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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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nur, du Narr! Auf diese Weise kannst du mich nicht kleinkriegen, verlass dich drauf!“, rief Thagons Stimme schon fast triumphierend.
    Wieder wurde das Gefängnis enger, das der Magier mit seinen Strahlen um die Wolke gewebt hatte.
    Whuon graute vor den magischen Kräften, die hier freigesetzt wurden. Und da geschah es!
    Die Wolke dehnte sich urplötzlich aus und sprengte das Strahlengefängnis.
    Ein Schmerz hämmerte in Whuons Kopf und ließ ihn zurücktaumeln. Flüchtig sah er den Magier, wie er versuchte, die feuerrote Wolke erneut in sein Gefängnis zu zwingen. Aber die Wolke dehnte sich unbarmherzig aus und wuchs jetzt sogar über ihre ursprüngliche Größe hinaus.
    Plötzlich ließ der Schmerz in Whuons Kopf nach. So grundlos und plötzlich, wie er gekommen war, ging er auch wieder.
    Ein merkwürdiger Kraftstrom durchströmte den Thyrer. Er stand auf. Woher hatte er auf einmal diese Energien? Er schritt auf die jetzt riesige Feuerwolke zu; sein Bewusstsein wunderte sich darüber, dass er dort hinging. Es schien ohne sein Zutun zu geschehen. Ein anderer schien seinen Körper in Besitz genommen zu haben, und von diesem anderen musste auch die seltsame Kraft kommen, die jedes von Whuons Körperteilen auf so merkwürdige Weise durchströmte. Der Thyrer bemerkte, wie seine Hand vollkommen selbstständig zum Schwert griff und es mit einer schnellen Bewegung herauszog. Welch ein Irrsinn! Was sollte ein Schwert gegen solche Mächte, wie sie Thagon dienten, tun können?
    Nichts konnte es tun. Nichts.
    Whuon wollte das Schwert wieder zurückstecken, doch etwas hinderte ihn daran, und so behielt er es in der Hand.
    Einen Schritt nach dem anderen tat Whuon in Richtung auf die feurige Wolke. Was wollte er überhaupt dort?
    Er wollte stehenbleiben, aber wieder hielt ihn irgendetwas davon ab.
    Mit Erstaunen stellte der Thyrer fest, dass die grauenerregende Flammenwolke vor ihm und seinem Schwert zurückwich.
    Ein leises Stöhnen kam aus der Wolke, und es klang in Whuons Ohren fast wie ein Jammern oder Klagen.
    Dann hob Whuon sein Schwert. Über ihm befand sich die feurige Wolke.
    Da verlor er den Boden unter den Füßen.
    Whuon erschrak!
    Er schwebte der Wolke entgegen, das Schwert drohend erhoben.
    Ein erschreckter Aufschrei folgte. Er kam offensichtlich aus der Wolke.
    Whuon flog immer schneller, bis schließlich die Spitze seines Schwertes die Feuerwolke berührte und durch sie hindurchstach. Wieder spürte der Thyrer einen Schmerz in seinem Kopf, aber dieser hielt nur kurz an.
    Die Wolke wurde nun immer kleiner. Mit einer hohen Geschwindigkeit flog sie davon.
    Whuon sah ihr nach. Jetzt merkte er, wie er wieder hinabschwebte. Sanft setzte er auf der Erde auf.
    Er steckte sein Schwert weg und rannte zu Taquosch-Gran, der reglos am Boden lag.
    Sollte er tot sein?
    Dann war alle Mühe vergebens gewesen, denn nur er konnte die Wolfsmenschen töten.
    Whuon beugte sich über den Magier und blickte in seine kalten, starren Züge, die keine Spur von wirklichem Leben verrieten. Seine Augen waren geschlossen und sein Gesicht nicht mehr grün, sondern bleich.
    „Wach auf, Taquosch-Gran! Thagon ist vertrieben!“, rief der Thyrer verzweifelt. Aber der Magier antwortete nicht.
    Nicht ein Muskel regte sich.
    Whuon blickte auf die Schlacht, die noch in vollem Gange war. Er sah, wie die Reihen der Tralonier sich lichteten; wie man erfolglos gegen die Feuermenschen zu fechten suchte.
    Noch immer strömten die feindlichen Heere über den Horizont und es schien fast so, als würde ihr Zug nie abbrechen.
    Es waren grimmige Gestalten, die Krieger des Magiers von Aruba. Bizarre Organklumpen und grauenhafte Tiermenschen.
    Wie lang würde das Heer der Tralonier diesem Ansturm noch gewachsen sein?
    Whuon wandte sich wieder an den am Boden liegenden Magier.
    „Wach auf, Taquosch-Gran!“, rief er in heller Verzweiflung.
    Er schüttelte den Zauberer.
    Hastig fühlte er dann den Puls. Aber da war nichts mehr zu fühlen. Der Magier war tot.
    Tot!
    Für einen Moment wollte Whuon wilde Panik befallen, aber dann besann er sich.
    „Taquosch-Gran ist nicht tot!“, sagte eine Stimme. Whuon erschrak. Er blickte sich um, aber da war niemand.
    Es musste Einbildung gewesen sein, denn weit und breit gab es keinen Sprecher.
    „Taquosch-Gran ist nicht tot. Aber das ist im Augenblick unwichtig, denn er kann seine Aufgabe nicht mehr erfüllen. Er ist zu schwach.“
    „Wer spricht da?“, fragte Whuon jetzt laut.
    „Ich!“
    „Wo bist du?“
    „In dir. Du

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