Eisrose
mit dem Zeigefinger ihre Schulter und spürte dem Beben nach, das sie unwillkürlich durchfloss. Noch immer sprach er kein Wort, und auch sein Gesichtsausdruck gab nichts vom dem preis, was ihn im vorging.
Leah versuchte vergeblich, in seinem Gesicht zu forschen. Was mochte er denken?
Egal. Egal. Alles egal!
Sie wusste nur eins: Sie wollte ihn. So sehr. Jetzt! Ihn fühlen, riechen, schmecken. Von ihm ausgefüllt sein, unter ihm stöhnen, an seiner Hand kommen. Sich niederknien, wieder aufstehen, ihre Titten präsentieren. Wollte von ihm den Arsch versohlt bekommen, bis ihr Hören und Sehen verging; hart genommen und gepeinigt werden, nur um danach sanft in den Schlaf gestreichelt zu werden.
Ehe er sich versah, stellte Leah sich auf die Zehenspitzen, nahm sein Gesicht in beide Hände und berührte seine Lippen sanft mit den ihren.
Dominik machte sich augenblicklich stocksteif. Ein süßes Ziehen breitete sich in ihm aus, er spürte, wie ihm diese sanfte Liebkosung für einen Moment den Boden unter den Füßen wegzog, hatte sich aber recht schnell wieder im Griff.
Er wollte nicht so empfinden. Durfte nicht so empfinden. Und doch, die Berührung ihrer Hände und Lippen hatte ihn erschauern lassen. Ihr ganzes Sein hatte seine Seele getroffen. Das Begehren in ihrem stummen Blick ließ ihn innerlich erneut straucheln.
Verdammt!
Sie stand aufrecht vor ihm, den Rücken durchgedrückt, aber den Kopf gesenkt. Zärtlich betrachtete er ihre folgsam demütige Haltung und war in diesem Moment stolz auf sie.
Ja, er war stolz darauf, dass sie ihren Stolz so ohne Weiteres abgestreift hatte wie eine alte Haut. Sie war echt, steckte in keiner Rolle, legte ihre Gefühle offen und bewies damit mehr Stärke als er selbst.
Und nun? Lockend bot sie ihm ihre Hingabe auf einem Silbertablett an. Und statt zu triumphieren, fühlte er sich in diesem Augenblick nur leer … so unbeschreiblich leer.
„Was erwartest du?“, flüsterte er fast tonlos und dennoch fragend in ihr Ohr, während sich seine Hand unter ihr Kinn legte und ihren Blick somit anhob.
„Ich weiß es nicht“, gab sie ebenso leise zurück, entfernte sich einen Schritt von ihm, ließ sich zu Boden gleiten und rollte sich vor seinen Füßen zusammen.
„Was soll ich nur mit dir machen, mein Kleines?“, murmelte er, während er in die Knie ging, um mit seiner Hand sanft über ihre Wange zu streichen. Schnell erhob er sich wieder. Die Gefühlsregungen, die ihn durchflossen, überforderten ihn.
Gedankenverloren stand er minutenlang einfach nur da. Sein Blick glitt über die Frau zu seinen Füßen, sein Gefühlsleben glich einem Trümmerfeld. Sich in irgendeiner Form auf eine Frau einzulassen, war nicht in seinem Lebensplan vorgesehen. Doch jede Faser von ihm sehnte sich nach Verschmelzung mit dieser Person.
Er genoss jede Sekunde mit ihr – mehr, als ihm lieb war.
Was also tun? Sie fortschicken wäre nach wie vor das Beste, jedoch gelang ihm das nun noch weniger als zuvor.
„Sieh mich an, Leah!“
Sie tat es. Die Intensität seines Blickes durchzuckte sie wie tausend Stromstöße.
Er hockte sich abermals zu ihr, berührte ihr Kinn und zwang sie, in seine Augen zu sehen. Augen, die sie verschlangen und ihr butterweiche Knie bescherten. Nichts kam gegen ihre Begierde an, diesem Mann zu gehören. Mit Haut und Haar. Mit allen nur erdenklichen Konsequenzen.
Noch immer erzwang seine unerbittliche Hand ihren Blick. Sanft streichelte sein Daumen über ihre Unterlippe, als er flüsterte: „Du willst mich?“
Sie schluckte, nickte.
„Was macht dich so sicher?“
„Du.“
„Ich?“
Wieder nickte sie. „Du machst mich lebendig. Ich spüre mich wie nie zuvor.“
In seinen Augen glomm etwas auf, das ihr Herz zum Stolpern brachte.
Er legte eine Hand auf ihre Kehle, schob ihren Kopf leicht in den Nacken.
„Du stellst eine Herausforderung dar. Du möchtest dich mir hingeben, dich mir dennoch widersetzen und mich gleichzeitig mit diesem süßen Kleinmädchenblick weichkochen.“ Seine Handfläche, die ihre Wirbelsäule entlangstrich, entlockte ihr ein Schaudern.
Er hatte Recht, hatte genau beschrieben, was sich in ihr abspielte. Sie wusste, dass sie sich, trotz ihrem Wunsch nach Hingabe, immer wieder auflehnen würde. Dennoch ließ er nicht ab von ihr, was bedeutete, diese Mixtur interessierte ihn. Nun, er sollte genau das bekommen, denn dieser Mix entsprach zu einhundert Prozent dem, was sie leben wollte. Eine anschmiegsame und ergebene Sklavin, die ab und an
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