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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Eismenschen auch den Leviathan lenken, schirmen uns offenbar vor seiner Magie ab.“
    „Was ist das für ein weißer Nebel, der uns beinahe an einen Nicht-Ort hätte verschwinden lassen?“, fragte Sarwen.
    Lirandil hob die Augenbrauen. „Nicht-Ort? Es wundert mich, dass du von dem Zauber des Weißen Nebels gehört hast. Seit der Alten Zeit von Athranor darf er nicht einmal mehr erwähnt werden, und alle Bücher, in denen die entsprechende Formel niedergeschrieben war, wurden vernichtet.“
    „Ich habe nie etwas von diesem Zauber gehört“, erwiderte Sarwen.
    „Aber du hast den Nicht-Ort erwähnt.“
    „Ich habe es nur so ausgedrückt, wie ich es in dem Moment mit meinen magischen Sinnen empfunden habe, als der Nebel über uns kam.“
    Lirandil nickte langsam. „Das spricht für deine außerordentliche Begabung.“
    „Was ist das für ein geheimer Zauber, von dem Ihr sprecht?“, wollte Daron wissen.
    Lirandil wechselte einen Blick mit Sandrilas, und nachdem dieser genickt hatte, antwortete er: „Die Geschichte vom Zauber des Weißen Nebels war schon eine Legende, als Sandrilas und ich noch Eurem Ur-Urgroßvater König Péandir dienten. In der Alten Zeit kämpfte König Elbanador gegen seinen Bruder Coragorn um die Macht im Elbenreich von Athranor. Man muss dazu sagen, dass die Magie der Elben damals noch sehr, sehr stark war. Stärker, als selbst so alte Elben wie Sandrilas und ich es uns überhaupt vorzustellen vermögen.“
    „In jener Zeit waren so außergewöhnliche Magiebegabte wie ihr angeblich nichts Ungewöhnliches“, ergänzte Sandrilas. „Obwohl ich manchmal schon in Athranor das Gefühl hatte, dass die alten Zeiten immer ein bisschen glorifiziert werden.“
    „Was war mit Elbanador und Coragorn?“, fragte Sarwen.
    „Coragorn setzte den Zauber des Weißen Nebels ein, um die Macht zu erlangen. Er ließ dabei einen großen Teil des Elbenvolkes an den Nicht-Ort entschwinden, von wo keine Magie sie mehr zurückholen konnte. Aber Elbanador entging dem bösen Zauber, denn er verfügte über die Gabe der Voraussicht und ahnte deshalb stets, wann und wo Coragorn ihn angreifen würde. Schließlich erkannte Coragorn, dass sich der Zauber auf eine bestimmte Weise verändern ließ, und zwar so, dass die Wolke eine bestimmte Person verfolgte. Dafür musste man ihre Magie auf einen Gegenstand lenken, den er Betreffende bei sich trug. In diesem Fall war es das königliche Schwert, das Elbanador von seinem Vater erhalten hatte. So fand Elbanador keine Ruhe mehr, denn die Wolke folgte ihm überall hin.“
    „Gab es nicht genug andere Schwerter damals in Athranor?“, fragte Thamandor. „Er hätte die Waffe ablegen und eine andere tragen können.“
    „Nein, Elbanador griff zu einer List“, erklärte Lirandil. „Es schlich sich mithilfe eines Zaubers der Unsichtbarkeit ins Lager von Coragorn und tauschte sein Schwert gegen das seines Bruders. Beide glichen sich nämlich bis auf einen großen roten Rubin am Knauf. Den entfernte Elbanador. Als Coragorn den Tausch bemerkte, war es zu spät. Die von ihm selbst beschworene Zauberwolke senkte sich über ihn und verbannte ihn an den Nicht-Ort, und auch die Wolke verschwand dorthin.“
    „Und weil dieser Zauber so gefährlich ist, sollte er vergessen werden“, ergänzte Sarwen.
    „Richtig“, bestätigte Lirandil. „Aber offenkundig ist es Jarandil gelungen, ihn wiederzuentdecken. Wie er das geschafft hat, wissen wir nicht. Vielleicht hat ihm ein Maladran, der sich noch an die alten Zeiten erinnerte, die verbotene Zauberformel verraten. Oder er hat dieses Wissen durch eigene magische Forschungen erlangt. Tatsache ist, dass er diese Magie beherrscht. Und ich habe keinen Zweifel daran, dass die Magie des Weißen Nebels speziell auf euch gerichtet ist.“
    „Also doch!“ , dachte Daron. „ Dass wir ins Eisland zogen, war Teil von Jarandils Plan!“
    „Niemand unter den Elben hat zurzeit eine ähnliche magische Begabung wie ihr beide“, sagte Sandrilas. „Von eurem Onkel Andir mal abgesehen, aber der ist ja seit langem ins Reich des Geistes entschwunden. Und Jarandil weiß das. Ihr seid ihm ja oft genug begegnet und habt seine Pläne durchkreuzt.“
    „Und was soll nun geschehen?“, fragte Daron.
    „Es muss einen Gegenstand geben, den einer von euch stets bei sich trägt und auf den die Magie der Wolke ausgerichtet ist“, erklärte Lirandil. „Was das für ein Gegenstand ist, weiß ich nicht. Aber es muss etwas sein, wovon Jarandil eine klare

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