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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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auch in Zukunft ein reinblütiger Elb König des Elbenreichs gewesen. König Keandir hatte in dieser Hinsicht schon eine Menge Überzeugungsarbeit geleistet, doch es würde dennoch immer einige Elben geben, die Vorurteile gegen die beiden Halbelben nur aufgrund ihrer Abstammung hegten.
    Außer Asagorn und seiner Tochter Emwén waren auch Asagorns Vater Herzog Isidorn von Nordbergen und Herzog Mirgamir von Noram anwesend. Sie waren schon vor einer ganzen Weile in Meergond eingetroffen, um Asagorn beizustehen. Zudem würde die Gefahr aus dem Eisland früher oder später auch ihre Herzogtümer bedrohen.
    „In den Mauern der Stadt befinden sich viel Flüchtlinge aus dem Norden von Meerland“, berichtete Asagorn. „Es sind zumeist Elben, aber auch Menschen, Halblinge und Zylopier sind darunter, die ich angeworben habe, damit sie sich im Land ansiedeln – denn wir Elben sind ja allein nicht zahlreich genug, um dieses riesige Gebiet zu bevölkern und zu kultivieren.“
    „Ich habe meinem Sohn geraten, Meergond aufzugeben“, meldete sich Isidorn von Nordbergen zu Wort. „Die Eismassen haben alle Bauwerke in den nördlichen Gebieten niedergewalzt. Die Mauern von Meergond werden auf Dauer niemanden schützen.“
    „Das ist nicht so einfach, wie Ihr meint, Vater“, entgegnete Asagorn, und es wurde allen Anwesenden deutlich, dass sie wohl schon häufiger über dieses Thema geredet hatten. „Das Meer ist so weit zugefroren, dass wir alle Einwohner gut hundert Meilen weiter nach Süden bringen müssten, wo sich vielleicht noch eisfreie Anfurten befinden.“
    „Wie auch immer, jetzt wird ja mit dieser Eisplage aufgeräumt“, meinte Thamandor und hob den Flammenspeer.
    „Eine langfristige Lösung des Problems ist das sicherlich nicht“, befürchtete Herzog Mirgamir. „Es treiben bereits Eisberge an die Küste von Noram. Das hat es bisher noch nie gegeben. Schon gar nicht im Frühling. Ich wage gar nicht daran zu denken, wie der Winter werden wird.“
    „Auch die Bucht von Nordgond ist vollkommen mit Eis bedeckt“, berichtete Isidorn von Nordbergen. „Genau wie der Seeweg ums Eisland herum. Ich habe vergeblich versucht, per Schiff nach Meerland zu gelangen, und sah mich schließlich gezwungen, ein Elbenpferd zu nehmen.“
    Thamandor legte seinen Flammenspeer auf die runde Tafel, die sich in der Mitte des Turmzimmers befand. „Wie gesagt, ich denke, dass wir der Lage Herr werden können. Und was dort draußen im Eis an kriegerischen Kreaturen auch kreucht und fleucht, es wird sicher rasch eingeschüchtert sein, wenn ich diesen Speer ein paar Mal auf die richtige Weise zum Einsatz gebracht habe. Auf Magie allein würde ich mich jedenfalls nicht verlassen!“
    „Das tun wir auch nicht“, entgegnete Goladorn, der sich durch Thamandors Bemerkung angegriffen fühlte.
    „Das stimmt“, erklärte Asagorn. „Schon seit langem sorge ich dafür, dass alle Mauern, die zunächst nur durch Magie errichtet waren, nach und nach zu echten Steinmauern werden. Darum beschäftige ich auch so viele zylopische Riesen.“
    „Was nicht heißt, dass ich den Zauber der Gemäuer nicht regelmäßig erneuere“, ergänzte Goladorn mürrisch.
    „Wir kennen das Problem auch aus anderen Teilen des Elbenreichs“, sagte Thamandor. „Langsam, aber sicher schwindet die Macht der alten Bauzauber, und wenn man da nichts tut, bricht alles zusammen.“
    Emwén wandte sich leise an Daron. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Wispern und störte das Gespräch der Herzöge nicht. „Die Mauern von Meergond sind so stark, wie es bei kaum einer anderen Elbenfestung der Fall ist“, sagte sie. „Zudem wurde ihre Magie immer wieder erneuert. Aber ich glaube trotzdem nicht, dass sie dem Eis standhalten werden.“
    „Und woher nimmst du diese Gewissheit?“, frage Daron und sprach ebenfalls so leise, dass man schon beinahe glauben konnte, es wäre nur ein sehr intensiver Gedanke.
    „Ich spüre es“, sagte sie.
    „Dann scheinst du die Stärke von Magie deutlicher zu erkennen als dein Vater.“
    „Das mag wohl sein. Deine Magie zum Beispiel ist für mich sehr deutlich spürbar.“
    „Ich habe mich schon gewundert, wie furchtlos du dich dem verletzten Rarax genähert hast. Zudem gibt es nicht viele Heiler, die sich so gut auf ihre Kunst verstehen, zumal noch bei einem Geschöpf der Finsternis, was sicher eine besondere Herausforderung darstellt.“
    Emwén lächelte. „Wenn ich nichts anderes könnte, als Elben zu heilen, wäre ich hier in Meerland fehl

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