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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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meine Besitzerin mich wie ein Huhn angackert.«
    »Ich bin nicht mehr deine Besitzerin, Mirtai«, erinnerte Ehlana sie. »Ich habe dir, gleich nachdem ich dich gekauft hatte, deine Freiheit gegeben.«
    » Besitzerin! « empörte sich Sephrenia.
    »Es ist bei Mirtais Volk so üblich, kleine Schwester«, erklärte Stragen ihr. »Sie ist Atanerin. Die Ataner sind eine Rasse von Kriegern, und man nimmt allgemein an, daß sie eine feste Hand brauchen. Ein freier Ataner ist eine einzige Bedrohung. Ein lebensgefährlicher Zustand.«
    »Ehlana wußte es nicht besser, sonst hätte sie es nicht getan«, sagte Mirtai ruhig.
    » Mirtai! « rief Ehlana.
    »Dutzende Eurer Untertanen haben mich beleidigt, seit Ihr meine Besitzerin geworden seid, Ehlana«, erklärte Mirtai. »Wäre ich frei, würden sie nicht mehr leben. Dieser Alte – Lenda – ließ sogar einmal zu, daß sein Schatten mich berührte! Ich weiß, daß Ihr Zuneigung für ihn empfindet, und es hätte mir leid getan, ihn töten zu müssen.« Sie seufzte philosophisch. »Freiheit ist sehr gefährlich für jemanden wie mich. Ich ziehe es vor, mich nicht damit zu belasten.«
    »Wir können uns ein andermal darüber unterhalten, Mirtai«, sagte Ehlana. »Jetzt müssen wir erst einmal meinen Streiter besänftigen.« Sie blickte Sperber in die Augen. »Du hast absolut keinen Grund, zornig auf Platime, Stragen oder Mirtai zu sein, mein Liebster. Sie haben alles versucht, damit ich in Cimmura bleibe. Warum bitten wir sie nicht, uns eine Zeitlang allein zu lassen, damit wir uns nach Herzenslust anschreien können?«
    Sephrenia schüttelte seufzend den Kopf und folgte den beiden Dieben und der bronzenen Riesin aus dem Gemach. An der Tür hielt sie kurz an. »Brüllt, soviel ihr wollt, aber ich möchte nicht, daß einer von euch das Gemach verläßt, ehe ihr die Sache nicht ins reine gebracht habt.« Damit schloß sie die Tür von außen.
    »Nun?« fragte Ehlana.
    »Du bist eigensinnig.«
    »Nein, ich habe einen starken Willen, Sperber. Bei Monarchen wird das sogar als Tugend betrachtet.«
    »Was in aller Welt ist in dich gefahren, daß du unbedingt zu einer belagerten Stadt kommen mußtest.«
    »Du vergißt eines, Sperber, ich bin nicht einfach eine Frau.«
    Er musterte sie bedächtig von Kopf bis Fuß, so daß sie heftig errötete. Das zumindest war nötig, fand er. »Ach?« Er wußte sowieso, daß er bei diesem Streit den kürzeren ziehen würde.
    »Hör damit auf«, sagte sie. »Ich bin die Königin – der regierende Monarch. Das bedeutet, daß ich manchmal Dinge tun muß, die eine Frau sonst nicht tun darf. Ich befinde mich ja ohnehin im Nachteil, weil ich eine Frau bin. Wenn ich mich hinter meinen Röcken verstecke, wird keiner der anderen Könige mich ernst nehmen, und wenn sie mich nicht ernst nehmen, werden sie auch Elenien nicht ernst nehmen. Ich mußte hierherkommen, Sperber! Das verstehst du doch, nicht wahr?«
    Er seufzte. »Es gefällt mir zwar nicht, Ehlana, aber ich muß zugeben, daß du recht hast.«
    »Außerdem«, fuhr sie fort, »hatte ich Sehnsucht nach dir.« Sie zögerte. »Tja, wie wär's, wenn wir uns jetzt küssen und wieder versöhnen?«
    Das taten sie eine Zeitlang. »Du hast mir so gefehlt, mein strenger Streiter.« Sie seufzte und klopfte auf seinen Plattenpanzer. »Das habe ich allerdings keineswegs vermißt«, fügte sie hinzu. Sie blickte ihn nachdenklich an. »Warum hast du ein so merkwürdiges Gesicht gemacht, als dieser Ick…«
    »Eck«, verbesserte er.
    »Entschuldige. Als dieser Eck von dem kleinen Mädchen erzählte, das ihn durch Arzium zu König Wargun geführt hat?«
    »Weil dieses kleine Mädchen Aphrael war.«
    »Die Göttin? Sie erscheint tatsächlich ganz normalen Menschen? Bist du ganz sicher?«
    Er nickte. »Ja. Sie hat diesen Eck unsichtbar gemacht und die Reisezeit von zehn auf drei Tage verkürzt. Das hat sie auch für uns getan, als wir auf der Suche nach dem Bhelliom waren.«
    »Erstaunlich!« Sie trommelte abwesend mit den Fingerspitzen auf seine Rüstung.
    »Tu das nicht, Ehlana«, bat er. »Das macht mich zu einer Glocke mit Beinen.«
    »Entschuldige. Sperber, sind wir wirklich sicher, daß wir Patriarch Ortzel auf dem Erzprälatenthron haben wollen? Ist er nicht schrecklich kalt und streng?«
    »Ortzel ist strenggläubig, das stimmt, und seine Erzprälatur wird für die Ritterorden mit einigen Schwierigkeiten verbunden sein. Beispielsweise sträubt er sich heftig gegen den Einsatz von Magie.«
    »Wozu ist ein

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