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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Geschichte, denn ich selbst bin diesem Axtkrieger schon begegnet. Er ist im Besitz verschiedener magischer Artefakte, die den Elben gehören, und ich muss daher alles über ihn erfahren!«
    Sokranos war sichtlich erstaunt über die Ausführungen des Elbenkönigs. »Wie gesagt, das ist schon alles, was man sich erzählt«, bekannte er. Ein dünnes Lächeln folgte. »Wie allgemein bekannt sein dürfte, ist das Verhältnis zwischen Zentauren und Trorks nicht das Beste.«
    »Könnte es nicht sein, dass dieser Axtkrieger etwas damit zu tun hat, dass das Volk der Trorks, das bisher keine Einigkeit und kein geordnetes Vorgehen kannte, plötzlich handelt, als hätte es einen Herrscher?«, fragte Herzog Isidorn. Er wandte sich an den König. »Darf ich fragen, um welche Artefakte es sich handelt, von denen Ihr spracht, mein König?« Die Kunde vom Raub der Zauberstäbe war noch nicht bis nach Nordbergen gelangt, und ebenso wenig war der Herzog über Keandirs Begegnung mit dem Anführer der Axtkrieger informiert.
    »Im Moment ist er wahrscheinlich im Besitz der Zauberstäbe des Augenlosen Sehers sowie der fünf noch existierenden Elbensteine«, antwortete ihm König Keandir. »Den sechsten vernichtete er bei seiner Flucht aus Elbenhaven in eine andere Sphäre. Überhaupt hat er offenbar einen leichten Zugang zu anderen Sphären, und er vermag sie dazu zu nutzen, Entfernungen abzukürzen und unerkannt zu reisen. So hat er auch Burg Elbenhaven betreten können, ohne dass jemand etwas davon bemerkt hätte, mit Ausnahme meines Sohnes Magolas und mir.«
    »Das klingt beunruhigend«, gestand Herzog Isidorn. »Ein Wesen, das über so große Macht verfügt und dazu noch in Besitz dieser mächtigen Artefakte ist, könnte sich spielend leicht ein Volk wie die Trorks untertan machen und sie zu allem Möglichen anstiften.«
    »Allerdings«, murmelte Keandir düster. »Aber das gehört wohl eher noch zu den harmloseren Dingen, die wir von dieser Kreatur zu erwarten haben.«
    »Vielleicht lässt sich darüber ja mehr herausfinden«, meinte Thamandor zuversichtlich.
    »Gewiss.« Der König saß in Gedanken versunken da. Offenbar konnte er tun, was er wollte, nur nicht seiner Bestimmung entfliehen. So hatte er die Suche nach dem Anführer der Axtkrieger und seinem Diebesgut auf den Tag verschoben, da Lirandil nach Elbenhaven zurückkehrte, doch war er unvermutet auf eine Spur gestoßen, die er einfach nicht ignorieren konnte.

9. Kapitel
    Der Sturm nach dem Sturm

    Die ganze Nacht über klapperten Tausende von Fensterläden, und der Wind fegte mit Macht durch die engen Gassen von Turandir und um die zinnenbewehrten Mauern und Türme der Burg. Kaum jemand wagte sich auf die Straßen, denn dann wäre er Gefahr gelaufen, von herabfallenden Dachziegeln getroffen zu werden. Notgedrungen mussten die Wächter auf den Türmen und den Wehrgängen der Stadtmauern ausharren. Vor allem Bogen- und Armbrustschützen taten dort Dienst.
    Allerdings gab es unter den Elben von Turandir nur eine Handvoll Krieger, die mit Einhandarmbrüsten nach Thamandors Art ausgerüstet waren. Und den meisten davon fehlte es aufgrund der heftigen Kämpfe, die in letzter Zeit getobt hatten, an den speziell angefertigten Bolzen, die ausschließlich in Thamandors Manufaktur gefertigt werden konnten. Ein komplizierter Mechanismus gab beim Aufprall des Bolzens das magische Gift frei, das sich innerhalb des Projektils befand und diese Waffe erst zu einer der wirksamsten Verteidigungsmittel machte, über die das Volk der Elben verfügte. Aber auch eines, bei dem sowohl die Fertigung der Waffe selbst als auch der entsprechenden Bolzen seine Zeit brauchte.
    Natürlich konnte man mit den Einhandarmbrüsten auch gewöhnliche Bolzen abschießen, die zumeist aus einer Metallspitze und einem Holzschaft bestanden. Ein solches Geschoss hatte zwar nicht dieselbe Durchschlagskraft, wie es bei einer Armbrust von gewöhnlicher, beidhändig zu bedienender Größe der Fall war, reichte aber immer noch vollkommen aus, um zumindest aus kürzerer Distanz jeden Harnisch zu durchdringen. Die Schiffe von König Keandirs Flotte hielten jedoch reichlich Nachschub an Bolzen mit magischem Gift bereit. »Thamandors Pfeile« nannte man sie unter den Kriegern.
    Davon abgesehen standen an den Mauern der Stadt Turandir eine Vielzahl von relativ kleinen, mannsgroßen und sehr gut zu justierenden Katapulten bereit, die je nach Modell vergrößerten Versionen einer Armbrust ähnelten oder mit Hilfe raffinierter

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