sie die unverhoffte Situation auch ängstigte, ihr tief vergraben geglaubtes Sub-Herz begann höherzuschlagen. Ungewissheit und Dominanz - welch köstliche Mixtur. Unbekannte Gefahr gepaart mit süßer Lust und absoluter Hingabe hatte sie vor Jahren einmal mehr gereizt als alles andere. Längst vergessen geglaubte Empfindungen stiegen quälend köstlich in ihr empor.
    Erneut knallte das Leder auf den

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